Zenelia Marbelliz |
Vorname : | Zenelia Marbelliz |
Land : | Costa Rica |
Geburtsjahr : | 2002 |
Angestrebtes Bildungsziel : | Abitur |
Beginn der Förderung : | 2015 |
Geplante Beendigung der Ausbildung: | 2020 |
Zenelia wurde 2002 in Nicaragua geboren. Sie hat zwei Brüder. Ihr Vater ist Landarbeiter, ihre Mutter Hausfrau. Zur Zeit wohnt sie in El Jardin Puerto Viejo Sarapiquí/ Costa Rica. Sie geht ins „Centro Educativo“ (Schulzentrum) in El Jardín. Ihre Schulausbildung der Primaria ist noch nicht abgeschlossen. So strebt sie den Abschluss der Hauptschule an und möchte in der weiterführenden Sekundarstufe den Bachillerato (Abitur) erreichen. Zenelia ist Mitglied der Iglesia Luterana Costarricense und hier Leiterin und Koordinatorin des Kinder- kreises von Sarapiquí. Sie ist auch Mitglied des pastoralen Teams und arbeitet im Sekretariat der Gemeinde mit. Sie setzt sich engagiert in der Kindergruppe und bei anderen Aktivitäten der Gemeinde ein.
Die Schülerin Zenelia hat mit sehr guten Ergebnissen die Primaria geschafft und geht inzwischen auf die weiterführende Schule. Dort war es nicht leicht für sie. Sie war nicht herausragend, wie sie schreibt. Sie hat sich aber sehr eingesetzt, das Jahr zu schaffen und erreichte letzten Endes ihr Ziel. So könnte sie in zwei Jahren ihr „bachillerato“ in den Händen halten. Die Arbeit in der Kirche ist ihr sehr wichtig. Zenelia ist Migrantin aus Nicaragua. Mit ihren Eltern – der Vater ist Landarbeiter, die Mutter Hausfrau – und ihren zwei Brüdern wohnt sie in El Jardín de Sarapiquí. Sie hat in ihrer Gemeinde “Santuario de Vida” viele gute Erfahrungen gesammelt. Dafür ist sie sehr dankbar, besonders, weil sie sich angenommen fühlt. Zenelia ist Teil des Gemeindeteams und Koordinatorin des Kinderkreises.
Samstagnachmittags treffe ich mit Zenelia, die ich schon bei vielen Aktivitäten der Iglesia Luterana Costarricense kennengelernt habe, in der Kirchenzentrale in Puerto Viejo der Gemeinde von Sarapiquí. Da ich einige meiner Freunde zu ihrem Projekt begleitet habe, bin ich allerdings schon seit den frühen Morgenstunden unterwegs und habe mittlerweile um die dreißig Mückenstiche, deswegen freue ich mich schon sehr auf das Gespräch mit Zene. Hallo Zenelia, wie geht’s dir? Mir geht’s gut. Ach, das freut mich! Wie lange brauchst du denn eigentlich aus San Julian um hierherzukommen? So um die 2 Stunden. Wow, das ist echt lange. Danke, dass du trotzdem den langen Weg auf dich genommen hast! Was ist bei dir denn grad in der Schule so los? Gerade schreiben wir die letzten Prüfungen und fangen jetzt mit Projekten an, ist also ziemlich stressig im Moment. Verständlich. Wann fängt in Costa Rica eigentlich das Schuljahr an? Ich glaub das war dieses Jahr am 6. Februar, da bin ich in die 10. Klasse gekommen (Wir unterhalten uns ein bisschen über die Unterschiede der Schulsysteme in Costa Rica und in Deutschland und stellen sehr interessante, aber eben auch sehr große Unterschiede fest.) Sehr spannendes Thema! Aber sag mal, seit wann hilfst du schon bei den Aktivitäten der ILCO mit? Also Mitglied bin ich jetzt schon seit fünf Jahren, mit den Kindern in der Gemeindearbeite ich glaub ich so seit drei oder vier Jahren. Und wie oft bereitest du die Kindergruppe vor und was macht ihr mit den Kindern? Mal sehen, wie ich dir das am besten erkläre… Also normalerweise leitet mir einer der Pastoren den Bibeltext weiter, der in der Woche dran ist, den behandeln wir dann samstags mit den Kindern und dann spielen, malen und singen wir zusammen. Das dauert meistens so eine bis zwei Stunden. Früher hab ich das immer ganz alleine gemacht, aber jetzt ist noch ein anderes Mädchen dazugekommen. Ja, jetzt machen wir das eben zu zweit, aber das ist trotzdem immer noch ziemlich anstrengend! Klar, das kann ich mir richtig gut vorstellen! Wie viele Kinder kommen denn da immer so? Ach so fünfzehn bis achtzehn sind das schon. Das sind ja sogar richtig viele! Aber du nimmst da sicher auch viel mit oder? Die Kinder haben schließlich so viel Energie und… So viel Vorstellungskraft für alles! Ja, genau. Wenn ich in der Kindertagesstätte arbeite, habe ich ab und zu überhaupt keine Motivation, aber wenn ich ankomme und die Kinder sind da, dann… Geht das sofort weg, richtig? Bei mir ist das auch immer so! Manchmal bin ich noch total müde, aber wenn die Kinder kommen, dann verschwindet meine Müdigkeit immer von der einen Sekunde auf die andere! Genau! Wie bist du eigentlich zur ILCO gekommen? Auch wenn ich schon seit fünf Jahren im gleichen Viertel gewohnt habe, habe ich nie etwas von der ILCO gehört. Aber dann sind wir umgezogen und da war die Kirche eben genau vor meiner Haustür. Das war totaler Zufall, so habe ich die Kirche nur durch eine Freundschaft meiner Eltern gefunden. Auf jeden Fall dachte ich mir als ich gesehen haben, was dort gemacht wird, wie cool! Genau und so hab ich eben angefangen, was für ein Glück! Erzähl mal, hilft dir das Stipendium sehr? Ja, total! (mit der größten Überzeugung, die ich je von jemand gehört habe) Weißt du denn schon was du nach dem bachillerto (Abitur) machen willst? Das ist eine ganz schön schwere Frage. Was ich ganz sicher weiß ist, dass ich mich auf keinen Fall von der ILCO trennen und weiter bei den vielen Projekten mitmachen möchte. Ich könnte mir auch vorstellen, Fremdenführerin für Touristen zu werden, aber wenn ich einen Platz bekommen sollte, würde es mir auch gut gefallen, Modedesignerin zu werden. Das klingt nach einem guten Plan! Das war auch schon meine letzte Frage, ich schick dir dann den Bericht, wenn er fertig ist. Kann ich noch schnell ein Foto von dir machen? Ja, klar!
Das Interview mit Zenelia führte Johanna Kropf