Stiftungsfest am 1. Januar 2024 |
Stiftungsfest am 1. Januar 2024
2004-2024: Die Stiftung wird 20 Jahre alt – und mit ihr einer der Gründer, Dr. Wolfgang Döbrich, 80 Jahre. Wir feierten ein Doppelfest – zunächst in der Friedenskirche und im Gemeindehaus Starnberg (10:30 Uhr bis 14:30 Uhr) mit eher familiär-freundschaftlichem Charakter, am Nachmittag im Gemeindehaus Pöcking von 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr und Abschluss mit dem Neujahrsgottesdienst in der Heilig Geist-Kirche als öffentlicher Einladung. Am Vormittag gab es unterhaltsame Beiträge aus Familie und Freundeskreis, am Nachmittag stand im Mittelpunkt ein Vortrag von Dr. Hermann Vorländer, dem Gründungsdirektor von Mission EineWelt zum Thema „Weltweite Ökumene unter Einbeziehung der aktuellen Situation im Nahen Osten“.
Vorländer war in den 1970 er Jahren zusammen mit seiner Frau Dorothea Theologie-Dozent an der „Near East School of Theology“ in Beirut. Seither verfolgt er die Entwicklung im Nahen Osten – „Israel-Palästina-benachbarte Staaten“ – mit aufmerksamem Interesse. Er zeichnete die geschichtliche Entwicklung dieser Region seit den Zeiten des Alten Testaments nach und vertrat den Standpunkt, dass alle Beteiligten – Juden, Palästinenser, Araber – berechtigte geschichtliche und religiöse Interessen in dieser Region haben und eine Lösung nur im geduldigen Ausgleich zwischen allen Beteiligten zu finden ist.
Erschwerend kommt hinzu, dass seit dem Zerfall des osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg alle europäischen Mächte wie Großbritannien und Frankreich – besonders auch Deutschland mit seiner historischen Schuld gegenüber den Juden – und die internationalen Großmächte USA, Russland und China sowie die regionalen Mächte Türkei, Syrien, Iran, Irak, Ägypten, Saudi-Arabien sowie die Golfstaaten eigene Interessen in dieser Region vertreten. So entstand um ein kleines Land vom Jordan bis zum Meer (das Kernland ist etwas größer als Hessen) ein Interessenknäuel, dessen Entwirrung gegenwärtig kaum vorstellbar ist.
Es geht auch hier letztlich um Menschen im globalen Süden, die gegenüber den Menschen im Norden, die eine historische Periode des Wohlstands erleben, einen eigenen Interessenausgleich fordern. Unsere Stiftung versucht, einen kleinen Faden des globalen Interessenknäuels aufzugreifen, in Zentralamerika Gutes zu tun und jungen Menschen eine Perspektive für Arbeit und Leben zu verschaffen. Den Dank der zentralamerikanischen lutherischen Kirchen überbrachte Dr. Tito Gómez im Namen seines Vaters Dr. Medardo Gómez, Bischof der lutherischen Kirche in El Salvador. Auch sorgte er für die musikalische Ausgestaltung des Festes.
Dr. Jürgen Löschberger, der Vorsitzende des Beirats, verwies anhand unseres Jubiläums-Drucks auf Geschichte und Entwicklung der Stiftung, die der Starnberger Merkur in einem umfangreichen Artikel mit der Überschrift „200 Stipendien in 20 Jahren“ zusammenfasste. Der Merkur berichtete auch über das Jubiläum unter dem Thema „Perspektive für fast 200 junge Leute“. Das Fest endete für die ca. 75 Teilnehmer mit dem Neujahrsgottesdienst der Gemeinde, in dem Prädikant Ralf Schenk, Organist Professor Frieder Lang, Mesnerin Beate Deyerl und Wolfgang Döbrich zusammenwirkten.
Wolfgang Döbrich
Vorländer:, Weltweite Ökumene unter Einbeziehung der aktuellen Situation im Nahen Osten