1. Aus dem Stiftungsleben
1.1. Stiftungsfest am 1. Januar in Pöcking
2014 wurde unsere Stiftung 10 Jahre alt. 2004 wurde sie zunächst als unselbständige Stiftung unter dem Dach der "Lieselotte und Rosina Heinrich-Stiftung für Straßenkinder in Brasilien" gegründet, 2008 erhielt sie die staatliche und kirchliche Anerkennung als "Kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts". Das Jubiläum feierten wir mit dem traditionellem Stiftungsfest am 1.
Januar. Zu unserer Freude kam unser nominelles Vorstandsmitglied Landesbischof Dr.
Heinrich Bedford-Strohm mit seiner Frau und sprach vor über 100 Gästen über ökumenische
Ereignisse des Jahres 2013 wie das 2. Treffen von VertreterInnen unserer Partnerkirchen in São Paulo, Brasilien, und die 10. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in
Busan, Korea. Er würdigte die Einbindung unserer Stiftung in die weltweite ökumenische Arbeit unserer Kirche in Lateinamerika. Der Peruaner Prof. Oscar Vadillo spannte wieder einen musikalischen Bogen zwischen Lateinamerika und Europa diesmal mit dem Genre des Walzers. Der Neujahrsgottesdienst der Kirchengemeinde rundete den Festtag ab.
1.2 Zentralamerikareise des Revistateams im Februar
Im Februar hatte vier Mitglieder des Revista-Teams (Beth Shaw, Ingrid Keil, Dieter Knauer, Wolfgang Döbrich) Gelegenheit, den Lateinamerikareferenten der Landeskirche Hans Zeller auf seiner Dienstreise nach Zentralamerika zu begleiten.
Wir konnten uns auf dieser Reise intensiv über die in den Partnerkirchen geleistete
Stipendienarbeit informieren. Alle Kirchen richteten ein Stipendiatentreffen aus. In El
Salvador bekamen wir sogar eine Valentinstorte von unseren "becarios" überreicht, weil das
Treffen am 14. Februar stattfand. Leider konnten gerade zu diesem Treffen die drei
Stipendiaten aus dem Westen des Landes nicht anreisen, da tags zuvor eine Jugendbande den Bus überfallen, die Tageskasse geraubt und den Fahrer erschossen hatte. Am nächsten Tag streikten alle Busfahrer der Linie, weil die Polizei ihnen zu wenig Schutz bietet.
Die übrigen StipendiatInnen aus der Hauptstadt San Salvador berichteten sichtlich betroffen über ihre gegenwärtige Situation. In der Stadt haben sie es näher zur Uni oder zu
Ausbildungsstellen und kommen gut voran. Stolz war die Stipendiatin Xochil auf ihr Lizentiat in Psychologie vom Herbst 2013. Sie zeigte uns ihre respektable Urkunde mit Siegel und feierlichen Unterschriften und hoffte sehr darauf, dass sie in Einrichtungen der Familien- und Jugendhilfe eine Stelle finden kann.
Es ist – trotz der nach wie vor beängstigenden Lage im Land – wirklich ermutigend zu sehen, dass eine ganze Reihe von engagierten jungen Menschen mit unserer Hilfe einen
Ausbildungsweg verfolgen kann, die sonst keine Chance dazu hätten. Immerhin haben fünf StipendiatInnen im seinerzeit gerade vergangenen Jahr 2013 ihr Abitur geschafft, mit dem sie bereits Arbeit finden oder einen weiteren Ausbildungsweg beschreiten konnten.
Auch neue BewerberInnen tauchten auf, in El Salvador wie in den anderen Partnerkirchen, so z.B. Diogenes, ein Indigener vom Stamm der Bribri, die südlich von Cahuita an der Ostküste Costa Ricas leben. Er will unter großen Mühen erst mal eine Schulausbildung absolvieren. Hierzu muss er an den Schultagen zwei Stunden durch den Regenwald marschieren und einige Bäche überqueren, um an eine Straße zu kommen, auf der ein Bus fährt, der ihn in nochmals einer Stunde zur Schule bringt.
Interessant war die Begegnung mit Maribel, ebenfalls einer Indigenen, und ihrer Familie, die hoch in den Bergen des Reservats von Cabagra an der Westküste Costa Ricas wohnt. Am Ende des Fahrwegs wartete Roxana, die Schwester von Maribel mit zwei Pferden, so dass wir zu ihrer einfachen Hütte hinauf reiten konnten. Maribel hat jeden Tag eine halbe Stunde Fußweg bergab, dann nochmals eine Stunde Fahrt mit zwei Bussen - wenn alles gut geht und die Anschlüsse klappen. Dann dasselbe wieder zurück (nun aber den langen Fußweg bergauf).
Manche jungen Leute müssen schwere Opfer bringen für ihre Ausbildung, besonders die Indigenen, die MigrantInnen und die Menschen auf dem Land wie in Chacalapa, Honduras, das wir nach zweistündiger Fahrt mit einem von Diakon Michael Kemner gemieteten Auto erreichten. Beim dortigen Gottesdienst in der Gemeinde halfen drei Jugendliche im
„Sonntagsstaat“ mit, die sich anschließend als BewerberInnen für ein Stipendium vorstellten, das ihnen wenigstens die tägliche Busfahrt finanzieren sollte. Dass die Gottesdienste unter einem Baum, so romantisch sie sind, auch turbulent verlaufen können, merkten wir in diesem Gottesdienst, in dem unter großer Aufregung der Gottesdienstbesucher eine Schlange durchs Gras heran schlängelte und sich sich dann oben im Baum versteckte. So manche/r linste während der Gebete immer wieder verstohlen nach oben.
Natürlich gab es auch manche problematischen Fälle – vor allem in Honduras (Dania und José) – , über die unsere Gremien in der Sitzung am 14. März zu entscheiden hatten. Sie sprachen sich zumindest für eine Unterbrechung des Stipendiums aus.
1.3 Beirats- und Vorstandssitzung am 14. März in München
Es war die letzte Sitzung beider Gremien in dieser Berufungsperiode (2008-2014). Alle acht Anwesenden des Beirats erklärten sich aber bereit, auch in der kommenden Amtsperiode mitzuwirken. So war es eigentlich kein Abschiedstreffen, das aber doch unter dem
Vorzeichen von Abschied und Dank stand. Annette und mir als den "Stiftern" obliegt es, nach der geltenden Satzung das neue Gremium - bis auf die geborenen und entsandten Mitglieder - zu berufen. Besprochen wurde eine sachte Erweiterung des Beirats, um das Revista-Team, die Ortsgemeinde des Stiftungssitzes Feldafing-Pöcking und den mit Zentralamerika durch Heirat verbundenen Sohn Simon der Stifter mit einzubeziehen. Die Vorsitzende des FALA
(Fachausschuss Lateinamerika) Helga Neike teilte mir am 20. Mai mit, dass der FALA wieder Dr. Christoph Jahnel in den Beirat entsendet. Mit Schreiben vom 12. Juni nahmen Annette und Wolfgang Döbrich schließlich die Neuberufungen vor.
1. Tobias Döbrich, Berlin,
2. Simon Döbrich, Selb,
3. Dr. Christoph Foerst, München,
4. Dr. Christoph Jahnel (auf Vorschlag des FALA),
5. Ingrid Keil, Starnberg,
6. Dieter Knauer, München,
7. Prof. Dr. Achim Krämer, Karlsruhe,
8. Dr. Jürgen Löschberger, Unterschleißheim,
9. Dr. Kai-Niclas Michels, Pöcking,
10. Ralf Schenk, Starnberg,
11. Eberhard Schmolz, Pöcking,
12. Dr. Werner Schramm, Döhlau,
13. Cornelia Stein, Pöcking,
14. Hans Zeller, Neuendettelsau.
Die Landessynode unserer Kirche entsandte auf ihrer Herbsttagung (23.-27.11.2014) als
Vertreter des "Ausschusses für Weltmission und Ökumene" Herrn Prof. Dr. Andreas Nehring,
Erlangen, in den Beirat. Die offizielle Information steht noch aus. Mit Schreiben vom
10.2.2015 beriefen die Stifter auf Anraten von Herrn Schroth Herrn Professor Andreas Nehring vorsorglich in den Beirat und luden ihn gleichzeitig zur Sitzung am 28.2.205 ein. Er entschuldigte sich "mailwendend" aus Indien, dass er leider zu diesem Zeitpunkt verhindert ist. Mit ihm ist aber der neue Beirat mit 17 Personen – einschließlich der Stifter – komplett:
15. Prof. Dr. Andreas Nehring, Erlangen,
16. Annette Döbrich, Feldafing
17. Dr. Wolfgang Döbrich, Feldafing.
Der Vorstand hat aufgrund der gültigen Satzung einen anderen Rhythmus, da eines der drei Mitglieder von der Synode für die Zeit von vier Jahren entsandt wird. Die Synode entsendet aber normalerweise für die Dauer ihrer Legislaturperiode. Bisher haben wir beide Zyklen noch nicht aneinander angepasst. Gegenwärtig ist weiterhin Fritz Schroth entsandt, so dass ich
Ende April 2014 eine elektronische Abstimmung zwischen den drei Vorstandsmitgliedern Peter Weigand (ständiger Vertreter des Landesbischofs), Fritz Schroth und mir selbst veranlasste, als deren Ergebnis ich wieder zum Vorsitzenden des Vorstands und Fritz Schroth zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt wurde. Die Dokumentation dieses Vorgangs kann bei mir gern eingesehen werden.
1.4 Bearbeitung der Themen und Beschlüsse der Gremiensitzungen:
Haushaltsplan 2014:
Von Ralf Schenk wurde beantragt, die Aufwendung für Stipendien auf 17.000 € zu erhöhen.
Dies geschah vor allem im Blick auf eine zu erwartende neue Zusammenarbeit mit der ICLH, Honduras, und auf eine weitere Bewerbung aus Nicaragua. Leider blieb die Nachbewerbung aus Nicaragua aus. Die Einigung mit Honduras kam erst mit Mail aus Tegucigalpa vom 5.12.2014 in Gang – zu spät, um noch Studierende fördern zu können. So blieb es bei dem Ansatz von 15.000 €, der noch durch ein Guthaben bei der ILCO in Costa Rica in Höhe von ca. 1.800 € verringert wurde. Das erklärt den Rückgang der Ausgaben für Stipendien im vergangenen Jahr auf ca. 13.800 € (eigentlich 13.200 € – der Unterschied erklärt sich durch den hohen Kurs des Euro in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres – wir benötigten nicht so viele Euros, um unsere Verpflichtungen in Dollars erfüllen zu können). Im neuen Jahr erwarten wir, dass sowohl die ICLH wie auch die ILFE, Nicaragua, die gegebenen Potentiale wieder ausschöpfen werden.
Inflationsausgleich:
Wie schon dem Protokoll 2014 des Beirats zu entnehmen ist, hat der Vorstand nach vorausgehender Nachfrage von Dr. Kai-Niclas Michels bei der Stiftungsaufsicht die Zuführung von 3.675 € als Inflationsausgleich zum Grundstockvermögen beschlossen.
Überarbeitung von Satzung und Geschäftsordnung:
Dies sollte Aufgabe des neuen Beirats sein. Da der Beirat aber wegen der Entsendungen erst in diesen Tagen wieder komplett ist, wurde der Auftrag des "alten" Beirats noch nicht erfüllt. Meine Empfehlung ist, auf der kommenden Sitzung am 28. Februar einen kleinen Ausschuss einzusetzen, der Vorschläge für die Überarbeitung der Satzung und der Geschäftsordnung entwerfen kann.
Transparenz:
Auf Initiative von Dr. Jürgen Löschberger wurde in Zusammenarbeit mit Dieter Knauer und Iradj Teymurian mittlerweile eine "Transparenzseite" auf unserer Homepage realisiert. Zusammenlegung Revista - Newsletter Zentralamerika:
Auf seiner Sitzung am 15. Mai lehnte der FALA ein Zusammengehen von Revista und Newsletter ab. So kam es auch nicht zu dem geplanten Gespräch von Ralf Schenk, Fritz Schroth, Mitgliedern des Revistateams und Wolfgang Döbrich mit Hans Zeller.
1.5 Weitere Ereignisse aus dem Stiftungsleben:
Sommerfest am 21. Juni in Feldafing
Als "offizielle Gäste" kamen VertreterInnen der Lutherischen Kirche in Honduras unter Leitung von Kirchenpräsident P. Martín Girón, die Mission EineWelt nach Bayern eingeladen hatte. Es war eine schöne Feier. Neben aktuellen Informationen hörten wir lateinamerikanische "Walzer" von Prof. Oscar Vadillo am Flügel. Bewegend war die Andeutung von Gloria Rodríguez, dass sie weinen musste, als sie in Deutschland spielende Kinder auf der Straße sah. Das ist in Honduras wegen der allgegenwärtigen Gewalt nicht möglich. P. Martín Girón erklärte, dass sich seine Kirche entschlossen habe, wieder die offizielle Verbindung mit der Stiftung aufzunehmen. Diese war wegen der Frage der Auswahl von BewerberInnen für das Stipendium auf Eis gelegt worden. Die offizielle Mitteilung von Seiten der Kirche ging, wie erwähnt, erst spät im Jahr ein, so dass wir jetzt für 2015 auf Vorschläge aus Honduras für Stipendien unserer Stiftung warten.
"Fest der weltweiten Kirche" am 20. Juli in Neuendettelsau
Dieses Fest ist mittlerweile zu einem großen Ereignis in Neuendettelsau geworden, das weit über den Bereich Mission EineWelt hinausgreift. Es ist für uns auch eine Gelegenheit, mit den neuen Freiwilligen für Zentralamerika Kontakt aufzunehmen. Wir brauchen sie ja später als
"Mittelsleute" zu Studierenden in Zentralamerika. Daneben hatten wir zusammen mit der
Heinrich-Stiftung einen Stand der "Lateinamerikastiftungen" – neben vielen weiteren
Angeboten zum Sehen, Mitmachen, Kommunizieren. Das Fest endete mit der feierlichen Entsendung der Freiwilligen. Schon jetzt verweise ich auf den nächsten Termin am 19. Juli 2015. Freiwillige Helfer/innen an unserem Stand sind willkommen.
Informelles Treffen neuer Beiratsmitglieder am 22. November in Feldafing
Das Treffen diente dem gegenseitigen Kennenlernen und dem Vertrautwerden mit
Geschichte, Organisation, Finanzen, Stipendienarbeit der Stiftung. Unser amtierender
Vorsitzender Dr. Jürgen Löschberger, Schatzmeister Dr. Kai-Niclas Michels, Statistiker Tobias Döbrich und andere gaben Berichte und verteilten Unterlagen. Vieles liegt jetzt in aktualisierter Form auf unserer Sitzung vor. Es war ein anregender Nachmittag, der Freude auf die künftige Zusammenarbeit machte.
2. Die StipendiatInnen 2014
(Die Angaben aus dem Jahr 2013 werden mit Informationen aus 2014 ergänzt.
Kursive Schrift besagt, dass die entsprechende Person 2014 nicht mehr gefördert wurde, dass sie aber hier mit aufgenommen wurde, um auch die Entwicklung unserer StipendiatInnen zu dokumentieren).
Einzelheiten zu den jeweiligen Personen finden Sie im Webauftritt und besonders in seinem nicht allgemein zugänglichen internen Teil. Hier sollen einige allgemeine Bemerkungen genügen.
1+2 Jonatan (1994 – ID 1) und David (2000 – ID 2): ein Brüderpaar aus dem Armenviertel San Miguelito, die zur „Casa La Esperanza“ kommen. Sie gehen noch zur Schule und werden von Waltraud Köhler betreut. Beide hatten auch 2014 erhebliche Schwierigkeiten zuhause in den bedrängten Wahnverhältnissen und dann auch in der Schule. Immerhin schaffte David die nächste Klasse. Jonathan hatte einen Unfall und konnte an den Abschlussexamina nicht teilnehmen. Waltraud Köhler bittet darum, die Förderung auch 2015 zu genehmigen.
3 Maria (1989 – ID 15): Tochter einer Landarbeiterfamilie mit vier Kindern aus Guarjilla, nahe Honduras. Sie ist engagierte Katholikin, hilft aber auch in der evangelischen Jugendarbeit mit. Studiert Buchhaltung. Ist vorbildlich in der Zusammenarbeit mit der Stiftung – Berichte, Briefe.
2015: die weitere Förderung bis zum Examen im Juli wird beantragt.
Linda Xochil (1988 – ID 19): studierte Psychologie, um Traumatisierungen heilen zu helfen. El Salvador: ein Land voller Gewalterfahrungen. Arbeitete ehrenamtlich in der Gemeinde „Cristo libertador“ mit („apoyo psicopedagógico“). Entwickelte ehrgeizige Halbjahrespläne über ihre Mitarbeit in Gemeinde und Kirche.
Linda Xochil schloss 2013 erfolgreich mit dem Lizentiat ab.
4 Laura (1989 - ID 22): studiert Medienkommunikation. Ist in der Jugendarbeit der
Auferstehungsgemeinde in San Salvador engagiert. Als Balletttänzerin erteilt sie Jugendlichen Unterricht und organisiert Tänze in „Lobpreisgottesdiensten". Hat Freude am Journalismus. Der Briefwechsel mit einer deutschen Partnerin fällt leider sehr schwer. Dennoch unterstützen die „Pateneltern“ weiterhin die Stiftung.
Laura schloss 2014 erfolgreich mit dem Lizentiat ab.
5 Emely (1974 – ID 25): Emely ist alleinerziehende Mutter und Pfarrerin einer Landgemeinde. Sie möchte sich – aus kleinen Verhältnissen kommend – zur Reverenda hocharbeiten. Dazu braucht sie den Uniabschluss als Lizentiatin. In der Uni bekommt sie hervorragende Noten. So strebt sie eine Perspektive als Dozentin an. In ihrer Wohngemeinde ist sie in der medizinischen und pastoralen Arbeit engagiert.
Emely schloss 2014 erfolgreich mit dem Lizentiat ab. Sie wartet noch auf ihre Graduierung, hat aber für 2015 keinen Antrag mehr gestellt.
6 Estefania (1995 - ID 34): Hat 2013 ihr Abitur (Bachillerato) gemacht, studiert Sprachen (Englisch) mit Schwerpunkt Tourismus. Arbeitet in der Sonntagsschule der Auferstehungsgemeinde in San Salvador mit. Ihre Mutter ist alleinerziehende Angestellte der Clínica Luterana mit 200 USD monatlich.
2015: die weitere Förderung wird beantragt.
7 Rafael (1994 - ID 35): Tecnico Superior Universitario (2015), danach Ingeniero (2018) Studiert nach dem Fachabitur "Técnico en Computación" am "Instituto Técnico Ricaldone" in San Salvador. Seine Mutter ist allein erziehende Pfarrerin. Er hat einen Bruder und zwei Neffen, die als Waise in der Familie leben.
2015: die weitere Förderung wird beantragt.
8 Fernando (1992 – ID 37): studiert Betriebswirtschaft an der "Universidad de Sonsonate".
Er ist sehr engagiert und zuversichtlich. Sein Vater ist Landpastor in Cara Sucia im Westen von El Salvador. Fernando arbeitet in der Gemeinde seines Vaters mit, besonders mit Jugendlichen. Betreut eine Bibelschule. Gute Noten - verlegt Abschluss vor.
2015: Die weitere Förderung wird beantragt.
Geovany ( 1993 - ID 41). Hat 2013 sein Bachillerato geschafft.
Johanni ist Sohn eines Kleinbauern und einer Hausfrau mit fünf Geschwistern. In seinem Dorf Las Mercedes (im Westen des Landes) hilft er in der Kirchengemeinde Nueva Esperanza in der Bibelschule mit. Aufgrund familiärer Probleme muss er 2014 pausieren: Will eventuell 2015 sein Studium aufnehmen – Antrag für 2015 liegt nicht vor.
9 Norma (1997- ID 53) Schule - Abitur.
Hat drei Geschwister, allein erziehende Mutter in Nueva Concepción (im Westen des Landes). Hat die 8. Klasse erfolgreich abgeschlossen. Will Abitur machen. Arbeitet in der Gemeinde Nueva Esperanza als Sonntagsschullehrerin mit.
2015: Antrag liegt nicht vor.
10 Jenny (1994 – ID 54) Betriebswirtschaft.
Hat zwei Geschwister. Jenny hat das erste und nun auch das zweite Studienjahr "Licentiatura en Administración de Empresas Bilingüe con Énfasis en Ingles" in der "Universidad Técnológica de El Salvador" mit sehr guten Noten (2014: Durchschnitt 7,0) erfolgreich abgeschlossen. Sie arbeitet in der Kirche (Gemeinde Cristo Redentor in Apopa) als Katechetin für die Erstkommunion mit.
2015: die weitere Förderung wird beantragt.
Guadalupe (1990 – ID 55) Betriebswirtschaft.
Helmut Köhler klagt, dass er keine Unterlagen von ihr erhält. Zum Stipendiatentreffen im
Osten (sie lebt in Pasaquina) kam sie nicht. Hat vermutlich das Studium gewechselt. Die Mentoren Guadalupe und Helmut möchten sie deswegen aus der weiteren Förderung ausschließen.
2015: Antrag liegt nicht vor.
11 Fernando José (1994 - ID 56) Kommunikationswissenschaft
Bruder Linda ID 19, studiert seit 2012, will 2017 fertig sein. Möchte Sportreporter werden, bzw. als Fernsehjournalist und Regisseur arbeiten. Kennt sich aus in Audio, Video, Fotografie, Veröffentlichungen, Öffentlichkeitsarbeit. Betreut die Homepage der Gemeinde "Cristo libertador".
12 Cristhian (1997 - ID 60) Ingenieria Civil - Ingenieurswissenschaften
Hat Freude an Hoch- und Tiefbau – erreichte sehr gute Noten. Ist in der Gemeinde Nueva Esperanza engagiert: Bibelschule und wo immer er bei den Aktivitäten der Gemeinde gebraucht wird.
13 Gabriela (1995 - ID 61) Sozialwissenschaften
Studiert mit sehr guten Noten an der "Universidad Centroaméricana José Simeón Cánas". Sie ist sehr interessiert an der Entwicklung und der Transformation der Gesellschaft. Sie hilft in der Kirche dabei, eine Gesellschaft "más justa, equitativa, espiritual" aufzubauen. Sieht sich als "agente de cambio".
Die Stipendiaten aus El Salvador gehen allgemein engagiert ihren Studien nach. Sie werden von Helmut und Waltraud Köhler, sowie von Guadalupe Cortez betreut. Viele sind Töchter und Söhne kirchlicher Mitarbeiter, die oft so wenig verdienen, dass sie ihren Kindern – zumal wenn es mehrere sind – keine Ausbildung finanzieren können. Auch in diesem Jahr stehen neue BewerberInnen an, die wir eigentlich nur dann aufnehmen können, wenn andere ausscheiden. Das wäre bei Laura, Emily, Norma und Maria (Abschluss Juli) aus unterschiedlichen Gründen der Fall.
ABSCHLUSSBERICHT UND NEUANTRÄGE LIEGEN BIS ZUM ZEITPUNKT DER
ERSTELLUNG DIESES JAHHRESBERICHTS NOCH NICHT VOR. MEINE ANGABEN STÜTZEN SICH AUF DIE INFORMATIONEN AUS UNSERER BEGEGNUNGSREISE UND VEREINZELTE NACHRICHTEN.
Dania (1982 – ID 3): Ehrenamtliche Gemeindehelferin bei Diakon Michael Kemner. Eltern
Gelegenheitsarbeiter. Machte mit unserer Hilfe das Abitur, studierte Psychologie. Im Herbst 2011 verließ sie die gewalttätige Hauptstadt Tegucigalpa mit ihren unzulänglichen Studienbedingungen und studiert nun Krankenpflege in La Ceiba. Leidet unter der verworrenen Situation im Land.
Ende 2012 bekam sie ein Kind. Sie will mit drei Fächern das Studium der Krankenpflege fortsetzen. 2013: Der Studienwechsel hat Dania beflügelt. Sie belegte sechs Fächer, schrieb gute Noten. Beim Besuch im Februar 2014 stellten sich Zweifel an ihren Angaben ein. Dania konnte diese Zweifel nicht ausräumen. 2014 wurde sie nicht mehr gefördert.
José (1989 – ID 16): Einziger Sohn einer allein erziehenden „pastora diácona“, die allerdings zwischenzeitlich von der ILS entlassen wurde. José will Computeringenieur werden. Half der Mutter mit seiner Gitarre in den Gottesdiensten, arbeitet aber auch in anderen Gemeinden musikalisch mit. Studiert außerhalb der Hauptstadt an einer Außenstelle der UNAH in Nueva Suyapa. Leidet unter der verworrenen Situation im Land.
2013: Seine Mutter bekam noch einmal ein Kind, versucht nun mit ihrem Sohn eine eigene Gemeinde aufzubauen. José hat nun im zweiten Jahr die erforderlichen fünf Fächer nicht geschafft. Er will nach Tegucigalpa zurück, um arbeiten und seiner Mutter helfen zu können. Er bat selber aus diesen Gründen um Unterbrechung seiner Förderung.
2014 nicht mehr gefördert.
14 Inmer (1983 - ID 33): studiert Krankenpflege. Ist Koordinator seiner Gemeinde
Chacalapa, zwei Stunden (Bus) von La Ceiba entfernt. Hilft in zwei anderen Gemeinden in La Ceiba mit. Ist Mitglied im Consejo Nacional der Christlich Lutherischen Kirche in Honduras. Betreibt mit Feuereifer in sein Studium. Ist „rechte Hand“ von Diakon Michael Kemner bei kirchlichen Aufgaben. Leitet die Jugendarbeit in Chacalapa.
2014: Inmer ist unser „Star“ in Honduras. Er schloss sein Studium 2014 mit guten Noten und dem Lizentiat ab. Muss als Krankenpfleger nun aber eine Art "Praktisches Jahr" machen und braucht noch einmal ein Jahr Förderung.
Die StipendiatInnen in Honduras leiden unter der ungeklärten Situation im Land. Auch die Kirche durchlebt Turbulenzen. Wir förderten unsere StipendiatInnen mit Wissen der ICLH – aber ohne ihre Hilfe. Auch damit muss eine Stipendienstiftung rechnen. Der Kontakt zu den StipendiatInnen ist durch Michael Kemner gesichert.
Im Dezember 2014 kam das schon im Juli angekündigte Schreiben der Kirchenleitung, dass sie die Beziehungen zu unserer Stiftung wieder aufnehmen, neue StipendiatInnen vorschlagen und auch betreuen will. Ich bot der ICLH an, dass auf jeden Fall die bisher bezahlten Fördergelder zur Verfügung stehen, dass aber vielleicht eine kleine Aufstockung möglich sei.
15 Soliette (1989 – ID 7): Medizin
Als ich 1999 meine Arbeit in Lateinamerika begann, begegnete mir Soliette in einer Jugendgruppe. Sie studiert Medizin, hat nebenher den Abschluss in Theologie gemacht und wurde als Pfarrerin ordiniert. Sie engagiert sich in kirchlichen Gesundheitsprogrammen. Will sich in ihrem Studium für das „öffentliche Gesundheitswesen“ spezialisieren. Ihr Abschluss ist für 2017 vorgesehen.
16 Alexander (1994 - ID 28): Klinische Psychologie
Studiert nun Klinische Psychologie an der Universidad Central de Nicaragua. Ziel: Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in einem Heim. Ist Mitglied der Jugendarbeit der Kirche. Er arbeitet als Promoter bei den AIDS-Programmen mit. Singt im Kirchenchor. Mutter Hausfrau, Vater: vigilante (Wächter). Zwei Geschwister.
17 Kevin (1994 - ID 29): Buchhaltung
Kevin ist Mitglied der Jugendarbeit der Kirche. Singt am Sonntag im Chor. Organisiert die Lautsprecheranlagen. Mutter: allein erziehende Wäscherin. Leider konnte Kevin zum Treffen im Februar 2014 nicht kommen.
18 Jordy (1993 – ID 50): Maschinenbau
Hat 2011 mit dem Studium Maschinenbau begonnen. Erstes Ziel: Ingeniero Civil (öffentliche Baumaßnahmen). Voraussichtlicher Abschluss: 2017. Dann vielleicht noch Spezialisierung im Flugzeugbau. Jordy gehört zur Gemeinde Oscar Baltodano in Carcasso – 40 km von Managua entfernt. Er ist Mitglied der Jugendgruppe seiner Gemeinde. In den Gottesdiensten sorgt er für musikalische Begleitung. Vater: Ingenieur, Mutter: Pfarrerin – Ordination 2015 bei der 25-Jahr-Feier der ILFE.
19 César (1992 – ID 51): studiert „Öffentliche Buchhaltung“ an der UCA (Universidad Centro América). Ihn interessieren Geldverwaltung und Finanzen. In der Kirche engagiert er sich in der Jugendgruppe und im Chor und arbeitet sonst mit, wo er gebraucht wird.
Zusammen mit Alexander ist er Jugendleiter der Jugendgruppe der Zentralkirche und
Promotor im Aidsprogramm. Lebt bei Vater und Großmutter. Mutter in den USA als Illegale.
Die ILFE in Nicaragua hat 2011 eine Reihe von Schülern für ein längerfristiges Stipendium vorgeschlagen. Alle sind jetzt auf einem guten Weg. Die Bedürftigkeit und das Engagement sind jeweils gegeben. Die Zusammenarbeit mit der ILFE ist regelmäßig. Mission EineWelt entsandte 2014/15 wieder Freiwillige nach Nicaragua, auch wenn es dort keine geregelte Arbeit für sie gibt. Sie „laufen“ in der Jugendgruppe der Zentralkirche „mit“ und engagieren sich vor allem im Vorschul- und Schulbereich. Sie sind nach wie vor eine wichtige Brücke zu den StipendiatInnen.
Teresa (1956 – ID 18): Teresa ist unsere Seniorin. Die Satzung ermöglicht altersbezogene Ausnahmen für Berufe in der Kirche. Teresa leitet ohne zureichende Ausbildung die „casa abierta“ für Kinder im Armenviertel Alajuelita bei San José. Dabei ist sie auch unseren Freiwilligen seit Jahren Vertrauensperson. Jetzt will sie ihren Sekundarabschluss machen. In diesem Jahr hat es wegen vieler Belastungen nicht geklappt.
2013 ILCO: Teresa ist zum zweiten Mal am Fach Mathematik gescheitert. Nun meint die ILCO, dass erst mal eine Pause eintreten soll. 2014 nicht mehr gefördert.
20 Julio (1965 – ID 40): Theologie
Der Musiker und Pastor Julio schaffte 2013 sein „Bachillerato en Ciencias Bíblicas“ (Bachelor). Der eigentliche Abschluss aber ist die „Licenciatura en Ciencias Bíblicas“, die er 2014 erreichen möchte. Die Graduación wäre dann nach seinen Angaben 2015.
Die ILCO ist überrascht (sie hatte für seinen „Platz“ die neue Stipendiatin Carolina Chávez ausersehen), empfiehlt aber die Fortsetzung des Stipendiums für 2014.
21 Maribel (1993 – ID 43): Maribel kommt aus einer indigenen Bribri-Familie im Reservat Cabagra. Die Eltern leben als Bauern hoch in den Bergen in einer weiten Streusiedlung. Maribel möchte ihr Abitur machen und als Grundschullehrerin ihrem Volk helfen. Kirchlich engagiert sie sich in der Kinderarbeit und hilft den Pastoren Nehemias und Joaquín, wenn sie ins Reservat kommen, um Gottesdienst zu halten und andere Aktivitäten durchzuführen. 2013 ILCO: Die Noten waren wegen unregelmäßigen Schulbesuchs (muss Eltern helfen, wenn es irgendeine Arbeit gibt) schlecht, hat aber das achte Sekundarschuljahr erreicht. Die ILCO bittet um Fortführung des Stipendiums
22 Lilibeth (1993 – ID 45):
Lilibeth und ihre Schwester Maryuri sind Migrantinnen aus Nicaragua. Sie lebt mit ihrer Familie im Tiefland von Sarapiquí. Sie ist noch Schülerin, will Abitur machen. In den Kirchengemeinden El Jardín und San Julián der ILCO betreut sie die Kindergruppen.
Lilibeth erkrankte an Leukämie, verlor viele Unterrichtsstunden, hatte ungenügende Noten. 2013 ging es ihr wieder besser. Sie hat das 9. Schuljahr geschafft, will nach dem „Bachillerato de la Secundaria“ (12. Schuljahr) Mathematik und Biologie studieren.
23 Maryuri (1995 – ID 46): Maryuri ist ebenfalls Schülerin, besucht die Sekundaria. Sie ist mit ihrer Schwester Lilibeth ebenfalls in den Kindergruppen engagiert. Maryuri arbeitet auch im „santuario ecológico“ des Pastors Nehemias mit und ist Schriftführerin im Gemeindekomitee. Will nach dem „Bachillerato de la Secundaria“ Lehrerin werden.
2014 ILCO: Maryuri hat die von ihr belegten Fächer bestanden.
24 Ana (1972 – ID 52): bekam 2013 einen Zuschuss für einen Englischkurs. Sie arbeitet seit zwei Jahren im Zentralbüro der Kirche bei der Stipendiatenarbeit mit, betreut den „Comercio Justo“ (Eine-Welt-Laden), führt Delegationen.
Die Kirche schlägt sie 2014 für ein Sprachstudium vor, das sie auf einer Sprachschule (mit erhöhten Kosten) absolvieren soll. Sie ist dazu vorgesehen, die immer zahlreicher werdenden Delegationen (vor allem aus USA) sprachlich versiert zu begleiten.
25 Maria Obregon (1973 – ID 57) Abitur
Maria ist Migrantin aus Nicaragua. Hatte das Ziel, in Costa Rica zu studieren, musste aber als
Alleinerziehende für ihre drei Kinder sorgen. Engagiert sich in der Kirche als pastorale Hilfskraft. Wirkt im Programm für MigrantInnen mit. Die Kirche will ihr die Chance geben, ihr Lebensziel doch zu verwirklichen. Gegenwärtig bekommt sie ein Stipendium, um das Abitur nachzuholen. Dann möchte sie einen kurzen Studiengang wählen (Arbeitsmedizin?), um Arbeiter und ArbeiterInnen in Firmen und Familien zu begleiten.
26 Carolina (1995 - ID 58) Abitur
Carolina lebt im Tiefland von Costa Rica in Sarapiquí. Dort engagiert sie sich in der
Gemeinde "El Jardin". Sie arbeitet mit den Kleinsten in einer Kindergruppe, ist aber auch Koordinatorin für das Jugendprogramm in ihrer Gemeinde. Sie möchte Sonderschullehrerin werden – ist an der Arbeit mit behinderten Kindern interessiert – , muss vor dem Studium aber noch das Abitur machen. Ihr Mentor ist Pastor Nehemias.
27 Diogenes (1990 – ID 59) Abitur
Diogenes kommt aus dem Stamm der Aditibri, die im östlichen Tropenwald nahe zur Grenze nach Panama leben (Pueblo Buena Vista/Talamanca). Für Jugendliche seines Stammes ist ein Bildungszentrum (CINDEA de Bribri) eingerichtet, das 3 Stunden zu Fuß von seinem Heimatdorf entfernt liegt. Der Unterricht geschieht im Blocksystem. Er arbeitet mit Pastor De la O bei diakonischen Aufgaben mit. Die ILCO hat eine sozialdiakonische Arbeit in seinem Gebiet begonnen.
Die Kirche in Costa Rica bietet durch ihre diakonisch-missionarische Arbeit echte
Berufsperspektiven. Doch braucht sie auch qualifiziertes Personal. So helfen wir Julio, sein Theologiestudium zu beenden. Eine ganze Reihe anderer Stipendiatinnen müssen erst die Schule schaffen. Das „Bachillerato de la Secundaria“ („Abitur“) in Lateinamerika ist die Voraussetzung für eine qualifizierte Berufsausbildung (nordamerikanisches System).
Zum ersten StipendiatInnentreffen der ILCO am 22.2.2014 kommen ca. 12 Becarios, davon 6 von der Döbrich-Stiftung. Im Moment sind noch zwei andere Organisationen am Stipendienprogramm beteiligt - außer der Döbrich-Stiftung noch die ELCA (Evangelical Lutheran Church of America) der USA und MEW.
3. Entwicklung der Finanzen
Das siebte Jahr als „Kirchliche Stiftung des öffentlichen Rechts“ (staatliche Anerkennung am
24.1.2008) brachte für die „Annette und Wolfgang Döbrich-Stiftung zur Ausbildung von Kindern und Jugendlichen in Zentralamerika“ manche Herausforderung. Der seit Jahren zurückgehende Zinsertrag des Grundstockvermögens gefährdet die Auszahlung der Stipendien in der gewohnten Höhe von 15.000-17.000 €. Er macht die Bitte um Spenden für den Stiftungszweck (Stipendien) immer dringlicher. Dass es gelang, mit „Direktspenden“ die Verringerung der Zinserträge in großem Umfang auszugleichen, ist der Hilfsbereitschaft unserer SpenderInnen zu verdanken. Doch dazu später.
Zunächst einige Zahlen im Überblick. Wir konnten im vergangenen Jahr - wie dargestellt - wieder 27 StipendiatInnen fördern. Damit entsprachen wir allen Stipendienanträgen unserer Partnerkirchen. Natürlich gehen die Bitten um eine Erweiterung der StipendiatInnenzahlen darüber hinaus. Fünf neue Anträge liegen allein aus El Salvador vor. Vielleicht können wir in diesem Jahr 2015 die im vergangenen Jahr ausgebliebene leichte Erweiterung vornehmen.
Wenn ich einige Zahlen nenne um die Entwicklung unserer Stiftung darzustellen, soll das nur eine Tendenz angeben. Ich entnehme meine Zahlen den Eingängen und Unterlagen unseres Spendenkontos bei der Evangelischen Bank. Dabei fehlen Zinszahlungen aus Anlagen der Stiftungsbank, die in Rücklagen etc. flossen, Zins-Zahlungen aus den neuen Stiftungsfonds sowie die Abrechnungen aus den Stipendienzahlungen. Die exakten Zahlen über das gesamte Stiftungsvermögen erfahren wir aus dem Bericht unseres Schatzmeisters.
Jahressummen jeweils zum Ende des Jahres (in Euro)
Spenden insgesamt zum Stiftungsvermögen:
31.12.2008: 103.010
31.12.2009: 137.349 (+ 34.339)
31.12.2010: 182.440 (+ 45.091)
31.12.2011: 219.970 (+ 37.530)
31.12.2012: 245.520 (+ 25.550)
31.12.2013: 277.000 (+ 31.480)
31.12.2014: 313.950 (+ 36.950)
Spenden zum Stiftungszweck:
31.12.2008: 00.000
31.12.2009: 04.380 (+ 04.380)
31.12.2010: 10.250 (+ 05.870)
31.12.2011: 16.650 (+ 06.400)
31.12.2012: 23.220 (+ 06.570)
31.12.2013: 36.200 (+ 12.980)
31.12.2914: 53.820 (+ 17.620)
Gesamtspenden an die Stiftung:
31.12.2008: 103.010 (88 Bescheinigungen)
31.12.2009: 141.730 (+ 38.720 in 166 Bescheinigungen) (+ Chrismon)
31.12.2010: 192.690 (+ 50.960 in 207 B)
31.12.2011: 236.620 (+ 43.930 in 218 B)
31.12.2012: 268.740 (+ 32.120 in 181 B)
31.12.2013: 313.200 (+ 44.460 in 172 B)
31.12.2014: 367.770 (+ 54.570 in 207 B)
Herzlichen Dank allen Spenderinnen und Spendern!
4. Die Stiftung in den Medien
Der Ausbau und die Pflege der Homepage sind sehr wichtig. Iradj Teymurian hat das gegenwärtige Design aufgebaut. Er ist auch weiterhin ehrenamtlich unser Webmaster. Vor allem betreut Iradj die „interne Seite“, verwandelt alle eingehenden Dokumente in pdfDateien. So können sie leicht geöffnet und nicht mehr verändert werden.
Die Netzseite gibt einen umfassenden Einblick in Struktur und Arbeit der Stiftung. Unsere StipendiatInnen werden mit jeweils einem „Profil“ vorgestellt. Diese Seite ist aufgebaut. Wir stellen alle in der Revista vorgelegten Präsentationen zusammen, so dass man dort die Entwicklung jedes einzelnen Stipendiaten verfolgen kann. Diese Aufgabe hat Ingrid Keil – in Zusammenarbeit mit Iradj Teymurian - ehrenamtlich übernommen.
Tobias Döbrich hilft in der elektronischen Bearbeitung der Dokumente ehrenamtlich mit.
Auch Ralf Schenk steht mit Rat und Tat für Aufgaben in diesem Bereich zur Verfügung.
Die Homepage wird fleißig besucht. Seit Beginn der Zählung (Frühlingsanfang 21.3.2010) haben über 24.300 Menschen die Adresse angeklickt (11.2.2015), d.h. im Schnitt 12-13 Besucher am Tag. Der Webauftritt ist weiter ausbaufähig. Wir stellen jetzt schon Vorträge,
Berichte und Filme aus der Lateinamerikaarbeit ein. Doch fehlen zu einem systematischen Ausbau weiterhin unsere Kapazitäten. Schön wären für unsere Besucher aus Zentralamerika auch einige spanischsprachige Seiten.
Interne Dokumentation:
Nach unserer bisherigen Arbeitsweise werden – wenn irgend möglich – von jedem Stipendiaten 10 Dokumente eingestellt:
1. Für den jährlichen Antrag:
A: Motivationsschreiben span. – dt.,
B: Antrag,
C: Aval der Kirchenleitung + Vereinbarung Stipendiat – Kirche – Stiftung,
2. Für die Abwicklung der Stipendien:
D: Briefe, Dokumente, „Vermischtes“,
E: Matrikel,
F-G: Bericht über Ausbildung (F) und kirchliches Engagement (G) span. – dt., H: Noten, I: Quittungen.
Ein Übersetzerteam aus ehemaligen Freiwilligen hilft bei den Übersetzungen. Für diese
Hilfe bin ich besonders dankbar, da ich die einlaufenden Dokumente – nach ihrer
Kategorisierung mit der Identifikationsnummer – erst mal „zum Übersetzen“ weitergegeben kann. Freilich gilt es auch immer wieder einen Blick auf die Übersetzungen zu werfen. Manche ÜbersetzerInnen bitten selbst darum, weil die Vorgabe manchmal schwer zu verstehen ist. Auch muss man etwas im Schul- und Universitätssystem Zentralamerikas zu Hause sein, um einigermaßen sachgerecht übersetzen zu können.
Erinnern möchte ich wieder an unseren Auftritt im „Spendenportal.de – Das Spendennetzwerk für Deutschland“, den Dr. Jürgen Löschberger für die Stiftung eingerichtet hat und unterhält. Über www.spendenportal.de kann man sich generell über viele Möglichkeiten, zu spenden und damit Gutes zu tun, informieren. Dort findet man uns unter den einschlägigen Stichwörtern (z.B. Zentralamerika, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa Rica etc.). Die Seite ist auch mit unserer Homepage verlinkt, so dass auf diesem Weg auch Online-Spenden überwiesen werden können (was aber leider nur sehr selten geschieht).
Jürgen Löschberger hat auch die BOOST-Seite lanciert. Bei elektronischer Waren-Bestellung über diese Seite fallen auch ein paar Prozentpunkte der Bestellsumme für die Stiftung ab. Bisher (11.2.2015) haben wir rechnerisch 393,50 € eingenommen. Eine willkommene Ergänzung unserer Einnahmen, die niemand etwas kostet. Wir bitten, diese Möglichkeit selbst zu nutzen und andere darauf aufmerksam zu machen.
Die „Revista Informativa“ kommt weiterhin sehr gut an. Sie soll in erster Linie über unsere StipendiatInnen informieren. Dazu bearbeiten wir die bei uns eingehenden Unterlagen und bringen sie in eine veröffentlichungsfähige Form. Die StipendiatInnen werden dazu um ihr Einverständnis gebeten.
Darüber hinaus treffen viele interessante Unterlagen und Mitteilungen ein, anderes wird schriftlich erbeten: Berichte des Lateinamerikareferenten Hans Zeller, Informationen von MitarbeiterInnen aus dem Umkreis von Mission EineWelt in Zentralamerika, Analysen von zentralamerikanischen Autoren, Presseveröffentlichungen usw. Der Gedanke hat sich bewährt, aus all diesen Texten und Bildern ein Informationsblatt, eben eine Revista Informativa, zu machen. Sie ist mittlerweile eine in kirchlichen Kreisen und darüber hinaus bekannte Zeitschrift, die über Zentralamerika berichtet. Letztlich geht es auch darum, Interesse für diese Region zu wecken. Zur Zeit der Bürgerkriege (1970-1970) war sie in aller Munde, jetzt – wo der Friede aufgebaut werden soll, ist sie vergessen. Unter Christenmenschen darf niemand in Vergessenheit geraten.
Ein sechsköpfiges Team erarbeitet die Revista, von den Portraits der StipendiatInnen bis zum Layout. Die Resonanz ist sehr positiv. Unsere „Korrespondenten“ helfen bereitwillig mit. Mittlerweile ist die Revista 10 (Pfingsten 2015) in Vorbereitung. Die Revista trägt auch unsere Bitten um Zustiftungen und Stipendien zum Stiftungszweck weiter. Jede Ausgabe der Revista erbringt etwa 4.000 € (Pfingstausgabe) bzw. 10.000 € (Weihnachten) an Spenden. Ich bedanke mich bei allen, die daran mitwirken. Damit komme ich zu Punkt
5. Dank für gute Zusammenarbeit
Die gute Entwicklung der Stiftung im Berichtsjahr ist in erster Linie all denen zu verdanken, die zu ihrem Wachstum durch Zustiftungen, Kollekten und Spenden zum Stiftungszweck beigetragen haben. Der Dank wird in persönlichen Briefen an die Spenderinnen und Spender mit Auszug aus Stiftungs- bzw. Spendenbuch sowie mit der steuerlich absetzbaren Spendenquittung zeitnah zum Ausdruck gebracht.
Es gab auch im vergangenen Jahr wieder bei Hochzeiten und Geburtstagen eine ganze Reihe von persönlichen Sammlungsaktionen, für die wir sehr dankbar sind. Bei solchen Anlässen kann mit der Revista gutes Informationsmaterial der Stiftung bereitgestellt werden. Ich bitte die Mitglieder der Gremien, auf diese Möglichkeit in ihren Kreisen aufmerksam zu machen.
Auch erreichten uns einige größere Spenden aus Nachlässen. Hier wirkt ein segensreicher Impuls, der jungen Menschen zugutekommt, über den Tod hinaus.
Die positive Entwicklung verdankt sich aber auch der engagierten Mitarbeit zahlreicher FreundInnen und Unterstützer dieser Stiftungsarbeit. Ihnen allen – Vollständigkeit ist nicht gewährleistet – sei explizit herzlicher Dank gesagt für die gute Zusammenarbeit in den verschiedenen Bereichen:
- Zentralamerika: Victoria Cortez, Medardo Gómez, Melvin Jiménez, Hans Zeller.
- Mentor/innen: Helmut Köhler, Guadalupe Cortez (El Salvador), Katia Cortez,
Joachim Höring (Nicaragua), Xinia Chacon (Costa Rica), Michael Kemner (Honduras).
- Finanzen/Finanzamt/Vermögensverwaltung: Dieter Künzel (bis 31.3.2013) und Dr. Kai-Niclas Michels (ab 1.4.2013).
- Beratung/Stiftungsaufsicht: Wilhelm Popp.
- Mission EineWelt: Überweisungen/Abrechnung/Versand: Renate Hauerstein, Jochen Kronester, Hans Zeller, Peter Weigand und weitere MitarbeiterInnen von
MEW.
- Netzauftritt/Datenbank: Dr. Jürgen Löschberger, Ralf Schenk, Dr. Werner
Schramm, Iradj Teymurian, Ingrid Keil, Tobias Döbrich
- Revista Informativa: Annette Döbrich, Ingrid Keil, Dieter Knauer, Beth Shaw, Dr. Ernst Quester, Dr. Wolfgang Döbrich.
Erweiterter Redaktionskreis: Dr. Martin Hoffmann, Joachim Höring, Michael Kemner, Helmut Köhler, Gerhild Zeitner, Hans Zeller.
- ÜbersetzerInnen: Andreas Abelein, Dr. Susanne Apel, Lukas Barucha, Jakob Bihlmayer, Dolange Bridg-Zollbrecht, Barbara Brunner, Marieke Büschl, Christina
Dippon, Ligia Döbrich-Alfaro, Franziska Falk, Matthias Franz, Christoph
Hammerbacher, Ronja Höng, Helmut Köhler, Johannes Krug, Ramona Liebig,
Corinna Lobenwein, Ramona Löffler, Timo Manssen, Alexander Marx, Dora Meyer, Eva Meyer, Margarete Olbrich, Dr. Ulrike Purrer, Dr. Rafael Reitzig, Beate Riehl, Hannah Rößner, Eva Rosenstein, Lena Saenger, Thomas Steierer, Judith Wagner, Julia Williams.
- Gremien:
Vorstand: Wolfgang Döbrich – Vorsitzender, Fritz Schroth – stellvertr. Vorsitzender,
Dr. Heinrich Bedford-Strohm – ständiger Vertreter: Peter Weigand
Beirat: Dr. Jürgen Löschberger – Vorsitzender, Ralf Schenk – stellvertr. Vorsitzender (offizielle Funktion bis Mai 2014, danach amtierend), Annette, Simon, Tobias und Dr. Wolfgang Döbrich, Dr. Christoph Foerst, Dr. Christoph Jahnel, Ingrid Keil, Dieter Knauer, Prof. Dr. Achim Krämer, Dr. Kai-Niclas Michels, Prof. Dr. Andreas Nehring, Eberhard Schmolz, Dr. Werner Schramm, Cornelia Stein, Hans Zeller.
Nachruf
Ich möchte diesen Jahresbericht nicht schließen, ohne dankbar an zwei treue Förderer unserer Stiftung zu denken, die im vergangenen Jahr nach langer Krankheit verstorben sind: Dietfried Laszka und Prof. Dr. Oscar Vadillo. Der Künstler Dietfried Laszka war von Anfang an dabei, durch seine freundliche und humorvolle Art von vielen geschätzt. Prof. Oscar Vadillo hat jahrelang unsere Feste durch sein Flügelspiel bereichert. Als Peruaner war er auch in seiner Heimat sehr bekannt, organisierte jahrelang die Opernfestspiele in Lima. Ich durfte am 28. November in Starnberg die
Trauerrede halten. Gern kann ich sie Interessenten, die etwas mehr über diesen
begnadeten Künstler wissen wollen, zur Verfügung stellen. Wir halten beide Förderer und Freunde unserer Stiftung in ehrendem Gedenken.
Feldafing, 11. Februar 2015 gez. Wolfgang Döbrich, Vorsitzender