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Mario Leiva


 
 
Vorname :
 Mario
Land :
 Nicaragua
Geburtsjahr :
 1986
Angestrebtes Bildungsziel :
 Abschlussarbeit +Examen (Ilc. Systemas)
Beginn der Förderung :
 2009
Beendigung der Ausbildung:
 2009

 

Auszug aus Revista 3/ 2011

Mein Name ist Mario César, ich bin 25 Jahre alt und von Beruf Informatik-Ingenieur. Vor 13 Jahren lernte ich die lutherische Kirche in Nicaragua "Fe y Esperanza" in einer ländlichen Gemeinde in Managua (Casimiro Sotelo) kennen. Zu der Zeit war ich in der 1. Klasse des Gymnasiums. Meine Familie besteht aus meinem Großvater, meiner Mutter, meinem älteren Bruder und meiner jüngeren Schwester. Meine Jugend war sehr beeinflusst durch die Migration meiner Mutter nach Costa Rica, wo sie wie tausende Nicaraguaner auf der Suche nach besseren Beschäftigungsmöglichkeiten war. Dies tat sie unter Leiden, Diskriminierung und Gewalt, die ihr Leben dort sehr schwer und gefährlich machten. Zwei Jahre später zog mein Bruder auf der Suche nach einem besseren Leben mit der Familie des Vaters nach Mexiko. Mit 16 Jahren war ich also für meine Familie verantwortlich, für den Großvater mit 81 Jahren und meine zwölfjährige Schwester. Ich danke Gott, dass meine Mutter mich in der Kirche ließ, in der Jugendarbeit, einen Ort, in dem ich die Liebe Gottes spürte, ausgedrückt durch die Liebe meiner Brüdern und Schwestern, die mich umgaben und mit denen ich nun meinen Glauben in Gemeinschaft lebe. Innerhalb der Jugendpastoral fand ich einen Platz, um meine Jugend zu leben, einen Raum, den ich außerhalb der Kirche nicht fand. Dank der mir auferlegten Verantwortung war es für mich auch ein Ort der Ausbildung, wo ich Fehler machen und durch Selbstkritik und Kritik der Gruppe wachsen konnte. Wenn ich in dieser schwierigen Zeit meines Lebens nicht in der Kirche gewesen wäre, wäre ich heute vielleicht eine asoziale Person. Es wäre es mir nicht möglich gewesen, die Ziele und Träume meiner Kindheit zu erfüllen. Die Kirche ermutigt ständig ihre Mitglieder zu lernen. Durch sie erhielt ich ein Stipendium für die Evangelische Universität in Nicaragua. Dieser große Segen Gottes schloss die Befreiung von den monatlichen Gebühren von 55 USD ein, die die Universität für das Studium der Informatik erhebt. Während meiner Studienzeit übernahm ich in der Kirche die Verantwortlichkeiten, die mit meiner Karriere zu tun hatten: die Computer, das lokale Netzwerk, die Webseite der Kirche etc.. Es ist ein Weg, um die Kirche zu unterstützen, um denen etwas zurückzugeben, denen ich meine Ausbildung zum Aufbau meiner Zukunft zu verdanken habe. Nach 10 Jahren, in denen ich in der Kirche als Mitglied der Jugendpastoral und als Laienpastor in der Seelsorge arbeitete, nach Beendigung meiner weltlichen Ausbildung und während des Abschlusses als Lizentiat in Theologie, beschloss die Kirchenleitung meine Ordination zum Dienst an Wort und Sakrament. Die Zeremonie fand im Rahmen des 21. Jahrestags der Kirche, am 24. Juli dieses Jahres, statt. Heute diene ich der Kirche als Leiter des Büros für Kommunikation und Technologie, und gleichzeitig als ordinierter Pfarrer zweier Glaubensgemeinschaften im Norden Nicaraguas, La Carbonera und San Luis. Der Traum wäre fast gescheitert angesichts der Kosten, die mein Universitätsabschluss verursachte, ca. 1000 USD, eine Summe, die nicht nur für mich, sondern für jeden jungen Studenten der Mittel- und Unterklasse in Nicaragua schwer aufzubringen ist. Ein solcher Betrag ist eine Schuld mit dem Charakter eines Darlehens - auf die Gefahr hin, den Einsatz zu verlieren. Ich danke für die Unterstützung der Stiftung Döbrich, die mir über die Kirche die finanziellen Mittel zur Verfügung stellte, um meinen Abschluss zu machen. Vielen Dank Ihnen als Brüder und Schwestern in Christus. Mario César

Auszug aus Revista 13/ 2016

Ein Brief von Mario César Mein Name ist Mario César. Ich bin 30 Jahre alt. Beim Rückblick auf mein Leben kann ich bezeugen, dass Gott mir stets zur Seite stand durch seinen Heiligen Geist und die Persönlichkeiten, die ER mir bis zu diesem Augenblick auf meinen Lebensweg gestellt hat. Ich träumte schon immer von einer akademischen Karriere, aber als ich vor 16 Jahren die Lutherische Kirche von Nicaragua „Glaube und Hoffnung“ kennenlernte, erlaubte es mir meine sozial-ökonomische Situation nicht, eine akademische Ausbildung zu machen. Damals musste ich als junger Erwachsener angesichts einer schwierigen Familiensituation bestehen (mein Großvater war damals 90 Jahre und meine kleinere Schwester 10 Jahre). Ich war das Familienoberhaupt mit all den damit verbundenen Verpflichtungen und Konsequenzen. Für die lutherische Kirche war die Hochschulausbildung ihrer Mitglieder schon immer von besonders hohem Wert, um den Teufelskreis der Armut zu durchbrechen und der „Mission Gottes“ besser zu dienen. Sie gab mir die Gelegenheit, mit Hilfe eines Universitätsstipendiums der Döbrich-Stiftung zu studieren. In den Jahren meines Engagements in der lutherischen Kirche verspürte ich zunehmend die Berufung zum Pastor. Ich begann neben meinem Studium an der Universität parallel Theologie zu studieren ohne dabei die Verantwortlichkeiten in der Kirche oder gegenüber meiner Familie zu vernachlässigen. Jetzt bin ich ordinierter Pastor der lutherischen Kirche und gleichzeitig Ingenieur in IT-Technik für automatisierte Information (Informatik mit Spezialisierung in Analyse von Informationssystemen). Viele haben mich gefragt: „Was hat dein weltlicher Beruf mit Deinem Dienst in der Kirche zu tun?“ „Wie lassen sich Computer und die Tätigkeit als Pastor vereinbaren?“ Ich sage dann, dass ich ein Pastor bin, der sein an der Universität erworbenes Wissen dem Dienst der integralen kirchlichen Arbeit zur Verfügung stellt. Da die finanziellen Mittel der Lutherischen Kirche beschränkt sind, ist es schwierig, bei Computerproblemen die Dienste der Informatik-Spezialisten zu bezahlen. Gegenwärtig bin ich Pastor in der Gemeinde Los Trejos (Zentrale Zone). Außerdem bin ich Mitglied des Teams für die biblisch-theologische Bildung und Verantwortlicher für die Kommunikation der Kirche. Aufgrund meiner Lebenserfahrungen kann ich meinen jugendlichen Brüdern und Schwestern Zeugnis geben, dass Gott unter uns ist und uns begleitet. Mit seiner Hilfe und der Hilfe seiner menschlichen Mitarbeiter kann man getrost den Gefahren des Lebens (Drogen, Faulheit, zerrüttete Familien, Straftaten, wirtschaftliche Probleme etc.) widerstehen und im Leben vorankommen, selbst unter einem extremen äußeren sozialen Druck. Wie es im Evangelium von den zehn Leprakranken (Lukas 17,11-19) beschrieben steht, möchte ich zu den Dankbaren gehören, jemand sein, der seine Lebensgeschichte und die göttliche Intervention nicht vergisst und dabei anderen Hoffnung gibt. Mein Lebenszeugnis, meine Kenntnisse, Fähigkeiten und finanziellen Mittel werden immer für die zur Verfügung stehen, die eine Inspirationsquelle benötigen, um in diesem Leben, das Er uns gegeben hat, voranzukommen. In diesem Sinn möchte ich die Gelegenheit wahrnehmen, meinen Brüdern und Schwestern der Döbrich-Stiftung zu danken (auch wenn ich nicht viele von ihnen persönlich kenne). Danke dafür, dass sie es zugelassen haben, Werkzeuge Gottes zu sein, für mich und andere Jugendliche, die sich jetzt im Hochschulstudium befinden, und die sich bemühen, „Profis“ für den Dienst an Gott, ihrer Gemeinde und ihrer Familien zu werden. Gott segne Sie.

Block 918

Auszug aus Revista 17/ 2018

Was ist aus ihnen geworden? – Mein Name ist Mario Cesar, geboren in Managua, der Hauptstadt von Nicaragua, am 23. Mai 1986 - ich bin 31 Jahre alt. Wenn der Mensch dieses Alter erreicht, schaut er in der Zeit zurück, um das zurückgelegte Leben zu analysieren. Wenn ich mein Leben rückblickend überprüfe, kann ich bezeugen, dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus anwesend war und mich durch die Leitpersonen, die er in mein Leben gestellt hat, begleitet hat. Als ich die Lutherische Kirche in Nicaragua „Glaube und Hoffnung“ vor 16 Jahren kennenlernte, erlaubte es mir meine soziale und finanzielle Situation nicht, mich akademisch bilden zu können, weil meine damalige Rolle war, ein junger Erwachsener zu sein angesichts eines funktionsgestörten Zuhauses, bestehend aus einem greisen Großvater (seinerzeit 90 Jahre alt) und meiner jüngeren Schwester (damals 10 Jahre alt) Ich war ein Familienoberhaupt mit den damit verbundenen Folgen und Konsequenzen. Immer sind meine Träume gewesen, ein Universitätsstudium vollenden zu können und außerdem in der Lutherischen Kirche einen Gott nahe bei mir zu entdecken als sein Geschöpf, geschaffen nach seinem Ebenbild und Gleichnis. Ich konnte einen Raum finden, um meine Jugend im Licht Christi zu leben und die Chance, mit Hilfe eines Universitätsstipendiums der Döbrich-Stiftung zu studieren, weil die Lutherische Kirche besonderen Wert auf die akademische Ausbildung ihrer Mitglieder legt, als Schlüssel zur Durchbrechung des Armutskreises und zum besseren Dienst an der Sendung Gottes zu dienen. Aber das Projekt Gottes für mein Leben war so geplant, dass ich nicht nur ein weltlicher Fachmann wurde. Im Laufe der Zeit in der Lutherischen Kirche fühlte ich den Ruf zum Seelsorger und begann Theologie parallel zum Universitätsfach zu studieren, ohne meine kirchliche Verantwortung und zu Hause als Familienoberhaupt zu vernachlässigen. Ich erreichte immer hohe Durchschnittsnoten, was mir die Achtung meiner Dozenten gewann. Nun bin ich ein ordinierter Pastor der Lutherischen Kirche und ein Ingenieur für automatisierte Informationssysteme (Ingeniero en Sistemas de Información Automatizada) – ein Fachgebiet der Informatik in der Analyse der Informationssysteme. Viele haben mich gefragt: „Was hat das weltliche Studium, das Du erlernt hast, mit Deinem Amt als Pfarrer zu tun?“ „Wie verbinden sich die Computer mit der Seelsorge?“ Die Lutherische Kirche in Nicaragua „Glaube und Hoffnung“ ist eine Kirche im Dienst an den geistlich und wirtschaftlich Bedürftigsten, mit begrenzten Geldmitteln, so dass es schwierig ist, die Dienste von Computerfachleuten zu bezahlen, um die Probleme anzugehen, die auf der Ebene der Informationstechnologie auftreten. Ich kann sagen, dass ich ein Pastor bin, der das (durch Gottes Segen) an der Universität erworbene Wissen in den Dienst der integralen Seelsorge seiner Kirche stellt. Derzeit bin ich Pastor der Kirchengemeinde „Los Trejos“ (Zona Central), Mitglied des biblisch-theologischen Ausbildungsteams und Verantwortlicher für die Kommunikation der Kirche. Aufgrund meiner Lebenserfahrung kann ich meinen jungen Brüdern und Schwestern bezeugen, dass Gott unter uns ist und uns begleitet, mit seiner und seiner menschlichen „Mittelsleute“ Hilfe können sie den Gefahren des Lebens (Drogen, Faulenzerei, gestörtes Zuhause, Kriminalität, finanzielle Probleme, usw.) widerstehen und auch unter extremem äußeren sozialen Druck vorankommen. Wie uns das Lukasevangelium erzählt – in seinem Bericht über die zehn Leprakranken (Lk. 17, 11-19) – , wünsche ich mit der Hilfe Gottes ein dankbarer Leprakranker zu sein, der seine Lebensgeschichte und das göttliche Eingreifen in sie nicht vergisst, und die Realität in Hoffnung verwandelt. Meine Lebenszeugnis, mein Wissen, meine Fähigkeiten und meine Mittel werden immer denjenigen Geschöpfen Gottes zur Verfügung stehen, die eine Quelle der Inspiration benötigen, um ihren Fortschritt in diesem Leben weiterzuführen, das Er uns gegeben hat. In diesem Sinn möchte ich die Gelegenheit nutzen, meinen Brüdern und Schwestern der Döbrich-Stiftung (auch wenn ich viele von ihnen nicht persönlich kenne) dafür zu danken, dass sie Werkzeuge der Hilfe unseres Gottes für mich und andere Jugendliche sind, die jetzt ihr Studium machen und darum kämpfen, Fachleute im Dienste Gottes, ihrer Gemeinschaft und ihrer Familien zu werden. Gott segne sie!