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Donal Antonio

   
Vorname :  Donal Antonio
Land :  El Salvador
Geburtsjahr :  1978
Angestrebtes Bildungsziel :   Promotion zum Lizentiaten der Theologie (Lic. Teol.)
Beginn der Förderung :   2009
Beendigung der Ausbildung  :   2011

 

Auszug aus Revista 1 /2010

…ich lernte meine Zeit zu organisieren zwischen meinem Studium, meiner Arbeit, meiner Familie und meiner Gemeinde „Apostoles de Cristo“. Ich arbeite mit Jugendlichen im Familienprogramm Gesundheit, integrale Heilung und VIH/AIDS in den Mikroregionen Nord und Süd unserer Kirche
…Wir kooperieren mit anderen religiösen Gruppen und Schulen zu diesem Thema. Seit September arbeiten wir am Handbuch „Acompañando a la comunidad“ (Die Gemeinde begleiten) über die Antwort der Basisgemeinden angesichts der Stigmatisierung und Diskriminierung von VIH/AIDS.
…ich hoffe und bete zu Gott, dass Sie mir weiter helfen, damit ich mein Theologiestudium beenden kann.„ 

Auszug aus Revista 3 /2011

Donal ist ein seit 2009 geförderter Student der Döbrich-Stiftung und hofft bis Ende 2011 sein Theologiestudium mit der Graduierung abschließen zu können.
Er wuchs im Westen El Salvadors, im Departament Ahuachapan in der Nähe des Dorfes Guaymango auf. Bis heute zählt diese Region zu den ärmsten Regionen des Landes. Als Jüngster der Familie war er der Letzte, der zur Schule geschickt werden konnte. Seine Eltern, einfache Landarbeiter, legten Wert auf die Ausbildung ihrer Kinder, aber eben schön der Reihe nach, und so war Donal bereits 11 Jahre alt als er mit der 1.Klasse beginnen konnte.
Er schaffte den Hauptschulabschluss, wollte aber das Abitur machen, weil er sich ein Arbeitsleben auf dem Land nicht vorstellen konnte (zumal er unter Hautproblemen litt). Ein Verwandter besorgte ihm Arbeit in einer Eisenwarenhandlung, so konnte er etwas Geld verdienen und seine Weiterbildung finanzieren. Montag bis Freitag Arbeit, Samstag und Sonntag Schule.
Zur lutherischen Kirche hatte Donal schon als Kind Kontakt. Ende 2000, nach dem abgelegten Abitur fand er vorübergehend Arbeit als „Mann für alles“ beim Umbau des heutigen Verwaltungsgebäudes (Obispado) der lutherischen Kirche in El Salvador. Er blieb in San Salvador, bewohnte und „bewachte“ das ehemalige Verwaltungshaus in der Nähe der Kirche „Resurrección“, lernte die Jugend dieser Bischofskirche kennen, engagierte sich und war von 2002 bis 2009 aktives Mitglied des nationalen Jugendrates.
Kinder- und Jugendarbeit liegen ihm sehr am Herzen, er arbeitete ehrenamtlich ab 2004 in der Gemeinde „Apóstolo de Cristo“ in Apopa mit, verantwortlich für das Jugendprogramm. Während einer Jugendfreizeit lernte er seine heutige Frau kennen, ein erstes Kind kündigte sich an....
Donal studiert Theologie, ungeachtet aller „Widrigkeiten“. Die vielen positiven Erfahrungen in der lutherischen Kirchen motivierten ihn, auch wenn Bischof Gómez ihm abriet: „studiere lieber was anderes, ich kann nicht versprechen, dass du bei uns als Pfarrer arbeiten und ein Gehalt bekommen kannst“.
Die Studienjahre waren alles andere als einfach. Seine geringen Einkünfte reichten kaum für die Familie, von den Kosten für die Universität, ca. 100 Dollar monatlich, ganz zu schweigen. Donal kämpft, findet Privatpersonen, die ihm ab und zu mit kleinen Beträgen weiterhelfen, findet eine neue Arbeit in der Kirche als Bote, verdient ein klein wenig mehr und wird in die Döbrich-Stiftung aufgenommen.
Die Kosten für die Universität kann er dadurch zum großen Teil abdecken – eine Riesenerleichterung für ihn und die Familie. Nun ist er im letzten Jahr seines Studiums, arbeitet an der Facharbeit – die Zielgerade ist erreicht.
Er hat Pläne, will sich Arbeit suchen, um seine Familie ernähren zu können, und dann ehrenamtlich als Pfarrer sein Wissen, seine Erfahrung in einer Gemeinde einbringen. Er weiß ja, bezahlte Pfarrerstellen in der lutherischen Kirche El Salvadors gibt es kaum, aber das tut seinem Engagement keinen Abbruch.
Waltraud und Helmut Köhler
Interview von Inmer Martínez durch Diakon Michael Kemner
Wie ist deine familiäre Situation und was bedeutet dies für dein Studium?
Die finanzielle Situation meiner Familie ist nicht besonders gut, denn meine Mutter ist Hausfrau und mein Vater Tagelöhner. Das wenige, das er verdient, brauchen wir für Lebensmittel und andere Dinge, die in unserem Haushalt mit sieben Kindern nötig sind. Studieren bedeutet für mich, mein Bestes zu geben, um meine Gemeinschaft voranzubringen und mich als Mensch weiterzuentwickeln.
Was ist deine Motivation, für die Iglesia Cristiana Luterana de Honduras (ICLH) zu arbeiten?
Meine Motivation für die Arbeit in der ICLH ist die Liebe zu Gott. Außerdem kann ich vielen Jungen und Mädchen helfen, dass ihre Realität anders wird als die, in der das honduranische Volk heute lebt. Mit den Jugendlichen arbeiten wir intensiv in den Themenbereichen: Schutz und Aufrechterhaltung der Umwelt, HIV/AIDS, Selbstwertgefühl und zwischenmenschliche Beziehungen sowie Hygiene. Auch organisieren und gestalten wir jeden Samstag die Gottesdienste.
Was sind deine Träume und Hoffnungen?
Mein Zukunftstraum ist, mein Staatsexamen in Krankenpflege abzuschließen. Ich hoffe, dass ich in Zukunft meinen Beruf ausüben und einmal ihre Stiftung kennenlernen kann, um Ihnen für alles zu danken.
Was heißt es in Honduras zu studieren?
Es ist notwendig zu studieren, denn die Konkurrenz um einen Arbeitsplatz ist hier groß und wenn man nicht das Niveau einer Fachschulausbildung vorweisen kann, bekommt man nie Arbeit. Das ist in ganz Zentralamerika gleich, denn die Arbeitslosigkeit ist hoch. Studieren ist der beste Weg, der extremen Armut zu entfliehen, in der wir uns befinden. In Honduras sind die Armen ärmer und die Reichen reicher und nur, wenn wir uns ausbilden, können wir das ändern.
Wie siehst du die Funktion der Kirche in Honduras?
Sie ist exzellent, denn wir sind eine Kirche, die nicht aus- sondern einschließt. Wir setzen uns für Gerechtigkeit und Wahrheit ein, die das Volk unterstützt. Zurzeit arbeitet die Kirche viel mit Kindern und Jugendlichen, auch im sozialen Bereich. 

Auszug aus Revista 4 /2012

Liebe Brüder und Schwestern,
möge Gott Sie und alle Brüder und Schwestern segnen, die es möglich machen, dass dieses Stipendienprogramm
Wirklichkeit geworden ist, vor allem für junge Menschen, die nicht den finanziellen Rückhalt haben, den Wunsch nach einem besseren Leben für sich und ihre Familien zu erfüllen und damit auch der Gesellschaft zu dienen.
Mit Hilfe dieses Programms können viele Jugendliche ihren beruflichen Traum erfüllen. Sie entwickeln zugleich ein
soziales Bewusstsein, sich dort zu engagieren, wo sie ihre Arbeit anbieten können.
Die Lizentiaten-Abschlussarbeit wurde zusammen mit Mauricio Escalante verfasst. Der Titel der Abschlussarbeit
lautet: „Die Gnade – Dialog zwischen der Rechtfertigung durch Glauben und Werk“. Die Gnade ist der Mittelpunkt
der christlichen Lehre. Es ein einfaches und doch schwieriges Thema, weil man beweisen muss, dass wir Menschen aus der Gnade Gottes sind. Die Gnade ist der Mittelpunkt der christlichen Lehre. Wir finden sie in der Rechtfertigung durch den Glauben. Sie ist universal für alle, wir sind geschaffen aus dem
Seinsgrund der Gnade. Grundlage unserer Arbeit war Römer 3,24. Ich fühle mich sehr mit meiner Kirche verbunden. Ich will ihr dienen soweit es in meiner Macht liegt. Ich hoffe, Revda. Vilma Rodriguez unterstützen zu können in der Ausbildung unserer Katecheten und Evangelisten. Meine Familie ist stolz darauf, dass wir den Abschluss gemeinsam erreicht haben. So Gott will, denke ich nicht hierbei stehen zu bleiben. Mein Ziel ist es, zusätzlich Sozialarbeit zu studieren, weil das ein Beruf ist, der meine Arbeit als Pastor vervollständigt. Er unterstützt die Gemeinden aus der Sicht der Gemeindediakonie. Mir ist bewusst, dass ein Pastor einen weiteren Beruf haben muss, um sich ernähren zu können. Das Ganze würde nur zweieinhalb Jahre mehr bedeuten. Ich hoffe auf das Einverständnis unseres Bischofs Medardo Gómez.