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Jahresbericht 2016

Jahresbericht 2016
 
1. Aus dem Stiftungsleben
1.1. Stiftungsfest am 1. Januar 2016 in Pöcking
Das Stiftungsfest gestalteten die beiden Diakone Michael Kemner und Helmut Köhler sowie Helmuts Ehefrau Waltraud Köhler, die vor den knapp 60 Besuchern auf ihren langjährigen Einsatz in Honduras bzw. in El Salvador zurückblickten. Beide Mitarbeiter haben sich auch als Vertreter der Stiftung in ihren Ländern eingesetzt, hielten Kontakt mit den StipendiatIn­nen, besorgten Unterlagen, bemühten sich um Fotos und Berichte. Helmut und Waltraud Köhler waren von den Anfängen der Stiftungsarbeit an dabei und begleiteten ihren Aufbau. Ohne Michael, Helmut und Waltraud wäre die Stiftung nicht so gut in den jeweiligen Kirchen verankert. Wir sind allen dreien zu großem Dank verpflichtet. Sie wollen sich auch hier­zulande für die Stiftung einsetzen.
1.2 Sitzung des Beirats am 5. März in München
Wieder waren wir im „Dr.-Johannes-Hanselmann-Haus“ des Evangelischen Waisenhaus­vereins München zu Gast. Die Abfolge: Sitzung des Finanzausschusses (10-12 Uhr), „Weißwurstfrühstück“ (12-13 Uhr), eigentliche Sitzung (13-16 Uhr) hat sich bewährt. Zur Sitzung selbst verweise ich auf das Protokoll des Treffens.
Zur Arbeit des Finanzausschusses verweise ich auf den Bericht unseres „Schatzmeisters“
Dr. Kai-Niclas Michels.
1.3 Bearbeitung der Themen und Beschlüsse der Gremiensitzungen:
Haushaltsplan 2015
Der von Beirat/Vorstand beschlossene Haushaltsplan regelt das finanzielle Handeln der Stiftung. Zum ersten Mal hatten wir eine Summe von über 24.000 USD für die Stipendien des Jahres 2016 beschlossen. Da wir den Partner-Kirchen nach der Sitzung das Ergebnis unserer Beratungen mitteilen und dabei die entsprechende USD-Summe angeben, konnten wir im weiteren Verlauf des Jahres vom seinerzeit hoch bewerteten Euro profitieren. Nach Angabe von MEW mussten wir schließlich ca. 21.800 € (Vorjahr 20.800 €) aufwenden, um unsere Stipendien zu finanzieren.
Damit unterstützten wir erstmals 33 (Vorjahr 29) StipendiatInnen aus den vier Partnerkirchen. Die meisten von ihnen kommen aus der salvadorianischen lutherischen Kirche ILS (16), gefolgt von der ILFE (Nicaragua – 7 StipendiatInnen), ILCO (Costa Rica – 6) und der ICLH (Honduras – 4). Dies entspricht in etwa der Bedeutung und der Größe, die die Kirchen im gegenseitigen Verhältnis haben. Eine zahlenmäßige Gleichstellung würde neue Ungerechtig­keiten mit sich bringen – und auch manche Kirchen überfordern, die mit vielen eigenen Problemen kämpfen.
Überarbeitung der Satzung:
Wir beschlossen auf der Sitzung des Beirats eine neue Geschäftsordnung. Allerdings hatte die Stiftungsaufsicht noch manche Einwände und Ergänzungen, die der genaueren Trennung der Arbeit von Beirat und Vorstand zugutekommen. Die von der Stiftungsaufsicht schließlich gebilligte Ordnung regelt nunmehr die Arbeit des Beirats.
Des Weiteren legte die Stiftungsaufsicht eine Überarbeitung der Satzung vor. Es geht vor allem um die Anpassung der satzungsgemäß vorgesehenen Berufungen aus Synode und Lateinamerikafachausschuss an den Wahl­rhythmus der Synode. Die Überarbeitung wurde vom Beirat auf der Sondersitzung am 18. November gut geheißen und vom Vorstand per Umlaufverfahren im Januar beschlossen.
Die Genehmigung der Neufassung der Satzung steht noch aus. Stiftungsreferent Wilhelm Popp wartet auf das Protokoll dieser Beiratssitzung, um bei der Satzungsanpassung auch die Höhe des in der Satzung benannten Stiftungskapitals anzupassen. Anschließend erfolgt dann die Genehmigung.
1.5 Weitere Ereignisse aus dem Stiftungsleben:
Sommerfest am 12. Juli in Feldafing
Unser jährliches Sommerfest ermöglicht die Begegnung mit Gästen aus Zentralamerika. Diesmal kamen Pfrin. Gerhild Zeitner aus El Salvador und Pfr. Joachim Hönig aus Costa Rica während ihres Heimatbesuchs nach Feldafing und berichteten über ihre „Einsatzländer“. In ihrer Predigt ging Gerhild Zeitner auch auf die unterschiedliche Weise ein, Gottesdienst in Deutschland und Zentralamerika zu feiern. In El Salvador stehen im Mittelpunkt lebendige Begegnung und intensiver Austausch, die den Gottesdienst angefangen von der Begrüßung über das Bibelgespräch bis hin zu den Fürbitten durchziehen. Hier kommen urchristliche Traditionen über die Beteiligung der Gemeinde – vor allem der Frauen und Kinder – im Sinn der Gleichheit im „Leib Christi“ (Gal 3,28) zum Tragen.
Im anschließenden Sommerfest zog Frau Zeitner vor 45 Teilnehmern diese Linie weiter aus. Es gilt, in der Gemeinde Sprachfähigkeit einzuüben angesichts jahrhundertelanger Unter­drückung der „kleinen Leute“. Sie stellte eine Liste der Traumata vor, die die Menschen in Zentralamerika seit der Conquista erfahren haben, besonders die Bürgerkriege und Natur­katastrophen der jüngsten Zeit. Zu den psychischen Problemen kommt auch die Ferne zum Bildungssystem, die das Verhalten der Besitzlosen bestimmt – trotz der eröffneten Möglich­keiten in Staat und Gesellschaft.
Dies konnte Joachim Hönig aus Costa Rica nur bestätigen. Prekäre Beschäftigungsverhältnis­se, Defizite im öffentlichen Bildungs- und Verkehrswesen setzen selbst im vergleichsweise wohlhabenden „Costa Rica“ dem Bildungsstreben enge Grenzen. Hier hat eine Stiftung zur Ausbildung Jugendlicher auch die Aufgabe, zu motivieren, zu begleiten, Mut auch zu „stück­weisen“ Ausbildungsschritten zu machen, die später in der einen oder anderen Richtung ergänzt werden können. So führten die Impulse der Gäste zu intensiven Diskussionen, die auch nach dem „offiziellen Ende“ noch lange weiter gingen.
"Fest der weltweiten Kirche" am 18./19. Juli in Neuendettelsau
Dieses Fest ist mittlerweile zu einem großen Ereignis in Neuendettelsau geworden, das weit über den Bereich Mission EineWelt hinausgreift. Es ist für uns auch eine Gelegenheit, mit den neuen Freiwilligen für Zentralamerika Kontakt aufzunehmen. Wir hoffen ja später auf ihre Mitarbeit als "Mittelsleute" zu StipendiatInnen in Zentralamerika.
Leider konnten wir im vergangenen Jahr unseren Stand im Rahmen der Lateinamerika-Stiftungen neben der „Heinrich-Stiftung für die Arbeit mit Straßenkindern in Brasilien“ auf diesem Fest nicht besetzen, da einige Hauptakteure im Juli eine Reise nach Kuba machten.
In diesem Jahr werden wir auf dem Fest wieder vertreten sein – und laden schon jetzt zum Mitfeiern ein (15./16.7.2017).
Besuch der ILFE durch den Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Döbrich am 27. Juli
Ich begleitete nach einer Kuba-Reise Ligia, Simon und David Döbrich beim Besuch ihres nicaraguanischen Familienteils in Somoto. Leider konnte das geplante Treffen mit unseren nicaraguanischen StipendiatInnen, den Freiwilligen und der Kirchenleitung am Samstag­nachmittag, 16. Juli, in Managua wegen einer Flugverspätung der „Cubana“ um ganze 19 Stunden nicht stattfinden. Ich kam erst am Sonntag um 6 Uhr morgens in Managua an.
So fuhr ich am Mittwoch, 27.7., noch einmal von Somoto nach Havanna und konnte einige StipendiatInnen (Alexander, Cesar, Kevin), eine Freiwillige (Katrin Vogelmann) sowie unsere Mentorin Katia Cortez und Bischöfin Victoria Cortez sprechen. Die Stipendiaten wirken etwas gestresst (Probleme in der Uni: große Zahlen, überlastete Dozenten), sind dennoch in der Kirche stark engagiert. Sie sind dankbar für die Möglichkeit zum Studium und bereiten sich (Cesar und Kevin) auf den Abschluss im Jahr 2017 vor.
Mit Mentorin und Bischöfin sprach ich über die die Höhe des Stipendiums und über unser Formularwesen. Zu meiner Überraschung wurde beides so gutgeheißen wie es gehandhabt wird: die Kirche bleibt bei der Stipendienhöhe von 50 USD/Monat, da man für das Studium zusätzlich alle Kräfte der Familie und des Stipendiaten selbst mobilisieren will. Die Formulare dienen auch der Kirche zur Rechenschaftslegung und „Kontrolle“ – sie sollen beibehalten werden.
Wir sprachen auch über die Anregung aus der Stiftung, nicht nur „White-Collar-Ausbildung“ sondern auch Handwerker zu fördern. Das Thema war bislang nicht so im Blick. Offen­sicht­lich wird in Nicaragua (wohl in ganz Zentralamerika) Bildung nur in den Kategorien Prima­ria-Secundaria-Studium gesehen, wobei dieser Weg nicht unbedingt mit unserem System zu vergleichen ist. Studium umfasst dort auch Berufe, für die bei uns eher eine Fach­ausbildung vorgesehen ist: Krankenschwester, Erzieher etc. Handwerksberufe erlernt man, indem man bei einer Firma/Werkstatt angestellt wird – learning by doing. Allerdings kommen doch auch handwerkliche Fachausbildungen in einer Art Kurssystem in den Blick, das Institu­te, Schulen, auch Universitäten anbieten. Unsere Anfrage erweitert das Blickfeld und wird gut geheißen: Die ILFE will sich um Förderung dieser Art von Ausbildung bei jungen Leuten bemühen.
Sondersitzung des Beirats („Perspektiven-Workshop“) am 18.November in Pöcking
Unsre Beirats-Vorsitzender Jürgen Löschberger hat ein besonderes Auge für die inneren Prozesse und Abläufe der Stiftung. Wie könnte die Stiftung weiterarbeiten, wenn den Gründern Annette und Wolfgang Döbrich etwas zustoßen sollte? Wer weiß über die organi­satorischen Verfahren Bescheid? Wo könnte man sich kundig machen? Er fragte in seiner Einladung zum „Perspektiven-Workshop“: „Kennen wir alle Prozesse der Stiftung? Haben wir diese dokumentiert?“
Das Ergebnis dieses Treffens wird im Protokoll folgendermaßen festgehalten: „Der Beirat regt an: Erstellung einer Checkliste (Strukturplan/Tätigkeitsprotokoll) mit Kalender über die Aktivitäten der Stiftung.“
Dabei geht es um Aktivitäten wie: Revista, Verwaltung, Schriftverkehr mit den Partner­kirchen, Übersetzungen aus dem Spanischen, Finanzen, Kontakt mit Mission EineWelt.
Erste Entwürfe für einen solchen Strukturplan liegen bereits vor, andere folgen. Die Zusam­menfassung  sollte in einer weiteren Sondersitzung des Beirats erfolgen.
Weiter wurde auf dieser Sitzung – vorbehaltlich der Zustimmung des Vorstands – die Erstellung eines neuen Flyers der Döbrich-Stiftung beschlossen und vom Vorstand per Umlaufverfahren genehmigt. Der neue Flyer löst den alten Flyer aus dem Jahr 2009 ab und soll die Öffentlichkeitsarbeit der Stiftung aktualisieren und bereichern (Stiftungsmesse, Stiftungstreffen, Fest der weltweiten Kirche etc.). Der neue Flyer liegt der Einladung zur Sitzung des Beirats am 4. März als PDF-Dokument bei.
 
 
2. Die StipendiatInnen 2016 – siehe unten 
In diesem Jahr kam eine ganze Reihe von StipendiatInnen zum gewünschten Erfolg. Wir können vier jungen Frauen zum Schulabschluss (bachillerato – Abitur, wenn auch nicht ganz vergleichbar), vier Männern zur Lizentiatur und einer Frau zum Doktorat gratulieren. Nähere Angaben finden Sie in der Liste unserer StipendiatInnen am Ende des Berichts.
Weitere Einzelheiten zu den jeweiligen Personen finden Sie im Webauftritt und besonders in seinem nicht allgemein zugänglichen internen Teil. Im Jahresbericht sollen einige zusammen­fassende Bemerkungen genügen (siehe unten).
 
 
3. Entwicklung der Finanzen
Das neunte Jahr als „Kirchliche Stiftung des öffentlichen Rechts“ (staatliche Anerkennung am 24.1.2008) brachte für die „Annette und Wolfgang Döbrich-Stiftung zur Ausbildung von Kindern und Jugendlichen in Zentralamerika“ ein weiteres Jahr des Zinstiefs für unser Grundstockvermögen. Mittlerweile führte das zu einer tiefgreifenden Wandlung des Spender­verhaltens. Zum zweiten Mal übertrafen die eingehenden Spenden für die Stipendien die Spenden für das Grundstockvermögen. Das stellt natürlich auch Fragen an unser Selbst­verständnis. Wir wollten einmal eine langfristig arbeitende Stiftung aufbauen, die vor allem aus den Zinsen Stipendien kreiert. Werden wir nun eher zu einem Verein, der sich Jahr für Jahr um Stipendien für junge Menschen in Zentralamerika bemüht?
Weiterhin müssen wir konstatieren, dass die Gesamtzuwendungen an die Stiftung zum zweiten Mal deutlich zurückgegangen sind (2015: - 16.820 €; 2016: - 4.745 €) – siehe Auf­stellung unten. Ist damit der Höhepunkt unserer Stiftungsarbeit überschritten? Hängt es mit der breiteren Entfaltung des Spendenmarkts zusammen? Ist es eine Folge der Konzentration auf Aufgaben, die in Deutschland zur Bewältigung der Flüchtlings-Zuwanderung angegangen werden müssen? Rückt Zentralamerika immer ferner? Ist die Stiftung zu fest mit dem Namen „Döbrich“ verbunden, so dass der Rückzug aus dem aktiven Dienst und das Älter-Werden der „Stifter“ zwangsläufig zu einer Reduzierung der Stiftungsarbeit führen? Über diese Fragen und die sich daraus ergebenden Konsequenzen muss weiter gesprochen werden.
Dass es dennoch gelang, mit „Direktspenden“ die Verringerung der Zinserträge (die nur durch die Hilfsaktion der Landeskirche für kleine kirchliche Stiftungen gebremst wurde) in großem Umfang auszugleichen – und die Zahl der StipendiatInnen noch zu erhöhen, ist der Hilfs­bereit­­schaft unserer SpenderInnen zu verdanken. Ihnen sei großer Dank ausgesprochen. Doch dazu später.
Zunächst einige Zahlen im Überblick. Wir konnten im vergangenen Jahr - wie dargestellt -
33 StipendiatInnen fördern. Damit entsprachen wir allen Stipendienanträgen unserer Partner­kirchen. Natürlich gehen die Bitten um eine Erweiterung der StipendiatInnenzahlen jeweils darüber hinaus. Auch dieses Jahr liegt diese Bitte aus den Kirchen in Zentralamerika vor.
Wenn ich nun einige Zahlen nenne um die Entwicklung unserer Stiftung darzustellen, soll das nur eine Tendenz angeben. Ich entnehme meine Zahlen den Eingängen und Unterlagen unseres Spendenkontos bei der Evangelischen Bank (vormals Evangelische Kredit­genossen­schaft). Es fehlen hier die Rest-Zinszahlungen aus Anlagen bei der alten Bank „HSBC-Trinkaus“ (wir haben im Berichtsjahr auch die Bank vollständig gewechselt und führen nun sowohl ein Spenden- als auch ein Geschäftskonto bei der „Evangelischen Bank“), es fehlen die Zins-Zahlungen aus den neuen Stiftungsfonds sowie die Abrechnungen aus den Stipendien­­überweisungen. Die exakten Zahlen über das gesamte Stiftungsvermögen erfahren wir aus dem Bericht unseres Schatzmeisters.
Jahressummen jeweils zum Ende des Jahres (in Euro)
Spenden insgesamt zum Stiftungsvermögen:
31.12.2008: 103.010
31.12.2009: 137.349 (+ 34.339)
31.12.2010: 182.440 (+ 45.091)
31.12.2011: 219.970 (+ 37.530)
31.12.2012: 245.520 (+ 25.550)
31.12.2013: 277.000 (+ 31.480)
31.12.2014: 314.000 (+ 37.000)
31.12.2015: 332.390 (+ 18.390)
31.12.2016: 347.630 (+ 15.240)
Spenden zum Stiftungszweck:       
31.12.2008: 00.000
31.12.2009: 04.380 (+ 04.380)
31.12.2010: 10.250 (+ 05.870)
31.12.2011: 16.650 (+ 06.400)
31.12.2012: 23.220 (+ 06.570)
31.12.2013: 36.200 (+ 12.980)
31.12.2914: 53.770 (+ 17.570)
31.12.2015: 73.130 (+ 19.360)
31.12.2016: 90.895 (+ 17.765)
Gesamtspenden an die Stiftung:
31.12.2008:  103.010 (88 B = Bescheinigungen)
31.12.2009:  141.730 (+ 38.720 in 166 B) (+ Chrismon)
31.12.2010:  192.690 (+ 50.960 in 207 B)
31.12.2011:  236.620 (+ 43.930 in 218 B)
31.12.2012:  268.740 (+ 32.120 in 181 B)
31.12.2013:  313.200 (+ 44.460 in 172 B)
31.12.2014:  367.770 (+ 54.570 in 207 B)
31.12.2015:  406.550 (+ 38.780 in 206 B) (+ Chrismon)
31.12.2016:  438.525 (+ 33.005 in 161 B)
Herzlicher Dank sei allen Spenderinnen und Spendern gesagt!
 
 

4.  Die Stiftung in den Medien
Chrismon-Projekt Oktober 2015
Die Vorstellung der Stiftung als Chrismon-Projekt Oktober 2015 hatte auch im Jahr 2016 noch Nachwirkungen. Ich meldete Ende 2016 der Projektbetreuerin bei Chrismon: „Alles in allem wurden für dieses Projekt 1.724,00 € von 12 Spendern überwiesen. Das war deutlich weniger als im Dezemberheft 12/2009 (ca. 11.000,00 €), aber angesichts der im Herbst 2015 nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge mit vielen Hilfsaufrufen immer noch eine ansehnliche Summe. Möglicherweise haben darüber hinaus auch einige alte Spender ohne ausdrücklichen Bezug auf Chrismon gespendet. Aber diese 12 Spender haben es getan. Unter ihnen waren auch zwei alte Bekannte/Freunde, die ich auf früheren Stellen als Pfarrer getroffen hatte, und die sich nun wieder meldeten. Wir stehen auch weiterhin in Kontakt. So danke ich -  leider sehr verspätet - wieder für die Aktion im Oktober vergangenen Jahres. Sie gab unserer Arbeit wieder gute Impulse. Haben auch Sie persönlich und Ihre KollegInnen für allen Einsatz bei der Gestaltung des Spendenaufrufs nochmals ganz herzlichen Dank.“
Der Ausbau und die Pflege der Homepage sind auch in diesem Zusammenhang sehr wichtig. Iradj Teymurian hat das gegenwärtige Design aufgebaut. Er ist auch weiterhin ehrenamtlich unser Webmaster. Vor allem betreut Iradj die „interne Seite“, verwandelt alle eingehenden Dokumente in PDF-Dateien. So können sie leicht geöffnet und nicht mehr verändert werden.
Die Netzseite gibt einen umfassenden Einblick in Struktur und Arbeit der Stiftung. Unsere StipendiatInnen werden mit jeweils einem „Profil“ vorgestellt. Diese Seite ist aufgebaut. Wir stellen alle in der Revista vorgelegten Präsentationen zusammen, so dass man dort die Entwicklung jedes einzelnen Stipendiaten verfolgen kann. Diese Aufgabe hat Ingrid Keil
– in Zusammenarbeit mit Iradj Teymurian – ehrenamtlich übernommen.
Tobias Döbrich hilft in der elektronischen Bearbeitung der Dokumente ehrenamtlich mit. Auch Ralf Schenk steht mit Rat und Tat für Aufgaben in diesem Bereich zur Verfügung.
Die Homepage wird fleißig besucht. Seit Beginn der Zählung (Frühlingsanfang 21.3.2010) haben über 46.000 Menschen die Adresse angeklickt (4.3.2016), d.h. im Schnitt 12-13 Besucher am Tag. Der Webauftritt ist weiter ausbaufähig. Wir stellen jetzt schon Vorträge, Berichte und Filme aus der Lateinamerikaarbeit ein. Mittlerweile übernehmen wir auch Nachrichten aus der ILCO, die regelmäßig „boletíns“ über ihre Arbeit verschickt. Ebenso kann man sich zur ILS durchklicken. Doch fehlen zu einem systematischen Ausbau weiterhin unsere Kapazitäten. Schön wären für unsere Besucher aus Zentralamerika auch einige ins Spanische übersetzte Seiten.
Interne Dokumentation:
Nach unserer bisherigen Arbeitsweise werden – wenn irgend möglich – von jedem Stipendiaten bis zu 10 Dokumente eingestellt:
1. Für den jährlichen Antrag:
A: Motivationsschreiben span. – dt.,
B: Antrag,
C: Aval der Kirchenleitung + Vereinbarung Stipendiat – Kirche – Stiftung, 
2. Für die Abwicklung der Stipendien:
D: Briefe, Dokumente, „Vermischtes“,
E: Matrikel,
F-G: Bericht über Ausbildung (F) und kirchliches Engagement (G) span. – dt.,
H: Noten,
I: Quittungen,
U: Urkunden.
Ein Übersetzerteam aus ehemaligen Freiwilligen hilft bei den Übersetzungen. Für diese Hilfe bin ich besonders dankbar, da ich die einlaufenden Dokumente – nach ihrer Katego­risierung mit der Identifikationsnummer – erst mal „zum Übersetzen“ weitergegeben kann. Freilich gilt es auch immer wieder einen Blick auf die Übersetzungen zu werfen. Manche ÜbersetzerInnen bitten selbst darum, weil die Vorgabe manchmal schwer zu lesen oder zu verstehen ist. Auch muss man etwas im Schul- und Universitätssystem Zentral­amerikas zu Hause sein, um einigermaßen sachgerecht übersetzen zu können.
Erinnern möchte ich wieder an unseren Auftritt im „Spendenportal.de – Das Spenden­netz­werk für Deutschland“, den Dr. Jürgen Löschberger für die Stiftung eingerichtet hat und unterhält. Über www.spendenportal.de kann man sich generell über viele Möglichkeiten, zu spenden und damit Gutes zu tun, informieren. Dort findet man uns unter den einschlägigen Stichwörtern (z.B. Zentralamerika, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa Rica etc.). Die Seite ist auch mit unserer Homepage verlinkt, so dass auf diesem Weg auch Online-Spenden überwiesen werden können (was aber leider nur sehr selten geschieht).
Jürgen Löschberger hat auch die BOOST-Seite in unserer Homepage lanciert. Bei elektroni­scher Waren-Bestellung über diese Seite fallen auch ein paar Prozentpunkte der Bestellsumme für die Stiftung ab. Bisher (19.2.2016) haben wir rechnerisch 614,26 € eingenommen. Eine willkommene Ergänzung unserer Einnahmen, die niemandem Mehrkosten verursacht. Wir bitten, diese Möglichkeit selbst zu nutzen und andere darauf aufmerksam zu machen.
Die „Revista Informativa“ kommt weiterhin sehr gut an. Sie soll in erster Linie über unsere StipendiatInnen informieren. Dazu bearbeiten wir die bei uns eingehenden Unterlagen und bringen sie in eine veröffentlichungsfähige Form. Die StipendiatInnen werden dazu um ihr Einverständnis gebeten.
Darüber hinaus treffen viele interessante Unterlagen und Mitteilungen ein, anderes wird schriftlich erbeten: Berichte des Lateinamerikareferenten Hans Zeller, Informationen von MitarbeiterInnen aus dem Umkreis von Mission EineWelt in Zentralamerika, Analysen von zentralamerikanischen Autoren, Presseveröffentlichungen, Rezensionen usw. Aus all diesen Texten und Bildern entsteht unser Informationsblatt, die „Revista Informativa“. Sie ist mittlerweile eine in kirchlichen Kreisen und darüber hinaus bekannte Zeitschrift, die über Zentralamerika berichtet. Letztlich geht es auch darum, Interesse für diese Region zu wecken. Zur Zeit der Bürgerkriege (1970-1990) war sie in aller Munde, jetzt – wo der Friede auf­gebaut werden soll – ist sie vergessen. Unter Christen­menschen darf niemand in Vergessen­heit geraten.
Mittlerweile werden auch schon mehr Revistas von der Homepage heruntergeladen, als wir in Druckform verbreiten. Leider fehlt eine Analyse dieser Interessentenschar.
Ein sechsköpfiges Team erarbeitet die Revista, von den Portraits der StipendiatInnen bis zum Layout. Die Resonanz ist sehr positiv. Unsere „Korrespondenten“ helfen bereitwillig mit. Mittlerweile ist die Revista 14 (Pfingsten 2017) in Vorbereitung. Die Revista trägt auch unsere Bitten um Zustiftungen und Stipendien zum Stiftungszweck weiter. Jede Ausgabe der Revista erbringt etwa 4.000 € (Pfingstausgabe) bzw. 15.000 € (Weihnachten) an Spenden.
Ich bedanke mich bei allen, die daran mitwirken. Damit komme ich zu Punkt
 
 
5. Dank für gute Zusammenarbeit
Die gute Entwicklung der Stiftung im Berichtsjahr ist  in erster Linie all denen zu verdanken, die zu ihrem Wachstum durch Zustiftungen, Kollekten und Spenden zum Stiftungszweck beigetragen haben. Der Dank wird in persönlichen Briefen an die Spenderinnen und Spender mit Auszug aus Stiftungs- bzw. Spendenbuch sowie mit der steuerlich absetzbaren Spendenquittung zeitnah zum Ausdruck gebracht.
Es gab auch im vergangenen Jahr wieder bei Hochzeiten und Geburtstagen eine ganze Reihe von persönlichen und gemeindlichen Sammlungsaktionen, für die wir sehr dankbar sind.
Bei solchen Anlässen kann mit der Revista gutes Informationsmaterial bereitgestellt werden. Ich bitte die Mitglieder der Gremien, auf diese Möglichkeit in ihren Kreisen aufmerksam zu machen.
Die positive Entwicklung verdankt sich aber auch der engagierten Mitarbeit zahlreicher FreundInnen und Unterstützer dieser Stiftungsarbeit. Ihnen allen – Vollständigkeit ist nicht gewährleistet – sei explizit herzlicher Dank gesagt für die gute Zusammenarbeit in den verschiedenen Bereichen:
      -     Zentralamerika: Victoria Cortez, Medardo Gómez, Gilberto Quesada, Rolando
            Ortez, Hans Zeller
      -    Mentor/innen:
            Guadalupe Cortez (El Salvador), Katia Cortez (Nicaragua),
            Mercedes Vargas (Costa Rica), Gloria Rodríguez (Honduras)
-     Mitarbeiter von Mission eine Welt in Zentralamerika:
    Dr. Martin Hoffmann, Joachim Höring (Costa Rica), Hans-Jürgen Johnke (El
      Salvador)
-   Finanzen/Finanzamt/Vermögensverwaltung: Dr. Kai-Niclas Michels
-          Beratung/Stiftungsaufsicht: Wilhelm Popp, Adelheid Knoll
-          Mission EineWelt: Überweisungen/Abrechnung/Versand: Renate Hauerstein, Jochen Kronester, Hans Zeller und weitere MitarbeiterInnen von  MEW
-          Netzauftritt/Datenbank: Iradj Teymurian, Dr. Jürgen Löschberger, Ralf Schenk, Ingrid Keil, Tobias Döbrich
-          Revista Informativa: Annette Döbrich, Ingrid Keil, Dieter Knauer, Beth Shaw,
Dr. Ernst Quester, Dr. Wolfgang Döbrich
Erweiterter Redaktionskreis: Dr. Martin Hoffmann, Joachim Höring, Hans-Jürgen Johnke, Gerhild Zeitner (kehrte leider Ende 2016 zurück), Hans Zeller
-          ÜbersetzerInnen: Andreas Abelein, Dr. Susanne Apel, Lukas Barucha, Jakob Bihlmayer, Barbara Brunner, Marieke Büschl, Christina Dippon, Ligia Döbrich-Alfaro, Franziska Falk, Sophie Fleischmann, Matthias Franz, Christoph Hammerbacher, Ronja Höng, Regina Huber, Rebecca Kächele, Clara Keck, Mareike Kernstock, Lea Kraus, Ramona Liebig, Corinna Lobenwein, Ramona Löffler, Timo Manssen, Alexander Marx, Dora Meyer, Eva Meyer, Margarete Olbrich, Dr. Ulrike Purrer, Dr. Rafael Reitzig, Beate Riehl, Hannah Rößner, Eva Rosenstein, Judith Schleifer, Yessica Schmidt, Thomas Steierer, Magdalena Ullmann, Judith Wagner, Julia Williams
-          Gremien:
Vorstand: Wolfgang Döbrich – Vorsitzender, Fritz Schroth – stellvertr. Vorsitzender, Dr. Heinrich Bedford-Strohm – ständige Vertreterin: Dr. Gabriele Hoerschelmann
Beirat: Dr. Jürgen Löschberger – Vorsitzender, Ralf Schenk – stellvertr. Vorsitzender Annette, Simon, Tobias und Dr. Wolfgang Döbrich, Dr. Christoph Foerst,
Dr. Christoph Jahnel, Ingrid Keil, Dieter Knauer, Prof. Dr. Achim Krämer, Dr. Kai-Niclas Michels, Prof. Dr. Andreas Nehring, Eberhard Schmolz, Dr. Werner Schramm, Cornelia Stein, Hans Zeller
Nachruf
Ich möchte diesen Jahresbericht nicht schließen, ohne dankbar an einen treuen Förderer unserer Stiftung aus Pöcking zu denken, der im vergangenen Jahr verstorben ist: Dr. Hans Mahn. Wir halten diesen Freund unserer Stiftung in ehrendem Gedenken.
 
Feldafing, 17. Februar 2017
gez. Wolfgang Döbrich, Vorsitzender des Vorstands
 
 
 
Die StipendiatInnen 2016
(Die Angaben aus dem Jahr 2016 werden mit Informationen aus 2015 ergänzt.
Kursive Schrift besagt, dass die entsprechende Person 2016 nicht mehr gefördert wurde, dass sie aber hier mit aufgenommen wurde, um auch die Entwicklung unserer StipendiatInnen zu dokumentieren).
Einzelheiten zu den jeweiligen Personen finden Sie im Webauftritt und besonders in seinem nicht allgemein zugänglichen internen Teil. Hier sollen einige zusammenfassende Bemerkun­gen genügen.
 
El  Salvador
Yonathan 1994 – ID 1) und sein Bruder
1 David (1999 – ID 2):
aus dem Armenviertel San Miguelito, die zur „Casa La Esperanza“ kommen. David ging 2016 weiter zur Schule. Er hatte auch 2016 erhebliche Schwierigkeiten – zuhause in den bedrängten Wahnverhältnissen und dann auch in der Schule. Immerhin schaffte David die nächste Klasse. Allmählich kommt er voran. Die Kirche bittet um weitere Förderung. David geht in die Jugendgruppe der Auferstehungsgemeinde und wird von der Kirche betreut.
Yonathan hatte 2015 einen Unfall und konnte an den Abschlussexamina nicht teilnehmen. Bei einer Polizeirazzia im Armenviertel wurde Yonathan im Sommer 2015 verhaftet und in Untersuchungsgewahrsam genommen. Mittlerweile wurde er wieder freigelassen. Er muss jetzt zum Lebensunterhalt der Familie beitragen. Seine Eltern wissen nicht, wie es weitergeht. Sie bitten um weitere Hilfe für ihren Sohn David (Schulabschluss). Die Kirche gibt diese Bitte mit Empfehlung weiter.
2 Estefany (1995 - ID 34): Hat 2013 ihr Abitur (Bachillerato) gemacht, studiert Sprachen (Englisch) mit Schwerpunkt Tourismus. Hat großes Interesse und Freude daran, die einheimische Kultur an Gäste zu vermitteln. Arbeitet in der Sonntagsschule der Auferstehungs­gemeinde in San Salvador mit. Ihre Mutter ist alleinerziehende Angestellte der Clínica Luterana mit 200 USD monatlich.
2017: die weitere Förderung wird beantragt. 2019/20 will sie fertig werden.
3 Rafael (1994 - ID 35):  Técnico Superior Universitario (2015), danach Ingeniero (2019)
Studierte nach dem Fachabitur  "Técnico en Computación" am "Instituto Técnico Ricaldone" in San Salvador. Sein Abschluss als „técnico“ erließ ihm vier Semester für das Lizentiat-Studium „Informatik“. Seine Mutter ist allein erziehende Pfarrerin. Er hat einen Bruder und zwei Neffen, die als Waise in der Familie leben. Rafael hilft bei ökumenischen Veranstaltungen und dort, wo er als Informatiker gebraucht wird. Er hilft als Informatiker in seiner Kirche und bei FECLAI- dem lateinamerikanischen Kirchenbund.
2017: die weitere Förderung wird beantragt.
4 Fernando (1992 – ID 37): Betriebswirtschaft an der "Universidad de Sonsonate".
Er ist sehr engagiert und zuversichtlich. Will später auch anderen Jugendlichen zu einer „educación digna“ (würdige Erziehung) helfen. Sein Vater ist Landpastor in Cara Sucia im Westen von El Salvador. Fernando arbeitet in der Gemeinde seines Vaters mit, besonders mit Jugendlichen. Betreut eine Bibelschule, in der jeden Sonntag von 9-11 Uhr kirchlicher Unterricht erteilt wird. Gute Noten - verlegt Abschluss vor. Wird sein Lizentiat vielleicht zum Ende des Jahres schaffen. Mittlerweile ist Fernando auch Vater! Er hat eine kleine Familie.
2016: Die weitere Förderung wird beantragt.
2017: Im April soll Fernando graduiert werden (Lic. Administración).
5 Jenny (1994 – ID 54) Betriebswirtschaft.
Hat zwei Geschwister. Jenny hat das erste und nun auch das zweite Studienjahr "Licentiatura en Administración de Empresas Bilingüe con Énfasis en Ingles" in der "Universidad Tecnológica de El Salvador" mit guten Noten (2014: Durchschnitt 7,0) erfolgreich abgeschlossen. Jenny arbeitet in der Kirche (Gemeinde „Cristo Redentor“ in Apopa) als Katechetin für die Erstkommunion mit. Unsere Mentorin Guadalupe schreibt am 18.2.2016: „Jenny wird im 1. Semester 2016 nicht studieren können, da ihr Papa in den USA lebt und ihr nicht mit den 100 USD helfen kann, die sie monatlich für Nahrung, Bücher und Transport zur Uni braucht. Die 75 USD der Stiftung benötigt sie für die Monatsgebühren der Uni. Ab dem 2. Semester 16 will sie wieder studieren. Jenny sucht Arbeit, denn sie muss zwei kleineren Geschwistern helfen. So ist die Situation nun mal in unserem Land. Mit Ihrer Hilfe will sie ihr Studium beenden – es fehlen ihr noch drei Jahre.“
2016: für das 2. Semester wurden 450 USD beantragt, die Jenny nicht in Anspruch nahm.
6 Fernando José (1994 - ID 56) Kommunikationswissenschaft
Studiert seit 2012, will 2017 fertig sein. Fernando ist ein sehr engagierter Student. Möchte Sportreporter werden, bzw. als Fernsehjournalist und Regisseur arbeiten. Kennt sich aus in Audio, Video, Fotografie, Veröffentlichungen, Öffentlichkeitsarbeit. Betreut die Homepage der Gemeinde "Cristo Libertador" in Nahualapa. Er schickte einen kleinen Film über die Partnerschaftsarbeit seiner Gemeinde, der einen guten Eindruck vom schulischen Engagement der US-amerikanischen Partner-Gemeinden gibt. 2016: weitere Förderung beantragt. https://www.youtube.com/watch?v=gre7YuZtZuo
2017: Im April soll Fernando graduiert werden (Lic. Comunicación).
7 Christian (1997 - ID 60) Ingeniería Civil - Ingenieurswissenschaften
Examen 2015: Beendete  2015 sein Fachstudium als „técnico“ und wurde ausgewählt zum Studium der „Ingenería Civil“ durch die Universität von El Salvador (30.000 Bewerbungen, 10.000 werden aufgenommen). Ist in der Gemeinde Nueva Esperanza engagiert: in der Bibelschule und wo immer er bei den Aktivitäten der Gemeinde gebraucht wird.
Antrag auf Weiterförderung 2017.
8 Gabriela (1995 - ID 61) Kommunikationswissenschaften
Studiert mit sehr guten Noten an der "Universidad Centroaméricana José Simeón Cánas". Sie ist sehr interessiert an der Entwicklung und der Transformation der Gesellschaft. Gabriela will Journalistin werden und im Bereich Forschung und Redaktion arbeiten. Sie möchte „die erfahrenen Ungerechtigkeiten und Bedürfnisse der bedürftigen Menschen“ sichtbar machen. Sie hilft in der Kirche dabei, eine Gesellschaft "más justa, equitativa, espiritual" aufzubauen. Sieht sich als "agente del cambio". Es gilt mit Hilfe der Kirche „jeden Tag die Wirklichkeit, in der wir Salvadorianer leben, ein Stück weit zu verbessern“. Ende 2016 drehte sie ein schönes Video als Dank der salvadorianischen StipendiatInnen. Geplantes Studienende 2018.
2017: Weiterförderung beantragt.
9 Aurora (2000 – ID 62) Bilingualer Schulabschluss Technische Richtung
Aurora trat 2015 in die Förderung ein – und musste sie bald unterbrechen. Im Herbst 2015 ist ihre Mutter, die Pfarrerin für ökumenische Beziehungen der salvadorianischen Kirche gestorben. Es war ein schwerer Schlag für Aurora und ihre beiden jüngeren Schwestern, wie auch für Ehemann Rafael (Pfarrer) und die ganze Kirche. Aurora musste zur Sterbebegleitung ihren Schulbesuch stornieren. 2016 nahm Aurora den Schulbesuch wieder auf.
2017 Weiterförderung für Schulbesuch (Bachillerato 2017) beantragt.
10 Katherin (1998 – ID 63) Schulabschluss (dann Krankenschwester)
Förderung seit 2015. Katherin – Tochter eines alleinerziehenden Landarbeiters –schaffte 2016 ihren Schulabschluss (Bachillerato). Jetzt will sie „enfermeria“ (Krankenpflege) studieren. Sie engagiert sich in der Sonntagsschul­arbeit ihrer Gemeinde – Klassen mit bis zu 30 Kindern). Auch hilft sie bei den Gottesdiensten und singt im Chor mit.
2017 Neuförderung für das Krankenpflege-Studium beantragt.
11 Maria Magdalena (1997 – ID 64) Schulabschluss
Kam 2015 auf Empfehlung von Pfr Hans-Jürgen Johnke in die Förderung. Maria ist aus dem Osten, einer Gegend, die stark mit der Trockenheit zu kämpfen hat. Die Mutter arbeitet als Schreibkraft, der Vater als Kassierer in einem Bus. Maria hat zwei Brüder. Sie hat 2017 ihren Schulabschluss geschafft. Jetzt will sie Medizin studieren.
Maria arbeitet im Gottesdienstteam von Pfr. Johnke mit (siehe Titelbild Revista 11).
2017 Neuförderung für das Medizin-Studium beantragt.
12 Ricardo (1996 – ID 65) Informatik (Técnico en ingenieria en sistemas)
Ricardo hat seinen „bachiller general“ 2014 gemacht. Er studiert seit 2015 Informatik  und will 2020 abschließen. Im Jahr 2015 musste er aufgrund familiärer Probleme zeitweilig aussetzen. So gab es für 2016 noch Restgelder. Heuer könnte Ricardo das erste Mal das volle Stipendium von 75 USD7mtl. Erhalten. Ricardo arbeitet in seiner Gemeinde „Rios de Aqua Vida“ (Ströme lebendigen Wassers) in der „grupo de jóvenes“ (Jugendgruppe)  und generell in der Jugendarbeit mit.
2017 Weiterförderung beantragt.
13 José Jairo (1990 – ID 67) Computerwissenschaften
Kam 2015 auf Empfehlung von Pfr Hans-Jürgen Johnke in die Förderung. Vater: Wachmann, Mutter: Hausfrau, drei Geschwister. José studiert Informatik Technologie digitaler Netze. Er hilft in der Kirchengemeinde in der Musikgruppe und bei der Reinigung der Kirche sowie in seiner früheren Schule bei PC-Problemen. Er ist bei allen kirchlichen Aktivitäten dabei. Pfr. Johnke schätzt ihn sehr.
Er spielt Gitarre, engagiert sich im Gottesdienstteam von Pfr. Johnke (s. Titelbild Revista 11).
2017 Weiterförderung beantragt.
14 Xochilt (1998 – ID 66) Sprachen – Schwerpunkt Tourismus
Xochilt wurde 2016 in die Förderung aufgenommen. Ihr Vater ist Pfarrer der ILS im Westen des Landes, die Mutter Hausfrau, drei Kinder. Das Studium ist gut angelaufen. Sie erhofft eine Erweiterung des Tourismus in El Salvador mit entsprechenden Arbeitsmöglichkeiten.
Xochilt arbeitet mit in ihrer Gemeinde „El renacer de los martyres“. Sie war bisher zuständig für die Kinderarbeit, möchte im nächsten Jahr mit der Jugendgruppe arbeiten.
2017 Weiterförderung beantragt.
15 Katherine (1998 - ID 76) Schulabschluss (Bachillerato)
Katherine wurde 2016 in die Förderung aufgenommen. Ihr Ziel, den Studienabschluss (Bachillerato) hat sie in diesem Jahr auch geschafft. Nun möchte sie Inglés studieren. Sie erhofft sich davon gute Berufsperspektiven. Vater: Schweißer, Mutter: Verkäuferin, ein Bruder. Sie engagiert sich in ihrer Kirchengemeinde „Glaube und Liebe“ in San Juan Ópico bei allen anstehenden Aktivitäten, hilft besonders bei den Jugend- und Kindergottesdiensten.
2017 Förderung für das Englisch-Studium beantragt.
16 Daniél (2008 - ID 79) Schulbesuch
Daniél wurde auf Bitte von Pfrin. Gerhild Zeitner und mit Zustimmung der Kirchenleitung in die Förderung aufgenommen. Er bekam einen niedrigen Stipendien-Satz. Er fiel Frau Zeitner auf, weil er sich um das Kirchengebäude kümmerte, für Sauberkeit sorgte und in der Kindergruppe mitmachte. Seine familiären Verhältnisse waren schwierig. Jetzt ist Daniél zu einem Großelternteil verzogen, und ist nicht mehr im Blick irgendeiner kirchlichen Begleitperson.
2017 wurde keine Förderung mehr beantragt.
Die Stipendiaten aus El Salvador wurden bis Herbst 2015 von Helmut und Waltraud Köhler, dann von Guadalupe Cortez und Hans-Jürgen-Johnke betreut. Eine ganze Reihe sind Töchter und Söhne kirchlicher Mitarbeiter, die oft so wenig verdienen, dass sie ihren Kindern – zumal wenn es mehrere sind – keine Ausbildung finanzieren können. Als größte und älteste Kirche der CILCA stellt die Iglesia Luterana Salvadoreña auch die meisten StipendiatInnen. Nach zwei Neuaufnahmen 2016 stehen in diesem Jahr fünf neue BewerberInnen an und ersetzen drei AbsolventInnen. Drei Abiturientinnen möchten mit unserer Hilfe ihr Studium aufnehmen.
 
Honduras
17 Inmer (1983 - ID 33): studiert Krankenpflege, machte 2015 (bis Juni 2016) sein „ziviles Jahr“. Erst dann bekommt er sein Diplom „Lizentiat in Krankenpflege“ überreicht. Inmer ist Koordinator seiner Gemeinde Chacalapa, zwei Stunden (Bus) von La Ceiba entfernt. Er vertritt den „pastor visitante“Daniel Calero bei Gottesdiensten und leitet die Jugendarbeit und das gemeindliche Leben in seiner Heimatgemeinde Chacalapa.
2016: Inmer ist unser „Star“ in Honduras. Er schloss sein Studium 2014 mit guten Noten ab.  Die Kirchenleitung beantragte für ihn 2016 noch ein Stipendium zur Absolvierung des „Sozialen Jahres“ und den „tramites“ zur Verleihung des akademischen Grades. Sie lehnt ausdrücklich ein Fortbildungsstudium „Geburtshilfe“ oder „Anästhesie“ ab. Wir haben noch keinen offiziellen Bescheid über die Überreichung der Urkunde im Dezember 2016.
José Alejandro (1997 – ID 68) Lizenziat Informatik/Betriebswirtschaft
Kam 2015 in die Förderung. Es hat wohl nicht geklappt. José hatte mit vielerlei Schwierig­keiten zu kämpfen. Seine Mentorin Gloria übermittelte sehr schlechte Noten. Ein schriftlicher Bericht steht noch aus. So ist er für 2016 erst einmal suspendiert. Die Kirche hat aber Kontakt mit ihm und versucht, ihn wieder in seine geplante „carrera“ zurückzubringen.
2017 ist kein Stipendienantrag erfolgt.
18 Brayan Jossué (1995 – ID 69) Lizenziat Informatik/Betriebswirtschaft
Brayan ist ein guter Student. Er schaffte statt der geforderten fünf Kurse im Jahr 2015 gleich acht. Im Jahr 2016 hat er sechs Kurse bestehen. Ab Herbst 2016 arbeitet er fünf Monate lang halbtags um seiner Familie zu helfen. Er denkt aber, dass er im Studium weiterhin gut vorankommt. Sein großes Ziel ist es, in seinem Fach selbständig zu werden und eine eigene Firma aufzubauen.
In der Kirche engagiert er sich in seiner Heimatgemeinde „Camino de Emaús“ (Weg nach Emmaus) in der Jugendgruppe und im Gottesdienstteam. Er arbeitet aber auch im „Consejo Directivo Nacional“ (Nationales Leitungsgremium) mit. Ihm liegt am geistlichen und zahlen­mäßigen Wachstum seiner Kirche. Zitat: „Wenn Gott es mir erlaubt, werde ich mich auch in Zukunft immer engagieren.“ Es liegt eine bebilderte Dokumentation seiner Mitarbeit vor. 2017 Weiterförderung beantragt.
19 Alicia Elizabeth (2000 – ID 77) Schulabschluss – Bachillerato
Alicia wurde 2016 in die Förderung aufgenommen. Sie schaffte im selben Jahr ihren Schul­abschluss (Bachillerato) und möchte ab 2017 Enfermeria (Krankenpflege) studieren. Sie ist in ihrer Kirche sehr engagiert, arbeitet in der Jugendarbeit mit, spielt Gitarre im Gottesdienst, übernimmt Aufträge des „pastoralen Teams“, beteiligt sich an der Frauengruppe. Eine Dokumentation mit Fotos liegt vor.
2017 Stipendium für das Studium Lizentiatur en Enfermeria ist beantragt.
20 Neu (Juni 2016) – für 68_José Alejandro (von ICLH 2016 suspendiert):
Antonio  (1984 – ID 81) capacitación en sistemas electrónicos de los vehículos
Mario hat bereits Familie und Arbeit. Er ist Mechaniker in einer Auto-Werkstätte. Die Kirche möchte ihm die Gelegenheit verschaffen, sich in Kursen der Autoelektronik fortzubildenund dadurch bessere Arbeitsbedingungen zu erreichen.
Mario ist ein leitendes Mitglied seiner Kirchengemeinde „El buen Pastor“  in San Pedro Sula, der gewalttätigsten Stadt in Honduras. Er ist Evangelist und Lehrer der Sonntagsschule, er gestaltet die Kinder- und Erwachsenenarbeit der Gemeinde mit. Eine Fotodokumentation seiner Mitarbeit liegt vor.
2017 Fortführung seines Kurses „capacitación en sistemas electrónicos de los vehículos“ ist beantragt.
Die StipendiatInnen in Honduras leiden unter der aufgewühlten Situation im Land – einem der gewalttätigsten Staaten in Zentralamerika. Auch die Kirche durchlebt Turbulenzen. Zum Jahresbeginn 2017 gab es Entlassungen bzw. Nichtwiederanstellungen in der Kirche, die große Unruhe mit sich brachten. Wir erhoffen uns von Hans Zeller, der gegenwärtig (Mitte Februar 2017) in Zentralamerika ist, weitere Aufschlüsse. Der Kontakt zu den StipendiatInnen war bis Ende 2014 durch Michael Kemner gesichert. Er kehrte am Anfang 2015 nach Deutschland zurück. Seit Ende 2014 läuft die Stipendienarbeit wieder vollständig über die ICLH. Sie hat dazu die Gloria Rodriguez als Mentorin berufen. Gloria macht ihre Arbeit vorbildlich. Zu jedem Stipendiaten schickte sie eine Dokumentation ihres Engagements mit.
2017 beantragt die ICLH drei neue Stipendien, die zu den drei aktuellen Stipendien (darunter ein Neuantrag auf Weiterförderung eines Krankenpflege-Studiums) dazukommen würden.
 
Nicaragua
Die Bewerbungen aus Nicaragua kamen wieder verspätet und werden gegenwärtig noch übersetzt. Wir förderten 2016 sieben StipendiatInnen. Soliette schloss Medizin ab und promovierte. Freidy soll verstorben sein. Auch hier erhoffen wir uns Informationen durch Hans Zeller. Fünf StipendiatInnen wurden von der Kirche für die Förderung 2017 wieder vorgeschlagen.
21 Soliette (1989 – ID 7): Medizin
Als ich 1999 meine Arbeit in Lateinamerika begann, begegnete mir Soliette in einer Jugend­gruppe. Sie studierte Medizin, machte nebenher den Abschluss in Theologie und wurde als Pfarrerin ordiniert. Sie engagiert sich in kirchlichen Gesundheitsprogrammen, hilft bei den US-amerikanischen Medizin-Einsätzen, vertritt ihre Kirche bei Vorträgen und Berichten im Ausland. Sie spezialisierte sich in ihrem Studium für das „öffentliche Gesundheitswesen“.
Nun hat sie ihr Studium abgeschlossen. Wir erwarten ihren Abschlussbericht.
22 Alexander (1994 - ID 28): Klinische Psychologie
Studiert Klinische Psychologie an der Universidad Central de Nicaragua. Ziel: Arbeit mit Kindern und  Jugendlichen in einem Heim, aber auch psychologische Hilfe in den Gemeinden. Ist Mitglied der „pastoral juvenil“ der Zentral-Kirche. Er arbeitet als Promoter bei den AIDS-Programmen mit. Singt im Kirchenchor. Mutter Hausfrau, Vater: vigilante (Wachmann). Zwei Geschwister.
2017 Weiterförderung beantragt.
23 Kevin (1994 - ID 29): Buchhaltung
Kevin ist ebenfalls Mitglied der „pastoral juvenil“ der Zentral-Kirche. Singt am Sonntag im Chor. Organisiert die Lautsprecheranlagen, ist zuständig für die „logística integral“ der Kirche bei Aktivitäten nach außen. Mutter: allein erziehende Wäscherin. Im nächsten Jahr will er sein Studium der Finanzbuchhaltung abschließen, erhofft eine Anstellung in einem Unternehmen und will einmal ein Angestellter „con sensibilidad pastoral“ sein.
2017 Weiterförderung beantragt.
24 Jordy (1993 – ID 50): Maschinenbau
Hat 2011 mit dem Studium Maschinenbau (Ingeniero Mecánico) begonnen. Erstes Ziel: Ingeniero Civil (öffentliche Baumaßnahmen). Voraussichtlicher Abschluss: 2018. Dann vielleicht noch Spezialisierung mit Master oder Doktor. Jordy gehört zur Gemeinde Oscar Baltodano in Carcasso – 40 km von Managua entfernt. Er ist Mitglied der Jugendgruppe seiner Gemeinde, hilft auch in der „pastoral juvenil“ der Gesamtkirche mit. In den Gottes­diensten sorgt er für musikalische Begleitung. Vater: Rentner, Mutter: Erzieherin (ehrenamtliche Pfarrerin).
2017 Weiterförderung beantragt.
25 César (1992 – ID 51): Öffentliche Buchhaltung
Studiert an der UCA (Universidad Centro América). Ihn interessieren Geldverwaltung und Finanzen. Schloss das Studienjahr n2016 mit guten Ergebnissen ab. In der Kirche engagiert er sich in der Jugendgruppe und im Chor und arbeitet sonst mit, wo er gebraucht wird.Zusammen mit Alexander ist er Jugendleiter der Jugendgruppe der Zentralkirche und Promotor im Aidsprogramm. Lebt bei Vater und Großmutter. Eine Schwester.
2017 Weiterförderung beantragt.
26 Freidy (1995 – ID 73): studiert in Somotillo „Sprache und Literatur“ – wollte eigentlich Sozialarbeit studieren, was aber aus finanziellen Gründen nicht ging. Ihr akademisches Jahr 2015 hat sie gut bestanden und bereitet sich nun auf die Lizentiatur vor. Von Kind auf ist sie in der Kirche engagiert. Ihre Großeltern Gerzan und Emperatriz gehören als Pastoren zum „Urgestein“ der ILFE – und auch Freidy engagiert sich in ihren Fußtapfen als Laienpastorin und Jugendleiterin. Bei vielen Aktionen der ILFE rund um Somotillo ist Freidy dabei.
2017 Keine Förderung beantragt. Nähere Auskünfte erbeten.
27 Armando (1998 – ID 78) Informatik
Ist seit2016 in der Förderung. Kommt aus einem der ärmsten Viertel der Stadt Managua. Vater Rentner, Mutter educadora, eine Schwester. Ist begeistert von der Informatik, seit er sich als Kind einen PC auslieh. Träumt von einem eigenen PC-Geschäft oder von einer Arbeit in einem Unternehmen. Arbeitet in seiner Kirchengemeinde mit, steht aber auch für alle Aktivitäten der Zentralkirche zur Verfügung.
2017 Weiterförderung beantragt.
Die ILFE in Nicaragua hat ab 2011 eine Reihe von Schülern für ein längerfristiges Stipen­dium vorgeschlagen. Alle sind jetzt auf einem guten Weg. Eine der „ältesten“ StipendiatInnen Soliette hat jetzt den Abschluss in Medizin geschafft. Die Bedürftigkeit und das Engagement sind jeweils gegeben. Die Zusammenarbeit mit der ILFE ist regelmäßig. Mission EineWelt entsandte 2014/15 wieder Freiwillige nach Nicaragua, auch wenn es dort keine dauerhaft geregelte Arbeit für sie gibt. Sie „laufen“ in der Jugendgruppe der Zentralkirche „mit“ und engagieren sich vor allem im Vorschul- und Schulbereich. Sie sind nach wie vor eine wichtige Brücke zu den StipendiatInnen.
 
Costa Rica
Die ILCO hat 2015 einen großen Wandel erlebt. Nach dem Wechsel von Bischof Melvin Jiménez in die Politik (die Revista berichtete regelmäßig), musste in mehreren Runden nach einer neuen Organisation und Führung gesucht werden. Mittlerweile scheinen sich die Verhältnisse stabilisiert zu haben.
Mittlerweile ist das bei der Organisation der Stipendienarbeit der Fall. Mercedes Vargas, Stipendiatin 2010 – 2012 arbeitet jetzt im Zentralbüro der Kirche und wurde als „Mentorin“ ernannt. Wir förderten 2016 sechs StipendiatInnen. Für 2017 liegen wieder 6 Anträge vor, wobei ein Wechsel stattfand.
28 Julio (1965 – ID 40): Theologie
Der Musiker und Pastor Julio schaffte 2013 sein „Bachillerato en Ciencias Bíblicas“ (Bachelor). Der eigentliche Abschluss aber ist die „Licenciatura en Ciencias Bíblicas“, die er 2014 erreichen möchte. Die Graduación wäre dann nach seinen Angaben 2015 gewesen.
2015 aber setzte Julio aus. Als Pfarrer und „Urgestein“ der ILCO beteiligte er sich intensiv an der neuen Gestaltwerdung der Kirche. 2016 hat er nun sein Studium mit der Lizentiatur abgeschlossen  – siehe Bericht in Revista 13/2016.
Maribel (1993 – ID 43): Schulabschluss
Maribel kommt aus einer indigenen Bribri-Familie im Reservat Cabagra. Die Eltern leben als Bauern hoch in den Bergen in einer weiten Streusiedlung. Maribel möchte ihr Abitur machen und als Grundschullehrerin ihrem Volk helfen. Kirchlich engagiert sie sich in der Kinderarbeit und hilft den Pastoren Nehemias und Joaquín, wenn sie ins Reservat kommen, um Gottesdienst zu halten und andere Aktivitäten durchzuführen.
2013 ILCO: Die Noten waren wegen unregelmäßigen Schulbesuchs (muss Eltern helfen, wenn es irgendeine Arbeit gibt) schlecht, hat aber das achte Sekundarschuljahr erreicht.
Die ILCO bittet Anfang 2016 um Fortführung des Stipendiums, zog aber diesen Antrag wieder zurück. Die Kommunikation mit Maribel ist leider abgebrochen.
Maria (1973 – ID 57): Abitur
Maria ist Migrantin aus Nicaragua. Hatte das Ziel, in Costa Rica zu studieren, musste aber als Alleinerziehende für ihre drei Kinder sorgen. Engagiert sich in der Kirche  als pastorale Hilfskraft. Wirkt im Programm für MigrantInnen mit. Die Kirche will ihr die Chance geben, ihr Lebensziel doch zu verwirklichen. Gegenwärtig bekommt sie ein Stipendium, um das Abitur nachzuholen. Dann möchte sie einen kurzen Studiengang wählen (Arbeitsmedizin?), um Arbeiter und ArbeiterInnen in Firmen und Familien zu begleiten.
2016 nicht mehr vorgeschlagen. Bekommt ein anderes Stipendium.
29 Deimer (2002 – ID 70) Schulabschluss
Deimer ist Indigener aus dem Reservat Cabagra im Süden Costa Ricas. Seine Familie (fünf Geschwister) leben von der Landwirtschaft. Er möchte gern Architekt werden, braucht dazu aber seinen Schulabschluss. Das wird noch eine Weile dauern, Deimer begann im vergange­nen Jahr mit der Secundaria. Das erste Jahr verlief gut. Er stammt aus einer traditionell kirch­lichen Familie. Schon Groß­vater Baldomero engagierte sich für die lutherische Gemeinde, ebenso seine Mutter Guisell. Deimer ist aktiv in der Kindergruppe der Gemeinde.
2017 Weiterförderung beantragt.
30 Jennifer (2002 – ID 71) Schulabschluss
Jennifer gehört zu den nicaraguanischen Migranten im Tiefland von Costa Rica uns Sarapiquí. Ihr Vater ist Landarbeiter, ihre Mutter „ama de casa“ (Hausfrau). Die Familie (vier Kinder) wohnt in San Julian. Jennifer möchte im „Liceo Rural de Sarapiquí“ ihren Schulabschluss machen. Als Studium stellt sie sich „administración de empresas“ vor. In der Gemeinde engagiert sie sich als Kindergruppenleiterin und engagiert sich im pastoralen Team, das Pastor Nehemias begleitet.
2017 Weiterförderung beantragt.
31 Zenelia (2002 – ID 72) Schulabschluss
Auch Zenelia gehört zu den nicaraguanischen Migranten. Geboren wurde sie 2002 in Nicaragua. Mit ihren Eltern (Vater Landarbeiter, Mutter Hausfrau) und ihren zwei Brüdern wohnt sie in El Jardín. Zenelia muss noch die Primarstufe abschließen, dann kann sie sich in der Sekundarstufe auf den Schulabschluss vorbereiten. 2016 bekam sie gute Noten (8-10). Sie arbeitet engagiert in ihrer Kirchengemeinde mit als Koordinatorin des Kinderkreises und Mitglied im pastoralen Team.
2017 Weiterförderung beantragt.
32 Marieth (1991 - ID 80) Englisch-Kurs im Sprachinstitut
Marieth ist alleinerziehende Mutter, lebt mit ihrer Mutter und zwei Brüdern im Armenviertel La Carpio bei San José. Sie hat ein kleines Einkommen als Bürohilfe in der ILCO, könnte dies aber aufbessern, wenn sie ausländische Delegationen begleiten und vielleicht einmal in einem Büro als Übersetzerin arbeiten könnte. Ihr Kurs endet im Februar 2018.
In der Kirche hilft sie bei allen anfallenden Arbeiten und Veranstaltungen mit. Sie ist für die „Organisation und Logistik“ verantwortlich.
2017 Weiterförderung beantragt.
33 Yudy (1995 – ID 82) Administración
Yudy lebt mit ihrer arbeitslosen Mutter von einer kleinen Rente, die der Vater hinterlassen hat. Sie möchte Administración (Buchhaltung) studieren um einen Beruf ergreifen zu können. „Überall werden Buchhalter benötigt, das gilt für kleine Geschäfte wie für große Unter­nehmen.“ Sie hat das erste Jahr an der Uni mit exzellenten Ergebnissen beendet (immer über 90). Außerdem möchte sie Englisch lernen.
In der Kirche freut sie, dass alle unterschiedslos angenommen werden. Sie ist bei den Gottes­diensten am Samstag dabei, ist verantwortlich für die Jugendgruppe, arbeitet im „pastoralen Team“ mit.
2017 Weiterförderung beantragt.
Die Kirche in Costa Rica bietet durch ihre diakonisch-missionarische Arbeit echte Berufs­perspektiven. Doch braucht sie auch qualifiziertes Personal. Dabei beginnt sie mit dem Ge­mein­­deaufbau „von unten“. Eine ganze Reihe der Stipendiatinnen muss erst die Schule schaf­fen. Das „Bachillerato de la Secundaria“ („Abitur“) in Lateinamerika ist die Voraus­setzung für eine qualifizierte Berufsausbildung (nordamerikanisches System). Ältere Mit­glieder der Kirche sollen mit einem Stipendium gefördert werden. Nach den Turbulenzen 2015 hat sich die Arbeit der Kirche und mit ihr die Begleitung der StipendiatInnen wieder stabilisiert.
18.2.2017  Dr. Wolfgang Döbrich