Fernando José |
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Vorname : | Fernando José |
Land : | El Salvador |
Geburtsjahr : | 1994 |
Angestrebtes Bildungsziel : | Kommunikationswissenschaften |
Beginn der Ausbildung : | 2011 |
Erfolgreiche Beendigung der Ausbildung: | 2017 |
Fernando José, der Bruder von Linda Xochil, wird 20 Jahre alt. Er bewirbt sich um das
Stipendium und nimmt am Treffen teil. Seine Mutter ist alleinerziehend. Fernando
studiert Kommunikationswissenschaften und glaubt, dass er den richtigen Studiengang
gewählt hat. Er sagt auf Deutsch „willkommen“ und „guten Tag“ zu uns. Er ist bereits im
3. Studienjahr und hat als Schwerpunkt „Kommunikation Radio“ gewählt, interessiert sich
aber auch für Pressewesen und Fotografie. Das Radio wird hier über Wellen, aber auch
übers Internet verbreitet. Was ihn besonders reizt an dem Studium: er erhält eine breite
Ausbildung und damit viele Möglichkeiten, um weiter zu arbeiten bei Radio, Fernsehen
oder Zeitung. Sein großes Ziel ist es, Sportreporter eines internationalen Kanals zu werden.
Er ist stolz auf die Rolle, die die Kirche in der salvadorianischen Gesellschaft spielt, und
fühlt sich seiner Gemeinde sehr verbunden. Hier sorgt er für die audiovisuelle Dokumentation
verschiedenster Events.
Ich war immer daran interessiert, vor einem Publikum zu stehen, mich mit anderen zu unterhalten, mit anderen inn Beziehung zu treten. Ständig gibt es etwas Neues zu lernen. Jeder Kopf ist eine eigene Welt und jede Handlung verbindet, sei es wie wir uns kleiden, bis hin zum letzten Wort, das wir benutzen. Das Verständnis davon lässt mich neue Sachen ausprobieren.
In den nächsten fünf bis zehn Jahren möchte ich meine Studien in einem der Bereiche, die mich am meisten
interessieren, fortsetzen: dem Sportjournalismus. Seit ich mein Studium begonnen habe, ist mir das aufgefallen, und währenddessen hat sich mein Wunsch nur verstärkt.
Ich bin Mitglied der Gemeinde „Cristo Libertador“ in Nahualapa und ich engagiere mich, indem ich sie in der
Medienarbeit unterstütze: Fotos, Videos und Audio-Medien, die dazu dienen, die Kommunikation mit den Schwestergemeinden aufrechtzuerhalten. Dieses Jahr hatte ich die Möglichkeit, mein erstes Video zu verwirklichen, das sich mit der Aushändigung von Stipendien an Kinder in der Gemeinde beschäftigt. Es war eine verblüffende Erfahrung, in der ich das Glück aufgezeichnet habe, das die Kinder und die helfenden kirchlichen Mitarbeiter spürten. Gerade arbeite ich an einem zweiten Video, das sich der Zusammenkunft widmet, die die Gemeinde mit der Delega-tion einer Schwestergemeinde hatte. Außerdem habe ich
an der Zusammenstellung verschiedener Fotos während kirchlicher Veranstaltungen teilgenommen. Besagte Fotos werden in verschiedenen Berichten verwendet, die von der Kirchenleitung verschickt werden.“
Fernando Rodriguez ist ehemaliger Stipendiat der Döbrich-Stiftung. Das Gespräch fand am 4.7.2021 am Rande unseres Sommerfests statt, und zwar auf Deutsch, das der 27-jährige Master-Student der Universität Erlangen mittlerweile fast perfekt beherrscht. Die Fragen stellten Ingrid Keil und Ernst Quester.
Welches Studienfach hast du denn gewählt?
In El Salvador habe ich ein Studium der Kommunikationswissenschaften mit dem Bachelor abgeschlossen. Ich studiere nun in Erlangen das Fach „Die Amerikas“. Das ist Interamerikanistik, es geht um die Zusammenhänge von Literatur, Geschichte, Wirtschaft und Politik. Mein Schwerpunkt ist der Bereich „Internationale Beziehungen“. Besonders interessieren mich Integrationssysteme wie die SICA, eine Abkürzung für „Sistema de la Integración Centroamericana“. Es gibt sie seit 1991. Derzeit sind acht
Länder Vollmitglied: Belize, Costa Rica, Dominikanische Republik, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Panama.
Welche Ziele verfolgst du mit deinem Studium?
Meine Masterarbeit dreht sich um wichtige Probleme Mittelamerikas, nämlich die Migrationskrise und die aktuelle Pandemie. Ich hoffe auf einen Job in Verbindung mit El Salvador. Aber es wird nicht leicht sein, dort eine geeignete Stelle zu finden.
Warum studierst du in Europa und speziell in Erlangen?
Von der Erlanger Universität gibt es viele Bezüge nach Lateinamerika. Außerdem ist die Europäische Union in Fragen der Integration eine wichtige Referenzgröße. Aber es ist natürlich schwierig, etwa die europäischen Maßnahmen gegen die Pandemie nach Mittelamerika zu übertragen. Bei uns ist kein Lockdown möglich. Die Leute müssen jeden Tag ihr Zuhause verlassen, um ihr Auskommen zu
verdienen.
Und wie finanzierst du dein Studium?
Was heißt denn auf Deutsch „milagro“ ... ach ja, es ist ein Wunder: Ich erhalte ein Stipendium von Mission EineWelt, und bis zum Herbst soll ich mein Studium abgeschlossen
haben.
Vielen Dank für das Gespräch, und unsere besten Wün-
sche für den Abschluss!