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Stiftungsfest am 1. Januar 2023

 

Stiftungsfest am 1. Januar 2023

Nach zwei Jahren „Coronapause“ konnten wir am 1. Januar 2023 mit knapp 60 TeilnehmerInnen wieder ein Stiftungsfest feiern. Im Mittelpunkt stand ein Vortrag von Kerstin Schönleben, die zum 1. Februar 2020 die Leitung des Lateinamerikareferats von Mission EineWelt übernommen hatte. Sie war vor kurzem aus Zentralamerika zurückgekehrt und berichtete aus Gesellschaft und Kirche der vier Staaten Zentralamerikas, in denen unsere Stiftung arbeitet. Deutlich wurde das weitere Auseinanderdriften dieser Staaten. Während sich in Nicaragua eine gewisse „Eiszeit“ entwickelt, konnte Honduras nach den Wahlen im Herbst 2021 eine demokratische Entwicklung einschlagen, die allerdings von vielen „alten Kräften“ bekämpft wird.

In El Salvador dominiert der staatliche Kampf gegen die „Maras“, der aufgrund der Gewaltstrukturen im Land als notwendig erscheint, dem aber auch viele unschuldige junge Leute zum Opfer fallen. Eine positive Note konnte Kerstin Schönleben nur Costa Rica erteilen. Gerade dort aber ist die lutherische Kirche (ILCO) in verschiedene Gruppen zerfallen, die sich nur mühsam aufeinander zu bewegen. Kirchlich gesehen, müssen die ILS (El Salvador) und die ILFE (Nicaragua), in diesen Jahren einen Leitungswechsel vorbereiten. Als einzige Kirche hat die ICLH (Honduras) einen zweijährigen Wechsel der Leitungsfunktionen satzungsmäßig verankert – mit guten Resultaten.

So geschieht die Arbeit der Stiftung unter jeweils verschiedenen Bedingungen – und das in einem Jahr, in dem wir durch die Unterstützung der „Aktion Sternstunden“ eine Ausweitung unserer Förderungsarbeit von 45 auf 66 Stipendiatinnen vornahmen. Auch die Spendeneinnahmen sind im vergangenen Jahr wieder gestiegen. So hoffen wir, dass wir weiterhin eine gute Förderungsarbeit gestalten können, um den jungen Menschen auf dem Isthmus zu helfen. Dass unsere Hilfe gut ankommt, zeigte die Lizentiatin Laura Amaya, die mit unserer Hilfe ein Doppelstudium Journalistik und Ballett absolvieren konnte. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Finnland und ist in der Entwicklungsarbeit der finnischen Kirche engagiert. Cristina Gómez wird demnächst ihren Freiwilligendienst in München-Freimann beenden und mit unserer Hilfe ihr Studium wieder aufnehmen. Beide Alt-Stipendiatinnen beteiligten sich mit Tanz und Gesang an der musikalischen Ausgestaltung des Festes, die wieder in den Händen von Tito Gomez und seinen Freunden aus El Salvador und Argentinien lag. Ermutigende Grußworte überbrachten der ehemalige stellvertretende Vorsitzende der Stiftung, Fritz Schroth, und der Vorsitzende des Beirats, Jürgen Löschberger.

Die fröhliche Stimmung des Festes setzte sich fort im Neujahrsgottesdienst in der Heilig Geist-Kirche, in dem Ralf Schenk durch die Liturgie führte, Wolfgang Döbrich predigte und die „Banda latinoamericana“ zur Höchstform auflief. Ein gelungener Start der Stiftungsfeste nach „Corona“.

Wolfgang Döbrich