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Costa Rica

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Pastoral Popular in der Lutherischen Kirche in Costa Rica
Iglesia Luterana Costarricense (ILCO)

Die ILCO ist wie alle in Lateinamerika eine junge Kirche. 1988 gegründet, feierte sie vor zwei Jahren ihr 30-jähriges Bestehen mit einem Festakt. Sie wurde mit ihrer Gründung auch Mitglied der CILCA, der Gemeinschaft der Lutherischen Kirchen in Zentralamerika.
Im Februar 2015 wurde Gilberto Qesada zum Kirchenpräsidenten gewählt und löste damit Melvin Jiménez ab.
„Wie sie sehen, bin ich ein kleiner Mann. Ich bin Pfarrer einer kleinen Kirche, der Lutherischen Kirche in Costa Rica. Sie existiert – wie der Name sagt - in einem kleinen Land, Costa Rica in Zentralamerika. Aber bei der Fußball-Weltmeisterschaft im Jahr 2007 haben wir Deutschland beim Eröffnungsspiel ein 4:2 abgerungen.“ Gilberto Quesada hatte bei seinen Besuchen in den bayerischen Partnergemeinden die Lacher auf seiner Seite, wenn er sich auf diese Weise vorstellte.
Tatsächlich ist seine Kirche nicht viel größer als eine bayerische Kirchengemeinde mit knapp 2000 Mitgliedern. Aber sie hat 15 Gemeinden, davon fünf im städtischen Raum der Hauptstadt San José und fünf im ländlichen Raum. Weitere sind in den indigenen Gebieten aktiv, in Cabagra und Guapiles. Dazu gibt es fünf Missionsstützpunkte.
Sie alle sind verbunden in einem großen Entwicklungsprogramm Papicu, das von verschiedenen Geberorganisationen, u.a. von „Brot für die Welt“ getragen wird. Hier geht es um Aufbau von sozial-diakonischen Strukturen unter den Marginalisierten und Migranten aus Nicaragua in den Armenvierteln, um Rechtshilfe und Einkommen schaffende Projekte unter den Campesinos und um Hilfe bei der Wiedergewinnung, Nutzung und Legalisierung eigener Ländereien der Indígenas. Aber auch um Teilhabe von Frauen bei Selbstverwaltung und Produktion, um Gemeindeentwicklung, Umweltbewusstsein und Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte.
Im städtischen Bereich liegen die Schwerpunkte bei der Legalisierung der Migranten, Verbesserung der Gendergerechtigkeit, Anerkennung von Diversität, Vermittlung von Frauenrechten und Gesundheits– und Gewaltprävention.
Es sind insgesamt neun ordinierte Pfarrer und mehr als 75 ehrenamtliche Gemeindeleiter tätig. Nicht zu vergessen sind auch die drei Freiwilligen, die für jeweils ein Jahr im Rahmen des IEF-Programms entsandt werden.
In vielen Gemeinden sind einfache, schmucke, als Kirche erkennbare Gebäude entstanden.
Das liturgische Bewusstsein ist besonders dadurch entwickelt, dass in dieser Kirche einige ehemalige katholische Priester mitarbeiten. Sie haben sich – oft aus persönlichen Gründen – von ihrer Kirche getrennt und die lutherische Kirche gefunden, die ihnen bei vertrauter Liturgie die „Freiheit eines Christenmenschen“ bietet.
Die ILCO ist seit 2001 ein Einsatzort für Freiwillige aus Bayern. In der „Casa Abierta“ betreuen sie Kinder und Jugendliche im Armenviertel in La Carpio/San José, so dass die oftmals ledigen Mütter einem Geldverdienst nachgehen können. Seit 2011 arbeitet in der ILCO der bayerische Pfarrer Joachim Höring auf einer Projektstelle von Mission EineWelt mit. 2012 wurde Dr. Martin Hoffmann als Professor für systematische Theologie und Ethik an die Universidad Bíblica berufen. Er ist auch zuständig für Fortbildungsprogramme der ILCO und der CILCA.
Partnerschaften zur ILCO unterhalten das Dekanat Aschaffenburg und die Gemeinde Starnberg.

200511 Ingrid Keil
 

 

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