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Inmer Alberto

 http://doebrich-stiftung.de/media/Bilder_Stipendiaten/33-Inmer.jpg  
Vorname :   Inmer Alberto
Land :   Honduras
Geburtsjahr :   1983
Angestrebtes Bildungsziel :   examinierter Krankenpfleger
Beginn der Förderung :   2010
Beendigung der Ausbildung  :   2016

 

Auszug aus Revista 1/ 2010

Unsere Mentorin Josefina schreibt: Inmer stammt aus einer sehr armen Familie, die in der Gemeinde Chacalapa nahe La Ceiba lebt. Er ist 26 Jahre alt und will ein Fachhochschulstudium der Pflegewissenschaften im regionalen Universitätszentrum des Nordens absolvieren. Wegen der knappen finanziellen Mittel seiner Familie kann er von ihr keine Hilfe für sein Studium bekommen. Jedoch hat er große Anstrengungen gemacht, um seine Studien zu beginnen. In diesem Jahr hat er schon 7 Fächer bestanden. Außerdem ist er sehr engagiert in seiner Gemeinde und in seiner Kirche. Er ist verantwortlich für die Gemeinde in Chacalapa.

„…Ich bitte um Ihre Hilfe, um meine Studien beenden zu können. Ich gehe im zweiten Jahr an die Universität, aber ich habe nicht das nötige Geld, um mein Studium zum Abschluss zu bringen. Für Ihre Unterstützung werde ich Ihrer Stiftung immer dankbar sein.„

 

Auszug aus Revista 3/ 2011

Interview durch Diakon Michael Kemner

Wie ist deine familiäre Situation und was bedeutet dies für dein Studium?Die finanzielle Situation meiner Familie ist nicht besonders gut, denn meine Mutter ist Hausfrau und mein Vater Tagelöhner. Das wenige, das er verdient, brauchen wir für Lebensmittel und andere Dinge, die in unserem Haushalt mit sieben Kindern nötig sind. Studieren bedeutet für mich, mein Bestes zu geben, um meine Gemeinschaft voranzubringen und mich als Mensch weiterzuentwickeln.

Was ist deine Motivation, für die Iglesia Cristiana Luterana de Honduras (ICLH) zu arbeiten?Meine Motivation für die Arbeit in der ICLH ist die Liebe zu Gott. Außerdem kann ich vielen Jungen und Mädchen helfen, dass ihre Realität anders wird als die, in der das honduranische Volk heute lebt. Mit den Jugendlichen arbeiten wir intensiv in den Themenbereichen: Schutz und Aufrechterhaltung der Umwelt, HIV/AIDS, Selbstwertgefühl und zwischenmenschliche Beziehungen sowie Hygiene. Auch organisieren und gestalten wir jeden Samstag die Gottesdienste.

Was sind deine Träume und Hoffnungen?Mein Zukunftstraum ist, mein Staatsexamen in Krankenpflege abzuschließen. Ich hoffe, dass ich in Zukunft meinen Beruf ausüben und einmal ihre Stiftung kennenlernen kann, um Ihnen für alles zu danken.

Was heißt es in Honduras zu studieren?Es ist notwendig zu studieren, denn die Konkurrenz um einen Arbeitsplatz ist hier groß und wenn man nicht das Niveau einer Fachschulausbildung vorweisen kann, bekommt man nie Arbeit. Das ist in ganz Zentralamerika gleich, denn die Arbeitslosigkeit ist hoch. Studieren ist der beste Weg, der extremen Armut zu entfliehen, in der wir uns befinden. In Honduras sind die Armen ärmer und die Reichen reicher und nur, wenn wir uns ausbilden, können wir das ändern.

Wie siehst du die Funktion der Kirche in Honduras?Sie ist exzellent, denn wir sind eine Kirche, die nicht aus- sondern einschließt. Wir setzen uns für Gerechtigkeit und Wahrheit ein, die das Volk unterstützt. Zurzeit arbeitet die Kirche viel mit Kindern und Jugendlichen, auch im sozialen Bereich.

 

Auszug aus Revista 5/ 2012

Liebe Unterstützer der Döbrich-Stiftung, der Friede Gottes möge mit Ihnen allen sein und Segensregen mögen sich über jeden und jede von Ihnen ergießen. Mir ist es eine große Freude, Ihnen diesen kurzen Studienbericht schicken zu können. So kann ich Sie über meine Fortschritte als Stipendiat Ihrer Stiftung informieren.
Zu Beginn möchte ich Ihnen berichten, dass ich in der ersten Periode von 2012 fünf Kurse belegt habe, die ich alle bestanden habe. Sie können die Noten in der Tabelle sehen, die ich Ihnen mitgeschickt habe. In der kurzen Zwischenperiode konnte ich nicht studieren, da mir im Matrikulationssystem keine Kurse gewährt wurden. Dies ist Reformen im System der Universität zuzurechnen, aber im Vertrauen auf Gott hoffe ich, dass ich in dieser dritten Periode, die am 30. Juli beginnt, die vier Kurse belegen kann, die ich abschließen möchte, damit ich vorankomme.
Wenn Sie die Tabelle anschauen, können Sie sehen, dass ich in zweieinhalb Jahren 30 Kurse abschließen konnte. Dies macht mich sehr stolz, besonders, weil ich es wirklich zu schätzen weiß, dass Sie mir die Möglichkeit geben, mich in meinem Leben auszubilden, damit ich eines Tages von Nutzen für meine Gesellschaft sein kann. Beiliegend finden Sie die Noten der fünf Kurse, die ich in diesem Semester belegt hatte.
Die Kurse, die ich im neuen Semester belegen werde, sind Krankenpflege und Gesellschaft 2, Gesundheitsuntersuchungen,
menschliche Physiologie 2 und Epidemiologie 2. Ich hoffe auf Ihre Unterstützung vorab zählen zu können, damit ich mich in die Kurse immatrikulieren kann, danke.

Was die Kirche betrifft, möchte ich Ihnen berichten, dass ich weiterhin als Koordinator der Pastoralgruppe (equipo pastoral) des Missionspunktes „Gott ist Liebe“ der Gemeinde Chacalapa fungiere.
Ich versuche an der Seite von Pastor Diakon Michael Kemner zu arbeiten und bereite mich auch in der ICLH darauf vor, damit ich eine bessere Arbeit in der Kirche leisten kann. Ich würde mich so freuen, wenn ich Ihnen Fotos von unserer Arbeit schicken könnte, aber leider haben wir keine Kamera dafür. Aber ich möchte Ihnen sagen, dass wir Schritt für Schritt voranschreiten.
Zurück zur Mitgliedschaft: es ist mir eine große Freude, ein Mitglied unserer Kirche sein zu dürfen und vielen Kindern und Jugendlichen helfen zu können, damit sie voranschreiten und das Wort Gottes kennenlernen. Ich wurde dazu befähigt, ein Leiter meiner Gemeinde zu sein und ich hoffe, dass mein „Missionspunkt“ eines Tages „Gemeinde“ wird, obgleich unsere Gottesdienste noch unter freiem Himmel stattfinden, weil wir auch keine Kirche haben, in der wir uns versammeln können. Deshalb fasse ich allen Mut, Sie zu fragen, ob nicht Sie als Stiftung in irgendeiner Weise etwas in die Wege leiten könnten, um uns zu helfen, dass wir als pastorales Team unseren eigenen Versammlungsort bauen können. Vielleicht können Sie Ihr Sandkörnchen beisteuern, damit unser Traum Realität wird.
Gut, ich möchte Ihnen für all Ihre großzügige Hilfe danken, damit mein Traum, mich zu bilden, Realität werden kann. Danke dafür. Ich von meiner Seite bin sehr glücklich über all Ihre Hilfe. Ich möchte auch der Person danken, die mir durch die Stiftung hilft, mein Zimmer zu zahlen. Dank sei dieser Person und Ihnen, denn so habe ich einen Ort, an dem ich mich ruhig aufhalten kann. Ich danke allen und hoffe, dass Sie mir weiterhin helfen können, bis ich mein Studium beendet habe. Ich hoffe, dass Gott Sie immer segnen möge und verabschiede mich von Ihnen in einer großen brüderlichen Umarmung.
Mit Segenswünschen von Ihrem Bruder und Freund Inmer Friede und Liebe für die ganze Menschheit

 

Auszug aus Revista 9/ 2014

 

Im Moment ist Inmer der einzige Student in Honduras. Die Eltern leben noch in seinem Geburtsort Chacalapa.
Inmer hat eine Schwester und zwei Brüder. Er selbst ist ein sehr positiv denkender Mensch, der große Tatkraft entwickelt. Er möchte nicht nur sich, sondern auch seine Kirche und sein Land voranbringen.

Inmer studiert zielorientiert in La Ceiba an der URLA, um Krankenpfleger zu werden. Wir trafen Inmer im Frühjahr 2014 in La Ceiba an der Universität, wo er uns stolz herumführte. Er wird sein Studium im Jahr 2015 abschließen. Da die 65 km Fahrt nach Chacalapa zwei Stunden dauert, muss er während des Semesters in La Ceiba wohnen. Bei einer Familie, die er kennt, bekam er gegen Bezahlung das Zimmer des ältesten Sohnes, der z. Zt. in Amerika ist. Er braucht demnächst ein höheres Stipendium,da die URLA privatisiert worden ist – nun zwar mehr bietet, aber auch mehr Geld verlangt.

Inmer schreibt: „Mein Traum ist es, mein Studium schnell zu beenden und mit der Lizenz des Krankenpflegers abzuschließen, um damit vielen Leuten helfen zu können, die aufgrund der hohen Kosten für einen Arztbesuch in diesem Land keinen freien Zugang zur Gesundheitsversorgung haben. Ich liebe meine Mitmenschen so sehr, dass ich weinen möchte, wenn ich in den Krankenhäusern viele von ihnen sehe, die wegen Personalmangels nicht behandelt werden. Sobald ich ins Berufsleben einsteige, habe ich vor, sehr hart zu arbeiten, um denen zu helfen, die mich als Fachmann brauchen.“ Darüber hinaus hilft Inmer zuverlässig Diakon Kemner bei der pastoralen Arbeit und übernimmt Verantwortung für die Gemeinden von Chacalapa, Trujillo, Colon Honduras. „ Ich werde auch weiterhin hart arbeiten, wie ich es jetzt mache, um meine Gemeinde voranzubringen, damit die ICLH in Honduras wächst. Die Aufgaben in der Kirche erscheinen mir gut, da sie nicht nur geistig helfen, sondern auch sozial.“

Ausschnitt aus Revista 10/ 2015

 

Inmer Alberto hat es nun geschafft, seinen Traum zu verwirklichen: Er konnte als „Lizentiat in Krankenpflege“ seine Ausbildung abschließen und hat damit die Voraussetzung, „vielen Leuten helfen zu können, die keinen freien Zugang zur Gesundheitsversorgung haben“.

Das hervorragende Abschlussdiplom erhält er allerdings erst, wenn er auch noch den letzten Abschnitt, das Jahr des Sozialen Dienstes, absolviert hat, das er im März 2015 begann. Inmer ist fünf Jahre lang einen schweren Weg gegangen, da er aus einer kleinbäuerlichen Familie mit vier Kindern in Chacalapa stammt, die ihn nicht weiter unterstützen konnte. Sein Heimatort ist 35 km von der Provinzstadt La Ceiba mit der Regionaluniversität entfernt. So war der Weg zu Krankenhaus und Uni lange Zeit ein Problem, bis er schließlich einen Förderer fand, der ein Untermietzimmer in La Ceiba fi nanzierte. Seine Berichte in verschiedenen Ausgaben der Revista zeigten, dass ihm beides wichtig war: die Ausbildung als Krankenpfleger und das Engagement als Jugendleiter und Laienpastor in seiner Heimatgemeinde und in La Ceiba. So ist er auch „Pastoraler Koordinator der `Christlich-Lutherischen Gemeinde Espíritu Santo´“ in Chacalapa.
Inmer liegen weiterhin die Gemeinden Chacalapa sowie Bufalo, Bonitillo und San Judas sehr am Herzen, in denen er Diakon Michael Kemner bei vielen Aktivitäten unterstützte. Das hat ihn so erfüllt, dass er am liebsten auch noch Theologie studieren würde. Er berichtet: „Wir haben große Anstrengungen unternommen, um unsere Gemeinden zu vergrößern, und ich hoffe, dass die Entwicklung so weitergehen wird. Ich sehne mich danach, eine Kirche in meinem Heimatort Chacalapa zu haben, wenn auch nur eine kleine, für unsere täglichen Zusammenkünfte. Darum bitte ich Gott.“ Aber Inmer weiß auch, „dass nicht nur ich einer Ihrer Stipendiaten bin und dass viele Jugendliche in diesem Land einen Anstoß brauchen, um ein Jemand im Leben zu sein und eine Chance für ihre Zukunft bekommen“. Er dankt allen Förderern von ganzem Herzen, „da ohne Ihre Hilfe und die Hilfe Gottes nichts von all dem möglich gewesen wäre“. 

 

Auszug aus Revista 23/ 2021

Inmer (HO)
Inmer ist 2010-2016 bei seiner Ausbildung zum examinierten Krankenpfleger von der Stiftung unterstützt worden. Seinerzeit hat er sein Studium mit großer Energie durchlaufen. Nun konnten wir über Diakon Michael Kemner wieder Kontakt mit ihm aufnehmen. Er schreibt:
Liebe Freunde der Doebrich-Stiftung,
ich sende Ihnen einen lieben Gruß aus der Ferne. Gott sei Dank geht es uns gut in dieser sehr schweren Zeit der Pandemie und, wie Sie wissen, bin ich an vorderster Front dabei.
Ich lebe derzeit mit meiner Frau und meiner Tochter, die jetzt 4 Jahre alt ist, in Roatan Bay Islands/ Honduras. Hier bekam ich vor dreieinhalb Jahren die Gelegenheit, im privaten Krankenhaus „Hospital Cemesa Roatán“ als Pflegedienstleiter zu arbeiten. Ich bin für den Bereich Kardiologie und für den Operationssaal zuständig. Es ist zwar nicht so gut bezahlt, wie man es erwarten würde, aber es ist eine großartige Möglichkeit, viel zu lernen und Menschen zu helfen. Ich liebe meinen Beruf, aber in diesem
Krankenhaus habe ich nicht die Möglichkeit, mich weiterzuentwickeln. Mein Traum ist es, eine eigene kleine Klinik zu gründen und den Menschen helfen zu können, die es am meisten brauchen. Deshalb würde ich gerne zurück in meine Heimatgemeinde Chacalapa oder auch an einen anderen Ort gehen, um das zu verwirklichen.
Ich bin der Stiftung und all den Menschen sehr dankbar, die, obwohl ich sie nicht kenne, Geld gespendet haben, damit ich das sein kann, was ich jetzt bin.
Möge Gott Sie segnen und immer bewahren.
Inmer Martinez Lanza