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José Jairo

 

 http://doebrich-stiftung.de/media/Bilder_Stipendiaten/67-Jose_Jairo_2.jpg  
Vorname :   José Jairo
Land :   El Salvador
Geburtsjahr :   1990
Angestrebtes Bildungsziel :   Computerwissenschaften Systemadministrator
Beginn der Ausbildung :   2015
Beendigung der Ausbildung:  2018
Auszug aus Revista 10 / 2015

Die Kirchengemeinde „El buen pastor“ („Der gute Hirte“) liegt am Fuß des Vulkans Chaparrastique im Osten von
El Salvador. Sie ist ländlich geprägt. Zwei Jugendliche dieser Kirchengemeinde bekommen seit diesem Jahr von der Döbrich- Stiftung ein Stipendium für ihre Ausbildung. Pastor Hans-Jürgen Johnke interviewte Maria Magdalena (17 J.) und José Jairo (24 J.):


Johnke: Sie bekommen beide eine Unterstützung durch die Döbrich-Stiftung. Herzlichen Glückwunsch.
Magdalena: Ich kann es noch gar nicht fassen!
Jairo: Das ist Spitze! Ich bin sehr froh und begeistert, dass ich von der Döbrich-Stiftung unterstützt werde. Gott sei Dank!


Johnke: Sie leben beide in Ihrer Familie.
Jairo: Ja, ich habe noch zwei Geschwister. Mein Bruder ist 29 Jahre alt und meine Schwester 32. Mein Vater ist von Beruf Wachmann und meine Mutter ist Hausfrau.
Magdalena: Meine beiden Brüder sind 6 und 13 Jahre alt. Mein Vater arbeitet zurzeit als Kassierer in einem Bus und meine Mutter ist Sekretärin.


Johnke: Was studieren Sie?
Magdalena: Ich bereite mich gerade auf das Abitur im Oktober 2015 vor. Danach möchte ich Medizin studieren.
Jairo: Ich studiere Informationswissenschaften an der Universität Gerado Barrios in San Miguel. Der Abschluss des Studiums ist im Jahr 2017.


Johnke: Was ist Ihr Berufswunsch?
Jairo: Ich hoff e, dass ich einen eigenen Betrieb eröff nen und mit meinen Kenntnissen dazu beitragen kann, dass sich unser Land entwickelt. Ich möchte große Verantwortung in meinem Betrieb übernehmen.
Magdalena: Ich möchte Ärztin werden. Mit meinem Beruf will ich den vielen bedürftigen Menschen in unserem Land helfen.


Johnke: Haben Sie Hobbys?
Magdalena: Ich habe keine speziellen Hobbys – ich versuche, die Ziele für mein Leben zu erreichen.
Jairo: Ich spiele Gitarre, male und tanze gern.


Johnke: Sie engagieren sich beide im gesellschaftlichen Leben?
Magdalena: Ja, das ist wichtig!
Jairo: Zurzeit engagiere ich mich in meiner früheren Schule als Lehrer, um den Schülerinnen und Schülern eine gute Bildung zu ermöglichen. Bei den letzten Wahlen habe ich als Wahlhelfer mitgearbeitet.


Johnke: Sie sind beide Mitglieder der Kirchengemeinde „El buen pastor“ („Der gute Hirte“) – wie sieht Ihre Mitarbeit aus?

Magdalena: Ich arbeite im Gottesdienstteam mit (Lesungen, Gebete etc.).
Jairo: Ich bin schon als Kind in der Kirche aktiv gewesen. Ich spiele zusammen mit dem Pastor Hans Gitarre im Gottesdienst. Auch übernehme ich Lesungen.


Johnke: Was bedeutet für Sie die lutherische Kirche?
Jairo:
Die Kirche besteht aus uns allen, die wir glauben. Die Kirche ist das Haus Gottes, und jeder von uns soll mit Gott und Jesus leben.
Magdalena: Die Kirche ist für mich eine Quelle des Friedens, in der man Kontakt mit Gott haben kann. Der Glaube gibt mir innere Ruhe.


Johnke: Gibt es eine Geschichte oder einen Vers in der Bibel, die für Sie besonders wichtig ist?
Jairo: Ich mag sehr gerne die Geschichten und die Botschaft von Jesus.
Magdalena: Meine Lieblingsgeschichte ist die Schöpfungsgeschichte.
Mein Lieblingsvers steht in den Sprüchen: “Hijo mío, está atento a mi sabiduría, y a mi inteligencia inclina
tu oído;” – “Mein Sohn, merke auf meine Weisheit! Neige dein Ohr zu meiner Lehre“ (Sprüche 5,1). 

Auszug aus Revista 15 / 2017

 

José Jairo lebt derzeit mit Bruder und Schwester noch bei seinen Eltern. Sein Vater arbeitet als Wachmann, jedoch nur mit einem sehr geringen Gehalt. Seine Mutter ist Hausfrau. Sie haben aber das Notwendigste zum Leben. Sie sind eine sehr verbundene und gläubige Familie, deren Glaube ihnen hilft, den Lebenskampf zu bestehen.José Jairo studiert Informatik und Technologie digitaler Netze. Neben der Theorie konzentriert er sich auch auf das Studium der in dieser Technologie erforderlichen Analyse-und Optimierungswerkzeuge für die speziellen Probleme oder Aufgaben, die hier zu realisieren sind. Im Gegensatz zu anderen bietet seine Universität mehr Freiheit in der Auswahl der Anwesenheitstage und Unterrichtsstunden an, was ihm die Chance gibt, seine Studienzeiten und die Freizeit gut zu organisieren. Zur Universität kommt er in 20-25 Minuten mit dem Bus, der alle 20 Minuten fährt. José Jairo ist im Besitz eines Computers, hat aber keinen Netzanschluss. Doch kann er gelegentlich sein Handy aktivieren. An der Uni hat er natürlich ungehinderten Zugang zum Netz. Das Studium endet im August 2018, die Graduierung ist im Dezember 2018.Danach möchte er gerne als Programmierer und Verwalter von Netzen und Rechenanlagen arbeiten, seine Kenntnisse weitergeben, aber auch ein unabhängiger Entwickler sein. Im Rahmen seines Studiums hat er ein weites Feld von Möglichkeiten erfahren, in denen er sich beruflich einbringen kann. Er hofft, das Gelernte bald an einer Arbeitsstelle in die Praxis umsetzen zu können. José Jairo ist Mitglied der Kirche seit seiner Kindheit. Er geht mit seinen Eltern und Geschwistern in nahezu jeden Gottesdienst. Zusammen haben sie an allen Aktivitäten und Feiern teilgenommen. Derzeit singt und spielt er an jedem Sonntag mit Pastor Hans-Jürgen Johnke Gitarre. Aber er kümmert sich zusammen mit seiner Mutter auch um das Kirchengebäude einschließlich Reinigung.Es ist José Jairo wichtig, bei allem, was er tut, auch persönlich voranzukommen, mit dem Ziel, einmal ein Gewinn für die Gesellschaft und für seine Familie zu sein.


Auszug aus Revista 18 / Dank

Ich grüße Sie herzlich und wünsche viel Erfolg und Gottes Segen für Ihre Arbeit und das tägliche Leben! Es ist ein Vergnügen, Sie zu grüßen und darüber zu informieren, dass ich – Gott sei Dank – meine Graduierung abgeschlossen habe und so nur noch auf den Tag meines Abschlusses warte. Ein Jahr voller Überraschungen und Segen ist vergangen: Die „Iglesia del Volcan“ ist gewachsen, und da wir nun viele Gemeindemitglieder sind, haben wir beständig Gottesdienste. Vor einigen Jahren waren wir noch sehr wenige, selten kamen genügend Besucher in die Gottesdienste, doch jetzt gibt es mehr, die beständig jeden Sonntag teilnehmen. Wir hatten viele Aktivitäten, damit alle Brüder und Schwestern untereinander zusammenwachsen. Ich habe selbst auch geholfen, die Menschen zu motivieren, damit sie teilnehmen und schließlich immer fragen, ob der Pastor sonntags kommt, um mit ihren Kindern zu kommen. Ich spiele immer gemeinsam mit dem Pfarrer Gitarre und manchmal auch Cajon (obwohl ich dies manchmal auch nicht tue, da es eine Dame gibt, die selbst früher eine Musikgruppe hatte, und so übernimmt sie das im Moment, wobei sie es tatsächlich auch wirklich gut macht). Gemeinsam mit meiner Familie kümmere ich mich auch um das Kirchengebäude und helfe bei der Reinigung mit. Dieses Jahr konnte ich an einigen Sonntagen nicht in der Kirche mit dabei sein, was an meinen Kursen lag, die auch sonntags stattfanden. Ich hatte einen Stundenplan, der alle sechs Wochen zwischen sechs verschiedenen Modulen rotierte, und so hatte ich Kurse manchmal zwischen 7.00 und 10.00 Uhr, zwischen 10.00 und 13.00 Uhr oder zwischen 13.00 und 16.00 Uhr. Aber jetzt, da ich diese Kurse abgeschlossen habe, kann ich sonntags wieder immer präsent sein. Auch bin ich sehr glücklich und berührt, weil ich endlich meine Ausbildung abschließen und mir so dank Ihrer Hilfe und der Hilfe von Gott meinen großen Traum erfüllen kann. Ich bin enorm dankbar für die Unterstützung, die ich von Ihnen über all die Jahre erhalten habe sowie die Hilfe seitens Gottes. Möge Gott Sie sehr segnen für die Unterstützung, die Sie für mich waren, damit sie auch in Zukunft noch vielen jungen Menschen Hilfe dabei anbieten können, ihr Studium weiterzuführen. Meine Graduierung wird am 15. Dezember dieses Jahres (2018) stattfinden. Fünf Tage vorher werden die Unterzeichnung der Zeugnisse und eine Stellprobe passieren. Am 19. November werden wir ein Gruppenfoto machen. Ich werde dann auch einige Fotos aufnehmen, um sie Ihnen nach der Abschlussfeier sowie auch die Fotos der Graduierung zu schicken. Ich freue mich nicht nur darüber, dass ich jetzt meinen Abschluss machen werde, sondern auch deswegen, weil ich an derselben Universität, an der ich studiert habe, jetzt auch eine wunderbare Anstellung bekommen habe, und zwar in dem Bereich, in dem ich studiert habe. Ich arbeite seit fünf Monaten als Programmierer an diesem schönen Ort und bei einem ausgezeichneten Arbeitsklima. Damit kann ich meine drei Träume verwirklichen: erstens im Ingenieurwesen einen Abschluss gemacht zu haben, zweitens eine Arbeit zu verrichten, die mir gefällt und drittens an der Universität zu arbeiten, an der ich auch studiert habe.

Auszug aus Revista 19 /Interview

Hans-Jürgen Johnke war in seiner aktiven Zeit der Gemeindepfarrer unseres Stipendiaten Jairo. Jairo hat 2018 sein Studium „Informatik“ an der „Universidad Gerardo Barrios“ in San Miguel/El Salvador beendet. Heute bereits hat er eine feste Anstellung an seiner Universität gefunden. Hans Jürgen Johnke, der mittlerweile im Ruhestand in El Salvador lebt, schickte uns folgendes Interview mit Jairo. Johnke: Jairo, Sie haben im vergangenen Jahr ihr Studium erfolgreich beendet. Die Döbrich-Stiftung hat mehrere Jahre zur Finanzierung Ihres Studiums beigetragen. In der Kirchengemeinde „El Buen Pastor“ („Der gute Hirte“) haben wir ihren erfolgreichen Abschluss des Studiums in einem Gottesdienst gefeiert – wir haben Gott Dank gesagt. Sie haben in diesem Gottesdienst auch ihren Dank im Hinblick auf das Stipendium der Döbrich-Stiftung zum Ausdruck gebracht. Natürlich hat die Stiftung Interesse daran, zu erfahren, wie es Ihnen nach dem Studium gegangen ist und wie ihre Lebenssituation heute aussieht. So frage ich Sie für die Veröffentlichung in der Revista: Was haben Sie studiert und wie lautet Ihr Abschluss? Jairo: Ich habe ein Ingenieurstudium absolviert mit dem Abschluss „Computersystem- und Netzwerktechnik“. Johnke: Wie viele Studenten haben mit Ihnen das Studium abgeschlossen? Jairo: Es haben ungefähr 160 Studenten aus meinem Studienzweig gemeinsam mit mir das Studium beendet. Johnke: Wie ist Ihr aktueller Beschäftigungsstatus? Jairo: Ich arbeite als Systemadministrator an der Universität. Mit dieser Arbeit habe im März 2018 begonnen. Dies ist eine feste Anstellung. Johnke: Wissen Sie, wie es den anderen Studenten geht, die gemeinsam mit Ihnen das Studium beendet haben? Jairo: Ich kenne zwei, die an der Universität einen Master-Abschluss machen. Drei arbeiten derzeit ebenfalls an der Universität, sie haben in diesem Jahr begonnen. Andere Kollegen arbeiten in verschiedenen Unternehmen. Wieder andere haben noch keine Stelle gefunden. Manche, die bereits eine Arbeit hatten, konnten auf andere Positionen von höherem Rang aufsteigen. Johnke: In Deutschland wird in den Medien viel über die große Zahl von Migranten aus El Salvador berichtet. Wie ist die Situation bei ihren Kollegen und Freunden etc. in dieser Hinsicht? Jairo: Die meisten meiner Kinder- und Jugendfreunde sind nicht mehr in El Salvador, sie sind in die USA ausgewandert. Dies gilt auch für einige meiner Studienkollegen. Johnke: Wie beurteilen Sie die Situation in El Salvador? Jairo: Das Hauptproblem unseres Landes ist die Gewalt. Sie ist die Wurzel aller anderen Übel, die unsere Nation plagen. Es gibt viele Möglichkeiten, für eine bessere Zukunft zu arbeiten und mit einer guten Entwicklung voranzukommen. Um nachhaltig voranzukommen, müssen wir immer auf Gott vertrauen und uns von allem Bösen schützen. Johnke: Sie sind auch in ihrer Kirchengemeinde aktiv! Was ist Ihre Aufgabe? Jairo: Ich nehme an allen kirchlichen Aktivitäten teil. Ich bin schon immer ein aktives Mitglied der Kirchengemeinde. Solange ich zurückdenken kann, habe ich mit meiner Mutter und meinen Brüdern die Gottesdienste besucht. In der Zeit, in der es keine Pastoren für unsere Gemeinde gegeben hat und die Arbeit geruht hat, besuchte ich die Gottesdienste in der lutherischen Kirchengemeinde in San Miguel. Mit Pastor Hans (gemeint ist Hans-Jürgen Johnke) spiele ich in jedem Gottesdienst Gitarre und Cajon. Johnke: Wenn Sie sich etwas für Ihre Zukunft wünschen könnten, was wäre das? Jairo: Ich möchte immer den Weg Gottes gehen, mein Leben in seine Hand legen und tun, was ihm gefällt. Johnke: Danke für dieses Interview! Für ihre Zukunft wünsche ich Ihnen alles Gute, Gottes Segen und die Kraft, an einer guten Entwicklung des Landes El Salvador mitzuarbeiten.