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Mercedes Amalia

   
Vorname :   Mercedes Amalia
Land :   Costa Rica
Geburtsjahr :   1992 
angestrebtes Bildungsziel :   Soziologin 
Beginn der Ausbildung :   2010
Schulabschluss  :   2012

  

Auszug aus Revista 1 / 2010

Mercedes Amalia, geboren in Managua, Nicaragua, ist Emigrantin in Costa Rica:

„… denn mein größter und wichtigster Traum ist es, eine gute Soziologin zu werden, um Personen helfen zu können, die es dringend benötigen. Ich bin selbst in einem gefährlichen Armutsviertel aufgewachsen und habe gesehen was passiert, wenn die Jugendlichen nicht unterstützt werden und ihnen die Möglichkeit Arbeit zu finden oder zu studieren geraubt wird.„

Auszug aus Revista 4 / 2012

Ich heiße Mercedes , bin 19 Jahre alt und wohne im Viertel La Carpio. Ich bin Nicaraguanerin und treues Gemeindemitglied der Lutherischen Kirche in Costa Rica.
Mit 14 Jahren habe ich angefangen, in der Gemeinde mitzuarbeiten. Zunächst habe ich als Teilnehmerin einer Jugendgruppe begonnen und dann die Möglichkeit bekommen, selbst eine Kindergruppe zu leiten. Das hat mir sehr gut gefallen. Bis heute bin ich mit dieser Gruppe eng verbunden. Ich bin eine jugendliche Migrantin. Das bin ich nicht, weil ich es wollte. Vielmehr hat die wirtschaftliche Situation meiner Familie meine Mutter dazu bewogen, sich für eine Auswanderung nach Costa Rica zu entscheiden. Sie war auf der Suche nach besseren Arbeitsmöglichkeiten und besseren Bildungsmöglichkeiten für uns, ihre Kinder. Ich lebe praktisch mein ganzes Leben schon hier. Dennoch gelte ich weiterhin als Migrantin. Das bereitet mir zu vielen Anlässen Schwierigkeiten, z.B. was mein Bildungsniveau und auch meine Arbeitsmöglichkeiten betrifft, ganz zu schweigen von der Diskriminierung, die mir meine Umgebung entgegenbringt.
Mein Leben ist nicht leicht gewesen. Bis heute musste ich mich durchbeißen und gegen Diskriminierung und viele andere Dinge ankämpfen, die hier an vielen Orten zum Alltag gehören. Ich bin als Person daran gewachsen, dass ich mich immer darüber informiert habe, welche Situationen dieses Land prägen und ausmachen. Das hat mich zu einer jungen, weiblichen Migrantin gemacht, die sich jedes Mal noch stärker und mutiger den Ungerechtigkeiten entgegenstellt. Ich setze das in die Praxis um, was ich in den Trainings und Fortbildungen gelernt habe, die mir die Kirche in den letzten Jahren ermöglicht hat.
Ich bin Ihnen dankbar für Ihr Interesse an meiner Geschichte. Ich bin eine Person, die – wie viele andere Frauen – gelernt hat, Tag für Tag die Hindernisse in Angriff zu nehmen, die sich einem zeigen. Diese Haltung verdanke ich vor allem meiner Familie und den Personen, die mein Potenzial erkannt haben. Sie haben mir beigebracht, dieses Potenzial zu nutzen, um vielen Personen
– Inländern wie Ausländern – zu helfen, die sich in vergleichbaren oder sogar schlimmeren Situationen befinden.
Ich würde mich sehr freuen, wenn meine Erfahrungen als Beispiel für viele dienen, als Ermutigung, sich nicht unterkriegen zu lassen, sondern voranzuschreiten. Dann können wir sehen, wie die Mauern fallen, die wir gebaut haben. Das wird uns die Möglichkeit geben, neue Dinge kennenzulernen. Wir müssen lernen, diese Angst zu überwinden, die uns die Luft abschnürt. Wir müssen lernen, uns mit erhobenem Haupt den Ungerechtigkeiten entgegen zu stellen. Ich habe einmal diese wunderbaren Satz gehoert, der besagt: "Grenzen sind nicht einface da.Wir sind es, die sie bauen."