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Stiftungsfest am 1. Januar 2018

 

 

Stiftungsfest am 1. Januar 2018


Pfr. i.R. Hans Zellner, Lateinamerikabeauftragter 2009-2017, kam am ersten Tag seines Ruhestands zu einem Abschiedsbesuch nach Pöcking. Vor knapp 60 Gästen fasste er die Erfahrungen aus seiner „Brückenbauertätigkeit“ zwischen der bayerischen Landeskirche und der zentralamerikanischen lutherischen Kirchengemeinschaft zusammen. Dabei nahm er die Teilnehmer auf eine Fotoreise durch die Länder auf dem Isthmus mit und berichtete von gesellschaftlichen Entwicklungen in Costa Rica und El Salvador. Nicaragua wird immer stärker von der Ortega-Familie beherrscht, Honduras leidet unter einer manipulierten Wahl am 26.11.2018, nach der unter großen Protesten am 29.11. Präsident Juan Orlando Hernández zum Wahlsieger erklärt wurde. Über allem Geschehen in Zentralamerika aber liegt wie ein Schatten die Ausweisungspolitik von US-Präsident Donald Trump. Mehr und mehr Zentralamerikaner werden wieder in ihre Heimatländer zurückgeführt, wo sie keine Zukunft haben – ganz abgesehen davon, dass die lebensnotwendigen „remesas“ (Überweisungen von Migranten in den USA an ihre Familienangehörigen in Zentralamerika) ausfallen. So gehen die betroffenen Länder einer ungewissen Zukunft entgegen.

Dieses Geschehen bewegt natürlich auch die Kirchen. Da sie vor allem unter den Ärmsten arbeiten, betrifft sie die weiter zunehmende Not unmittelbar. Hans Zeller berichtete aber auch von Projekten, mit denen vor allem der Not auf dem Land begegnet werden soll: Nutzung der Sonnenenergie für Beleuchtung und Kochen, brennstoffarme, rauchvermeidende Öfen, Zisternen, Tröpfchenbewässerung etc. Er informierte auch über die Arbeit der Stiftung unter den Jugendlichen, die für viele die einzige Chance zur berufserschließenden Ausbildung darstellt. Hans Zeller hatte einen kurzen Film aus El Salvador mitgebracht, in dem sich die StipendiatInnen der Stiftung vorstellen und ihren Dank zum Ausdruck bringen. Er bat die Versammelten, in ihrem Engagement für die Stiftung nicht nachzulassen. Sie bedeutet für 38 junge Menschen einen Hoffnungsschimmer in äußerst prekären Umständen. Diesem Aufruf schloss sich auch der Beiratsvorsitzende Dr. Jürgen Löschberger an.

Dr. Wolfgang Döbrich verwies auf seine „Laudatio für Hans Zeller“ in Revista 15, dankte Gabi und Martin Fuchs für ihre musikalischen Beiträge, dem „Küchenteam“ für die Bewirtung, Iradj Teymurian für die Fotos und allen Spenderinnen und Spendern für ihr Engagement. Das Fest klang aus mit einem Neujahrs-Gottesdienst in der Heilig-Geist-Kirche.

 

Pressebericht: Starnberger Merkur 031.01.2018