Jahresbericht 2012 |
Jahresbericht 2012
1. Entwicklung
Das fünfte Jahr als „Kirchliche Stiftung des öffentlichen Rechts“ (staatliche Anerkennung am 24.1.2008) war für die „Annette und Wolfgang Döbrich-Stiftung zur Ausbildung von Kindern und Jugendlichen in Zentralamerika“ wieder sehr erfolgreich. Dafür gebührt vielen Menschen Dank. Doch dazu später.
Zunächst einige Zahlen im Überblick. Wir konnten im vergangenen Jahr wieder 27 StipendiatInnen fördern (29 Stipendien wurden auf der Sitzung vor einem Jahr genehmigt, aber einer gab stornierte das Studium, ein anderer wurde krank – siehe StipendiatInnen Punkt 3). Das Grundkapital wuchs - wenn auch der Zuwachs des Stiftungsvermögens Umstände bedingt eine kleine Delle erfuhr (u.a. Absage einer Spenderin für Marvin Menjivar, keine in „meiner Rechnung“ registrierte Zinsüberweisung ans Grundstockvermögen) - , ebenso wuchsen die Spenden für Stipendien.
Wenn ich einige Zahlen nenne um die Entwicklung unserer Stiftung darzustellen, soll das nur eine Tendenz angeben. Ich entnehme meine Zahlen den Unterlagen unseres Stiftungskontos bei der Evangelischen Kreditgenossenschaft und den Zuweisungen zum Grundstockvermögen auf unseren Gremiensitzungen. Dabei fehlen Zinszahlungen der Stiftungsbank, die in Rücklagen etc. flossen, sowie die Abrechnungen aus den Stipendienzahlungen. Die exakten Zahlen über das gesamte Stiftungsvermögen erfahren wir aus dem Bericht unseres Schatzmeisters.
Jahressummen jeweils zum Ende des Jahres
Stiftungsvermögen
31.12.2008: 103.010
31.12.2009: 137.349 (+ 34.339)
31.12.2010: 182.440 (+ 45.091)
31.12.2011: 219.970 (+ 37.530)
31.12.2012: 245.520 (+ 25.550)
Stiftungszweck:
31.12.2008: 00.000
31.12.2009: 04.380 (+ 4.380)
31.12.2010: 10.250 (+ 5.870)
31.12.2011: 16.650 (+ 6.400)
31.12.2012: 23.220 (+ 6.570)
Gesamtspenden:
31.12.2008: 103.010 (88 Bescheinigungen)
31.12.2009: 141.730 (+ 38.720 mit 166 Bescheinigungen)
31.12.2010: 192.690 (+ 50.960 mit 207 Bescheinigungen)
31.12.2011: 236.620 (+ 43.930 mit 218 Bescheinigungen)
31.12.2012: 268.740 (+ 32.120 mit 181 Bescheinigungen)
Herzlichen Dank allen Spendern und Spenderinnen.
2. Aus dem Stiftungsleben
Am 1. Januar 2012 feierten wir nach gutem Brauch das 8. Stiftungsfest im Evangelischen Gemeindehaus Pöcking. Gäste waren die Freiwilligen Dora Meyer und Hannah Rößner – ehemals in den Casas Abiertas in San José, Costa Rica, sowie Diakon Michael Kemner aus La Ceiba, Honduras. Sie berichteten über ihre Arbeit in den genannten Ländern – und über ihre Zusammenarbeit mit unseren StipendiatInnen. Alle drei hatten gute Kontakte mit ihnen und lobten ihren Einsatz.
Am 5. März 2012 traten Beirat und Vorstand der Sitzung zu ihrer 5. Jahresversammlung im Stadtbüro Nürnberg von Mission EineWelt zusammen. Neben den finanziellen Grundsatzbeschlüssen wurde ausführlich über die alten und neuen StipendiatInnen sowie über das Stipendienvergabewesen gesprochen (siehe Protokoll). Das neue System der Einstellung der Stipendienunterlagen in den internen Bereich unseres Webauftritts (Homepage) hat sich bewährt. Hier entsteht nun eine übersichtliche Datenbank mit den Antragsunterlagen, Berichten, Briefen und Bildern unserer StipendiatInnen. Die Mitglieder des Vorstands und des Beirats der Stiftung können sich dort jederzeit über einzelne Stipendienempfänger – auch aus den vergangenen Jahren - informieren.
Bearbeitung der Themen und Beschlüsse der Gremiensitzungen:
Neues Formular für Vertrag und Aval: ist bereits im Einsatz.
ILFE (Nicaragua): Offen waren bei unserer letzten Sitzung die Anträge aus Nicaragua. Wie ich später erfuhr, war die Mentorin Katia sehr krank. Aber der Kontakt mit Nicaragua ist seit einiger Zeit schwierig.
Erst bei ihrem Besuch in Neuendettelsau (22.10.2012) erfuhr ich von Bischöfin Victoria Cortez, warum Jonathan López (ID 30) für dieses Jahr nicht mehr vorgeschlagen wurde. Seine Eltern wollten nicht, dass er seinen Schulbesuch fortsetzt. Sie brauchen ihn zuhause. Um diese Auskunft zu bekommen, mussten die Stipendien des 2. Halbjahres erst mal storniert werden.
Eine Stipendiatin, für die wir einen „Spender“ gefunden hatten (Lisseth), wurde von Bischöfin Cortez bei einem Besuch in Somoto „visitiert“. Wir hatten den Eindruck, dass das Stipendium genutzt wird, um unmissverständlich für die ILFE zu werben. Lisseth macht im März ihr Examen und wird nicht mehr in die offizielle Liste aufgenommen.
ICLH (Honduras): Es galt 2012 die Entscheidung der Sitzungen im Jahr 2011: die weitere Förderung von Dania, Inmer und José. Die Kirchenleitung stellte sich nach wie vor nicht dagegen, bat aber über Hans Zeller, dass Mission EineWelt - ebenso wie sie selbst - keine Unterstützung dieser Förderung leistet. Wolfgang Döbrich ließ sich das Geld zur Weiterleitung von Mission EineWelt überweisen, transferierte es auf die Konten der betreffenden drei Stipendiaten (Inmer, Dania, José) und rechnete mit Mission EineWelt ab – ein teures Verfahren.
Aufwandsentschädigung Tobias Döbrich: Im Jahr 2011 beschlossen wir in unserer Gremiensitzung Tobias Döbrich mit dem Aufbau der Datenverwaltung, mit dem Aufbau und der Pflege der internen Seite der Homepage sowie mit der Mitarbeit bei der Revista zu betrauen. Dafür wurde ihm ein monatliche Aufwandsentschädigung von 150 € im Rahmen der „Verwaltungsausgaben“ zugestanden. Bei der Prüfung der Stiftung durch die kirchliche Stiftungsaufsicht wurde dieser Vorgang moniert. Wenn Gremienmitglieder eine Vergütung für Mitarbeit im Bereich der Stiftung bekommen sollen, muss diese Möglichkeit durch die Satzung gedeckt werden. Eine Umfrage im Sommer 2012 ergab, dass die Mehrheit unserer Gremienmitglieder diese Möglichkeit für Mitglieder des Beirats einräumen will, aber nicht für Mitglieder des Vorstands. So nahmen wir wieder eine Satzungsänderung vor und formulierten Punkt 9 in § 7 (Stiftungsbeirat) folgendermaßen neu:
„Die Tätigkeit im Stiftungsbeirat geschieht grundsätzlich ehrenamtlich. Nachgewiesene Auslagen werden, soweit sie in Ausübung ihrer Tätigkeit entstehen, auf Antrag erstattet.
Stiftungsbeiratsmitglieder können für ihre Tätigkeit eine Tätigkeitsvergütung im Rahmen der Ehrenamtspauschale nach dem Einkommensteuergesetz erhalten.“
Die von der Stiftungsaufsicht mit Schreiben vom 14.12.2012 genehmigte leicht veränderte Satzung, die auch die damals aktuelle Höhe des Grundstockvermögens neu feststellte, wurde mit der Einladung zu dieser Sitzung versandt.
Im Jahr 2012 wurde der Aufbau der Homepage abgeschlossen. Die weitere Pflege wollen Iradj Teymurian und Ingrid Keil ehrenamtlich übernehmen. Auch Tobias Döbrich arbeitet nunmehr nur noch ehrenamtlich mit.
Zinseinnahmen der Stiftung: Eine weitere Anmerkung der Stiftungsaufsicht zu den Zinseinnahmen der Stiftung betrifft unseren Tagesordnungspunkt:
„TOP 10 Verabschiedung Dieter Künzel, Wahl eines Nachfolgers
Informationen und eventuell Festlegung einer neuen `Hausbank´“
und soll hier verhandelt werden.
Weitere Ereignisse aus dem Stiftungsleben:
15. Juni 2012: Sommerfest mit Brenda Rivera (Costa Rica), Lena Saenger und Denis Parce (Nicaragua) sowie mit Professor Oscar Vadillo in Feldafing
Unsere ReferentInnen informierten über die Situation der Jugendlichen in Zentralamerika. Sie gingen dabei vor allem auf die Lage von Minderheiten ein. Die meisten unserer StipendiatInnen in Costa Rica kommen aus dem Kreis der Migrantinnen aus Nicaragua, die von der ILCO besonders gefördert werden. In Nicaragua geht es vor allem den Jugendlichen auf dem Land schlecht. Die ILFE hat auf dem Land im Westen Nicaraguas einen Schwerpunkt ihrer Arbeit. Ca. 45 Gäste erlebten einen interessanten Nachmittag im Evangelischen Gemeindehaus in Feldafing.
10./11. September 2012: Besuch von Bischof Melvin Jiménez in Starnberg/Feldafing
Melvin Jiménez besuchte auf dem Rückweg von einer ökumenischen Konferenz in Schweden die Partner in Bayern. So stand auch Starnberg auf seinem Reiseplan. Melvin Jiménez übernachtete im Haus Döbrich, so dass ausreichend Gelegenheit zu Gesprächen über die Stiftung gegeben war. Auf dem Programm standen auch ein Gemeindeabend in Starnberg und ein Besuch in der Evangelischen Akademie Tutzing.
22. Oktober 2012: Treffen mit Bischöfin Victoria Cortez und Kirchenpräsident Martin Girón in Neuendettelsau
Beide kirchenleitenden Personen waren in Neuendettelsau zu einer ökumenischen Konferenz eingeladen. Ralf Schenk und der Berichterstatter nutzten die Gelegenheit zu einem Gespräch mit den zwei Gästen. Beide machten einen beschwerten Eindruck. Bischöfin Cortez bot an, einzelne Kommunikationsschwierigkeiten persönlich aus dem Weg zu räumen, Rvdo. Girón verwies auf seine Gremien, die in Sachen Revda. Berta Ramirez ebenso wie bei unseren Stipendiaten keine anderen Wege als die beschrittenen zuließen. Wir bleiben mit beiden Kirchen weiter im Gespräch.
3. Die StipendiatInnen 2012
(Die Angaben aus dem Jahr 2011 werden mit Informationen aus 2012 ergänzt)
Einzelheiten zu den jeweiligen Personen finden Sie im Webauftritt und besonders in seinem nicht allgemein zugänglichen Teil. Hier sollen einige allgemeine Bemerkungen genügen.
El Salvador
1+2 Jonatan (1994 – ID 1) und David (2000 – ID 2): ein Brüderpaar aus dem Armenviertel San Miguelito, die zur „Casa La Esperanza“ kommen. Sie gehen noch zur Schule und werden von Waltraud Köhler betreut.
2013: die weitere Förderung wird beantragt.
3 Maria (1989 – ID 15): Tochter einer Landarbeiterfamilie mit vier Kindern aus Guarjilla, nahe Honduras. Sie ist engagierte Katholikin, hilft aber auch in der evangelischen Jugendarbeit mit. Studiert Buchhaltung. Ist vorbildlich in der Zusammenarbeit mit der Stiftung – Berichte, Briefe.
2013: die weitere Förderung wird beantragt.
4 Linda (1988 – ID 19): studiert Psychologie, um Traumatisierungen heilen zu helfen. El Salvador: ein Land voller Gewalterfahrungen. Arbeitet ehrenamtlich in der Gemeinde „Cristo libertador“ mit („apoyo psicopedagógico“). Entwickelt ehrgeizige Halbjahrespläne über ihre Mitarbeit in Gemeinde und Kirche.
2013: die weitere Förderung wird beantragt.
5 Adriana (1990 - ID 21): macht ein Design-Studium. Ist in der Jugendgruppe der Auferstehungsgemeinde in San Salvador engagiert. Briefwechsel mit deutscher Partnerin fällt leider sehr schwer. Beide Schwestern, Adriana und Laura, sind auch leidenschaftliche Ballett-Tänzerinnen.
2013: Ein zentralamerikanischer Tanzwettbewerb brachte die beiden Amaya-Schwestern aus der Bahn. Adriana will das Studium aufgeben und eine Tanz-Karriere anstreben.
6 Laura (1989 - ID 22): studiert Medienkommunikation. Ist wie ihre Schwester in der Jugendarbeit der Auferstehungsgemeinde in San Salvador engagiert. Hat Freude am Journalismus. Briefwechsel mit deutscher Partnerin fällt leider sehr schwer.
2013: Nach Gewinn des Wettbewerbs will Laura – und einem eingeschobenen Englisch-Förderkurs will Laura ihr Studium zu Ende bringen.
(0) Marvin (1987 - ID 24): studiert Agrarwissenschaften. Ist in der Jugendarbeit seiner Gemeinde „Las Minas“ sowie in der Kirchengemeinde engagiert. Der Briefwechsel mit seiner deutschen Förderin fällt ihm leider etwas schwer. Wenn er aber schreibt, dann ausführlich und sehr engagiert.
2013: Marvin bekam mit seiner Freundin 2012 ein Kind. Als aus den USA abgeschobener Migrant hatte er Schulden aufgenommen, die er nun nicht zurückzahlen kann. Er brach wegen persönlicher Schwierigkeiten sein Studium ab. Marvin wurde direkt gefördert. Seine Fördererin erbat das in der ersten Hälfte 2012 bereits bezahlte Stipendium zurück.
7 Emely Chávez (1974 – ID 25): Emely ist alleinerziehende Mutter und Pfarrerin einer Landgemeinde. Sie möchte sich – aus kleinen Verhältnissen kommend – zur Reverenda. hocharbeiten. Dazu braucht sie den Uniabschluss als Licentiada. In der Uni bekommt sie hervorragende Noten. So strebt sie eine Perspektive als Dozentin an. In ihrer Gemeinde ist sie in der medizinischen und pastroralen Arbeit engagiert.
2013: die weitere Förderung wird beantragt.
8 Estefania (1995 - ID 34) Schülerin, möchte 2013 ihr Abitur machen und danach Sprachen studieren. Arbeitet in der Sonntagsschule der Auferstehungsgemeinde in San Salvador mit. Ihre Mutter ist alleinerziehende Angestellte der Clinica Luterana mit 200 USD monatlich.
2013: die weitere Förderung wird beantragt.
9 Rafael(1994 - ID 35) Schüler, will mit einem Fachabitur zunächst Techniker für Informationssysteme werden. Sein eigentliches Berufsziel ist angesichts der Gewalt in seinem Land Psychologe. Seine Mutter ist allein erziehende Pfarrerin. Er hat einen Bruder und zwei Neffen, die als Waise in der Familie leben.
2013: die weitere Förderung wird beantragt.
10 Fernando (1992 – ID 37): studiert Betriebswirtschaftslehre, ist sehr engagiert. Noten liegen noch nicht vor. Er ist sehr zuversichtlich. Sein Vater ist „armer“ Landpastor in Cara Sucia im Westen von El Salvador. Arbeitet in der Gemeinde seines Vaters mit.
2013: Die Noten der Universidad von Sonsonate sind sehr gut. Die weitere Förderung wird beantragt.
11 Danilo (1994 – ID 39): macht 2012 Abitur. Ist sehr gut in den technischen Fächern und will daher 2013 Autoelektrik studieren. Er ist Halbwaise, er - wie auch seine Mutter – engagieren sich ehrenamtlich in der Gemeinde „Nueva Esperanza“ (Neue Hoffnung). Danilo arbeitet im Kindergottesdienst und in der Jugendarbeit mit.
2013: Das Abitur ist bestanden. Da Danilo unter der Woche Arbeit gefunden hat und nur am Wochenende studiert, ist er auf weitere Förderung nicht mehr angewiesen.
(0) Geovany ( 1993 - ID 41). Geovany ist Sohn eines Kleinbauern und einer Hausfrau mit fünf Geschwistern. Sein erstes Ziel ist das Abitur 2012. Dann möchte er studieren. In seinem Dorf Las Mercedes hilft er in der Kirchengemeinde Nueva Esperanza in der Bibelschule mit.
2013: Geovanny konnte wegen Krankheit sein Studium im Jahr 2012 nicht aufnehmen. Für 2013 wird die Förderung erneut beantragt.
Die Stipendiaten aus El Salvador gehen engagiert ihren Studien nach. Sie werden von Helmut und Waltraud Köhler, sowie von Guadalupe Cortez betreut. Viele sind Töchter und Söhne kirchlicher Mitarbeiter, die oft so wenig verdienen, dass sie ihren Kindern – zumal wenn es mehrere sind – keine Ausbildung finanzieren können. Auch in diesem Jahr stehen neue BewerberInnen an, die wir eigentlich nur dann aufnehmen können, wenn andere ausscheiden.
Honduras
12 Dania (1982 – ID 3): Ehrenamtliche Jugendleiterin in der Armengemeinde „Camino de Emaús“ in Tegucigalpa, 6 Geschwister, Eltern Gelegenheitsarbeiter. Machte mit unserer Hilfe das Abitur, studierte Psychologie. Im Herbst verließ sie die gewalttätige Hauptstadt Tegucigalpa mit ihren unzulänglichen Studienbedingungen und studiert nun Krankenpflege in La Ceiba. Leidet unter der verworrenen Situation im Land.
2013: Der Studienwechsel hat Dania beflügelt. Sie belegte sechs Fächer, schrieb gute Noten. Ende 2012 bekam sie ein Kind. Sie will mit drei Fächern das Studium der Krankenpflege fortsetzen
13 José (1989 – ID 16): Einziger Sohn einer allein erziehenden „pastora diácona“, will Computeringenieur werden. Hilft der Mutter mit seiner Gitarre in den Gottesdiensten, arbeitet aber auch in anderen Gemeinden musikalisch mit. Studiert außerhalb der Hauptstadt an einer Außenstelle der UNAH in Nueva Suyapa. Leidet unter der verworrenen Situation im Land.
2013: Das Jahr 2012 entwickelte sich verheerend. Seine Mutter bekam noch einmal ein Kind, verlor ihren Posten in der Kirche, versucht nun mit ihrem Sohn eine eigene Gemeinde aufzubauen. José hat nun im zweiten Jahr die erforderlichen fünf Fächer nicht geschafft. Er will nach Tegucigalpa zurück. Wegen einer weiteren Förderung habe ich Hans Zeller und Michael Kemner um Begutachtung gebeten.
14 Inmer (1983 - ID 33): studiert Krankenpflege. Ist Koordinator seiner Gemeinde Chacalapa bei La Ceiba. War Mitglied im Consejo Nacional der Christlich Lutherischen Kirche in Honduras. Arbeitet sich mit Feuereifer in sein Studium ein. Hat hervorragende Zeugnisse Ist „rechte Hand“ von Diakon Michael Kemner bei kirchlichen Aufgaben. Leitet die Jugendarbeit in Chacalapa.
2013: Inmer ist unser „Star“ in Honduras. Er bestand 2012 acht Fächer. Daneben betreut er weiter die Gemeinde Chacalapa und hilft Diakon Kemner in der pastoralen Arbeit. Voraussichtlich wird er 2015 sein Krankenpflegestudium abschließen.
Alle StipendiatInnen in Honduras leiden unter der ungeklärten Situation im Land. Auch die Kirche durchlebt Turbulenzen. Wir fördern unsere StipendiatInnen mit Wissen der ICLH - aber ohne ihre Hilfe. Auch damit muss eine Stipendienstiftung rechnen. Der Kontakt zu den StipendiatInnen ist durch Michael Kemner gesichert.
Nicaragua
15 Soliette (1989 – ID 7): Als ich 1999 meine Arbeit in Lateinamerika begann, begegnete mir Soliette in einer Jugendgruppe. Heute ist sie Jugendleiterin und Laienpastorin. Sie studiert Medizin, hat nebenher einen Abschluss in Theologie gemacht und wurde als Pfarrerin ordiniert. Sie engagiert sich in kirchlichen Gesundheitsprogrammen.
16 Alexander (1994 - ID 28): Alexander geht noch auf die Schule. Will das Abi machen (2012). Ist Mitglied der Jugendarbeit der Kirche. Mutter Hausfrau. Zwei Geschwister.
17 Kevin (1994 - ID 29): Kevin geht noch auf die Schule. Will das Abi machen (2012). Ist Mitglied der Jugendarbeit der Kirche. Mutter allein erziehende Wäscherin.
18 Lisseth (1991- ID 38): Lisseth ist Tochter eines Kleinbauern in Nueva Segovia, hat zwei Geschwister und studiert in Somoto MTA-Klinische Diagnostik. Sie nimmt am Leben der Gemeinde in Somoto teil, wo sie auch den Haushalt ihrer Oma versorgt.
2013: Lisseth wird im ersten Quartal ihr Studium beenden. Sie schließt dann mit dem Lizentiat ab. Das Stipendium wird beendet.
19 Jordy (1993 – ID 50): Hat 2011 mit dem Studium Maschinenbau begonnen. Voraussichtlicher Abschluss: 2017. Jordy gehört zur Gemeinde Oscar Baltodano. Er ist Mitglied der Jugendgruppe seiner Gemeinde. In den Gottesdiensten sorgt er für musikalische Begleitung.
2013: die weitere Förderung wird beantragt.
20 Cesar (1992 – ID 51): will „Öffentliche Buchhaltung“ studieren. Ihn interessieren Geldverwaltung und Finanzen. In der Kirche engagiert er sich in der Jugendgruppe und im Chor und arbeitet sonst mit, wo er gebraucht wird.
2013: Für Cesar liegt kein neuer Antrag vor.
In ILFE in Nicaragua hat im 2011 eine Reihe von Schülern für ein längerfristiges Stipendium vorgeschlagen. Die Bedürftigkeit und das Engagement sind jeweils gegeben. Die Zusammenarbeit mit der ILFE ist unregelmäßig. Mission EineWelt entsendet seit August 2012 keine Freiwilligen nach Nicaragua, da es dort keine geregelte Arbeit für sie gibt. Sie „liefen“ in der Jugendgruppe der Zentralkirche „mit“
Costa Rica
21 Teresa (1956 – ID 18): Teresa ist unsere Seniorin. Die Satzung ermöglicht altersbezogene Ausnahmen für Berufe in der Kirche. Teresa leitet ohne zureichende Ausbildung die „casa abierta“ für Kinder im Armenviertel Alajuelita bei San José. Dabei ist sie auch unseren Freiwilligen seit Jahren Vertrauensperson. Jetzt will sie ihren Sekundarabschluss machen. In diesem Jahr hat es wegen vieler Belastungen nicht geklappt.
2013 ILCO: Teresa ist zum zweiten Mal am Fach Mathematik gescheitert. Die ILCO bittet dennoch um eine letztmalige Förderung.
22 Mercedes (1992 - ID 31): Mercedes möchte das Abitur machen. Ist als nicaraguanische Migrantin in der Jugendarbeit der Gemeinde La Carpio engagiert. Mutter allein erziehende Hausfrau, drei Geschwister. Mercedes hat eine Art Nachhilfeunterricht auf Stundenbasis. In diesem Jahr will sie den Schulabschluss schaffen.
2013 ILCO: Mercedes schrieb sich für drei Fächer ein, schaffte zwei davon, eines nicht. Die ILCO empfiehlt, die Suspendierung des Stipendiums für ein Jahr. Sie will das Jahr aus eigenen Kräften schaffen. Das Stipendium soll 2014 aktiviert werden, wenn sie 2013 gute Noten erreicht.
23 Julio (1965 – ID 40):
schaffte alle Fächer. Es fehlen nun nur noch wenige Fächer um das Studium zu beenden. Die 2013 ILCO: empfiehlt die Fortsetzung des Stipendiums für das 1. Semester 2013.
24 Maribel (1993 – ID 43): Maribel kommt aus einer indigenen Familie im Reservat Cabagra. Sie möchte ihr Abitur machen und ihrem indigenen Volk helfen. Kirchlich engagiert sie sich in der Kinderarbeit und hilft den Pastoren Nehemias und Joaquín, wenn sie ins Reservat kommen um Gottesdienst zu halten und andere Aktivitäten durchzuführen.
2013 ILCO: Die Noten waren wegen unregelmäßigen Schulbesuchs (muss Eltern helfen, wenn es irgendeine Arbeit gibt) schlecht, hat das Ziel nicht erreicht. Die ILCO will ihr nochmals eine Chance geben und bittet um Fortführung des Stipendiums
25 Susanna (1993 – ID 44):
Susana kommt aus einer indigenen Familie. Sie möchte nach dem Abitur 2013 Jura studieren für die Menschenrechtsarbeit studieren. Sie ist engagiert in der Kinder- und Jugendgruppe ihrer Gemeinde Los Lirios.
2013 ILCO: Susanna überbrachte ihre Noten nicht rechtzeitig für die Neubeantragung des Stipendiums. Die ILCO empfiehlt die Suspendierung des Stipendiums für 2013. Wenn sie gute Noten hat, sollte das Stipendium 2014 reaktiviert werden.
26 Lilibeth (1993 – ID 45): Lilibeth und ihre Schwester Maryuri sind Migrantinnen aus Nicaragua. Sie lebt mit ihrer Familie im Tiefland von Sarapiquí. Sie ist noch Schülerin, will Abitur machen. In den Kirchengemeinden El Jardín und San Julián der ILCO betreut sie die Kindergruppen.
2013 ILCO: Lilibeth erkrankte an Leukämie, verlor viele Unterrichtsstunden, hatte ungenügende Noten. Dennoch schlägt sie die Kirche zur weiteren Förderung vor, da sie ihre Gesundheit wieder gewonnen hat.
27 Maryuri (1995 – ID 46): Maryuri ist ebenfalls Schülerin, besucht die Sekundaria. Sie ist mit ihrer Schwester Lilibeth ebenfalls in den Kindergruppen engagiert. Maryuri arbeitet auch im „santuario ecológico“ mit und ist Schriftführerin im Gemeindekomitee.
2013 ILCO: Sie hat die von ihr belegten Fächer bestanden. Sie wird für die Fortführung des Stipendiums vorgeschlagen.
Die Kirche in Costa Rica bietet durch ihre diakonisch-missionarische Arbeit echte Berufsperspektiven. Doch braucht sie auch qualifiziertes Personal. So helfen wir Julio, sein Theologiestudium zu beenden. Andere Stipendiatinnen müssen erst die Schule schaffen. Das „bachillerato“ („Abitur“) in Lateinamerika ist die Voraussetzung für eine qualifizierte Berufsausbildung (nordamerikanisches System).
4. Die Stiftung in den Medien
Der Ausbau der Homepage wurde sehr wichtig. Iradj Teymurian hat das gegenwärtige Design aufgebaut. Er ist auch weiterhin ehrenamtlich unser Webmaster. Vor allem betreut Iradj die „interne Seite“, verwandelt alle eingehenden Dokumente in pdf-Dateien. So können sie leicht geöffnet und nicht mehr verändert werden.
Die Seite gibt einen umfassenden Einblick in Struktur und Arbeit der Stiftung. Unsere StipendiatInnen werden mit jeweils einem „Profil“ vorgestellt. Diese Seite ist im Aufbau. Wir wollen alle in der Revista vorgelegten Präsentationen zusammenstellen, so dass man dort die Entwicklung jedes einzelnen Stipendiaten verfolgen kann. Diese Aufgabe will Ingrid Keil – in Zusammenarbeit mit Iradj Teymurian - ehrenamtlich übernehmen.
Die Homepage wird fleißig besucht. Seit Beginn der Zählung (Frühlingsanfang 21.3.2010) haben an die 9.500 Menschen die Seite angeklickt, d.h. im Schnitt 6-7 Besucher am Tag. Der Webauftritt ist weiter ausbaufähig. Wir stellen jetzt schon Vorträge, Berichte und Filme aus der Lateinamerikaarbeit ein. Doch fehlen zu einem systematischen Ausbau weiterhin unsere Kapazitäten.
Leider musste Tobias Döbrich seine regelmäßige Mitarbeit an der Homepage einstellen. Er hilft weiterhin ehrenamtlich mit. Seine Aufgaben haben - wie bereits dargestellt - Iradj Teymurian und Ingrid Keil übernommen. Auch Ralf Schenk steht jederzeit mit Rat und Tat für Aufgaben in diesem Bereich zur Verfügung.
Nach unserer bisherigen Arbeitsweise werden – wenn irgend möglich – von jedem Stipendiaten 10 Dokumente eingestellt:
→ Für den jährlichen Antrag:
A: Motivationsschreiben span. – dt.,
B: Antrag,
C: Aval der Kirchenleitung + Vereinbarung Stipendiat – Kirche – Stiftung,
→ Für die Abwicklung der Stipendien:
D: Briefe, Dokumente, „Vermischtes“,
E: Matrikel,
F-G: Bericht über Ausbildung und kirchliches Engagement span. – dt.,
H: Noten,
I: Quittungen.
Zur Vereinfachung des Antrags wurden auf Anregung von Vorstand und Beirat die alten Dokumente C: Aval und D: Vereinbarung Stipendiat – Kirche – Stiftung zusammengefasst. Ein Übersetzerteam aus ehemaligen Freiwilligen hilft bei den Übersetzungen.
Erinnern möchte ich wieder an unseren Auftritt im „Spendenportal.de – Das Spendennetzwerk für Deutschland“, den Dr. Jürgen Löschberger für die Stiftung eingerichtet hat und unterhält. Über www.spendenportal.de kann man sich generell über viele Möglichkeiten, zu spenden und damit Gutes zu tun, informieren. Dort findet man uns unter den einschlägigen Stichwörtern (z.B. Zentralamerika, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa Rica etc.). Die Seite ist auch mit unserer Homepage verlinkt, so dass auf diesem Weg auch Online-Spenden überwiesen werden können (was aber leider nur sehr selten geschieht).
Die neue „Revista Informativa“ kommt weiterhin sehr gut an. Sie soll in erster Linie über unsere StipendiatInnen informieren. Dazu bearbeiten wir die bei uns eingehenden Unterlagen und bringen sie in eine veröffentlichungsfähige Form. Die StipendiatInnen werden dazu um ihr Einverständnis gebeten.
Darüber hinaus treffen viele interessante Unterlagen und Mitteilungen ein, anderes wird schriftlich erbeten: Berichte des Lateinamerikareferenten Hans Zeller, Informationen von MitarbeiterInnen aus dem Umkreis von Mission EineWelt, Presseveröffentlichungen usw. Der Gedanke hat sich bewährt, aus all diesen Texten und Bildern ein Informationsblatt, eben eine Revista Informativa, zu machen.
Ein sechsköpfiges Team wurde gefunden und hat sich eingearbeitet. Neu hinzu gestoßen ist Dr. Ernst Quester, Starnberg. Die Resonanz ist sehr positiv. Unsere „Korrespondenten“ helfen bereitwillig mit. Mittlerweile ist die Revista 6 (Pfingsten 2013) in Vorbereitung. Die Revista trägt auch unsere Bitten um Zustiftungen und Stipendien zum Stiftungszweck weiter. Ich bedanke mich bei allen, die daran mitwirken. Damit komme ich zu Punkt
5. Dank für gute Zusammenarbeit
Die gute Entwicklung der Stiftung im Berichtsjahr ist in erster Linie all denen zu verdanken, die zu ihrem Wachstum durch Zustiftungen, Kollekten und Spenden zum Stiftungszweck beigetragen haben. Der Dank wird in persönlichen Briefen an die Spenderinnen und Spender mit Auszug aus Stiftungs- bzw. Spendenbuch sowie mit der steuerlich absetzbaren Spendenquittung zeitnah zum Ausdruck gebracht.
Es gab auch im vergangenen Jahr wieder bei Hochzeiten, Taufen, Beerdigungen und Geburtstagen eine ganze Reihe von persönlichen Sammlungsaktionen, für die wir sehr dankbar sind. Bei solchen Anlässen kann mittlerweile mit der Revista gutes Informationsmaterial der Stiftung bereit gestellt werden. Ich bitte die Mitglieder unserer Gremien, auf diese Möglichkeit in ihrem Kreis aufmerksam zu machen.
Die positive Entwicklung verdankt sich aber auch der engagierten Mitarbeit zahlreicher FreundInnen und Unterstützer dieser Stiftungsarbeit. Ihnen allen – Vollständigkeit ist nicht gewährleistet - sei explizit herzlicher Dank gesagt für die gute Zusammenarbeit in den verschiedenen Bereichen:
Feldafing, 9. Februar 2013
Wolfgang Döbrich, Vorsitzender