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Linda Xochil

 

 
Vorname :   Linda Xochil
Land :   El Salvador
Geburtsjahr :   1988
Angestrebtes Bildungsziel :   Psychologin (Lic. Psicología)
Beginn der Ausbildung :   2009
Beendigung der Ausbildung  :   2014

 

 Auszug aus Revista 1/ 2010

mit den Jugendlichen der Gemeinde ist eine Veranstaltung geplant, bei der sie spirituelle und psychologische Elemente miteinander verbinden und so ein größeres Verständnis davon bekommen, was es heißt, in Gemeinschaft zu sein, sich zu engagieren und so die Kirche zu stärken. Das zentrale Thema wird die „lutherische Identität“ sein. ... es fanden auch andere Aktivitäten statt, bei denen die Jugendlichen auf offene und ehrliche Art über Werte in den Familien redeten. Sie haben auch eine Selbsteinschätzung gemacht, wie sie selbst meinen, ihre Eltern und Geschwister zu behandeln. So kamen sie entweder zu dem Schluss, dass sie selbst ihr Verhalten überdenken müssen oder auch, dass eigentlich alles ganz gut ist, wie es ist.

Auszug aus Revista 5/ 2012


Im März 2010 schrieb Linda Xochil in ihrem Motivationsbrief: „In den meisten Ländern der Welt gibt es tiefgreifende Konflikte. Sehr kritisch sind die Konflikte und Probleme in den Ländern von Lateinamerika. Deshalb ist es notwendig, diesen Konflikten zu begegnen und dies in einer Art und Weise, die den Menschen hilft, die Realität und ihr eigenes Leben zu verändern. Deshalb begann ich, Psychologie zu studieren, um in einer professionell empathischen und ethischen Art und Weise den Menschen zu helfen, dass sie die eigenen und familiären Probleme lösen und sich selbst entwickeln können“.

Zwischenzeitlich hat Linda ihr Ziel fast erreicht. Zur Zeit absolviert sie mehrere Praktika, die Teil ihrer Ausbildung sind. Von Montag bis Donnerstag arbeitet sie zum Beispiel in einer Außenstation des Gesundheitsministeriums. Neben diesen Aktivitäten setzt Linda Xochil ihre erworbenen Kenntnisse in einer Kirchengemeinde im Süden des Landes ein, die ihre Mutter pastoral begleitet. Ob ihr diese Arbeit Freude bereitet? „Ja“, sagt sie, „denn ich kann hier ganz nahe beim Menschen sein, kann Fortschritte in ihrem Verhalten festmachen“.

Linda leitet den Kindergottesdienst in der Gemeinde, veranstaltet Aktivitäten für Jugendliche und Erwachsene, in denen eine offenes Gesprächsklima herrscht, und so können die Teilnehmer und Teilnehmerinnen auch über ihre eigenen Ängste, Sorgen und Probleme sprechen und gemeinsam nach Lösungen suchen.
Linda möchte sich nicht auf einen Bereich der Psychologie spezialisieren, sondern die Bandbreite ihres Berufs ausnutzen, um „nach Möglichkeit allen Altersgruppen Hilfe anbieten zu können“.

„Wenn Gott will, werde ich im nächsten Jahr mein Studium mit der Facharbeit und der Graduierung beenden und kann meine Fähigkeiten professionell in den Dienst der Menschen stellen“, so Linda. „Ich bin dankbar, dass ich durch die Unterstützung der Doebrich-Stiftung dieses Ziel erreichen kann“.
 

 

Auszug aus Revista 8: 2014:

Linda Xochil aus der Hauptstadt San Salvador hat 2014 hat ihr Studium an der UES (Universidad de El Salvador) beendet. Sie hat erfolgreich mit dem Lizentiat in Psychologie abgeschlos­sen und kann nun stolz das Diplom vorweisen. Da El Salvador ein Land voller Gewalterfahrungen ist, war es ihr ein Anliegen, bei Traumatisierungen heilend einwirken zu können. Im letzten Jahr hat sie ihre Forschungsarbeit zusam­men mit zwei anderen Studenten über ein heikles Thema geschrieben. Sie haben sich mit straffällig gewordenen Jugendlichen befasst und diese über sexuelle Praktiken in Gefangenschaft befragt. Für die Arbeit recherchierten sie im Gefängnis. Sie entwarfen ein Programm, mit dem man steuernd eingreifen kann. (Es gibt da z. B. verheiratete Jugendliche, die Besuch von ihren Ehepartnern erhalten dürfen). Linda hat mit ihrem Abschluss vielfältige Berufsmöglichkeiten und bewirbt sich nun in verschiedenen Instituten. Außerdem arbeitet sie weiterhin ehrenamtlich in der Gemeinde „Cristo libertador“ mit („apoyo psicopedagógico“) und entwickelt ehrgeizige Halbjahrespläne für die Arbeit in Gemeinde und Kirche.

 

Auszug aus Revista 16 / 2018 Danksagung

Ich sende Ihnen einen geschwisterlichen Gruß. Mein Name ist Linda Xochil, ich komme aus El Salvador und bin 29 Jahre alt. Zusammen mit meinem Lebenspartner und meiner fünfjährigen Tochter gehöre ich zur lutherischen Gemeinde „Cristo Libertador”, die von der Pastorin Concepción Angel in der Ortschaft Nahualapa, Bezirk La Paz, betreut wird. Zusammen mit meiner Familie wohne ich in der Ortschaft Libertad, einige Kilometer entfernt. Ich bin dankbar, dass ich die Gelegenheit habe, mich an alle Personen zu wenden, die die Gestaltung und Förderung des Stipendienprogramms der Döbrich-Stiftung möglich gemacht haben, das uns, den StipendiatInnen, Zugang zu Bildung und Ausbildung gewährt.. Dank der monatlichen Unterstützung in Höhe von 75 Dollar in den Jahren 2010-2013 konnte ich mein Studium an der Universität von El Salvador abschließen. Jetzt bin ich Psychologin und arbeite bei einer staatlichen Einrichtung, die sich der Planung und Ausführung öffentlicher Wirtschaftsprogramme widmet. Die Abteilung, zu der ich gehöre, will in Bezug auf die Arbeit der staatlichen Einrichtungen das Gender-Konzept umsetzen. Dadurch sollen gerechtere Arbeitsbedingungen zwischen Männern und Frauen geschaffen und es soll sichergestellt werden, dass die Programme, Projekte und Dienstleistungen „affirmative Aktionen“ (Maßnahmen der positiven Diskriminierung) im Hinblick auf die Betreuung von Unternehmerinnen und Geschäftsfrauen bieten. Ich möchte Ihnen zeigen, dass mir durch das Stipendienprogramm Türen geöffnet wurden, und ich bin mir sicher, dass dies auch bei allen anderen Personen der Fall ist, die in den Genuss des Stipendiums kommen. Meine Rolle als Mensch und lutherische Christin bewegt mich dazu, für die Unterstützung, die ich erleben durfte, etwas zurückzugeben. Daher arbeite ich als ehrenamtliche Helferin bei der Gemeinde „Cristo Libertador” mit, und zwar bei den Programmen zur Unterstützung der Bildung von Jungen, Mädchen, Jugendlichen und Frauen. Ich leiste einen ergänzenden Beitrag zu den spezifischen Anstrengungen, die unternommen werden, um Väter und Mütter zu beraten, damit diese nachdenken, debattieren und geeignetere Informationen erhalten können, um ihre Einstellungen zu überdenken und zu ändern, um Folgendes zu erreichen: Stärkung der Eltern-Kind-Beziehung und größeres Engagement von Elternseite, was die Ausbildung ihrer Kinder betrifft, damit diese ihre Chancen besser nutzen können, sowie Gewährleistung einer besseren Bildung, damit die Kinder nicht nur ihren Bildungsweg abschließen, sondern auch ihr gesamtes Potenzial entfalten können. Außerdem wollte ich Sie noch über den Beitrag informieren, den mein Lebenspartner Oscar Castillo gegenüber der Kirchengemeinde „Cristo Libertador” erbracht hat. Im Rahmen der sozialen Arbeitsstunden, die er in dem Master-Programm über Menschenrechte und Erziehung zum Frieden („Derechos Humanos y Educación para La Paz,”) ableisten musste, hat er sich mit dem Aufbau, der Entwicklung und der Systematisierung des Kurses „Grundkurs in Menschenrechten und Gender” beschäftigt, der für Seelsorger ausgelegt war und der im Jahr 2016 in 10 Tagessitzungen mit Anwesenheitspflicht stattfand. Es wurden partizipatorische Methoden eingesetzt und etwa 30 Personen schlossen den Kurs erfolgreich ab. Dieser Kurs trug dazu bei, die Kenntnisse der Teilnehmer in Bezug auf die Rechte der Kinder, Jugendlichen und Frauen, sowie in Bezug auf Arbeitnehmerrechte, Recht auf Bildung, Recht auf Umweltschutz und auf Zugang zur Justiz sowie zu den Rechten in Situationen der Migration zu vertiefen und dabei eine Gender-Perspektive anzuwenden. Dadurch wurde eine Reflektion zu der Thematik und zum sozialen Engagement der lutherischen Christen ermöglicht. Wenn Sie mich nun fragen, was meines Erachtens der Beitrag des Stipendienprogramms der Döbrich-Stiftung und der lutherischen Kirche in Deutschland und El Salvador ist, so bin ich der Ansicht, dass es durch sie möglich wird, für die Ärmsten das Recht auf Bildung zu gewährleisten und die geschwisterlichen Bande zu stärken und zu erleben. Es geht darum, dass wir uns bewusst sind, wie wichtig es ist, uns über Handlungen zu bestätigen, mit denen wir als Lutheraner unser Engagement für den christlichen Glauben und Gerechtigkeit projizieren. Wir danken Ihnen für Ihre Solidarität mit unserem Volk, das Frieden so dringend braucht und herbeisehnt.